# taz.de -- Tesla-Fabrik in Brandenburg: Giga wird konkreter
       
       > Langsam wird klarer, was Tesla in Grünheide bauen will. Geplant ist eine
       > Fabrik für 500.000 Fahrzeuge jährlich. Im Juli 2021 soll es losgehen.
       
 (IMG) Bild: In diesem Waldgebiet östlich von Berlin will Tesla sehr bald sehr viele Autos bauen
       
       Was sich Tesla unter giga vorstellt, darüber wird in Berlin und Brandenburg
       seit November wild spekuliert. Damals hat der US-Elektroautomobilbauer
       bekannt gegeben, in Grünheide bei Berlin eine „Giga-Factory“ errichten zu
       wollen. Und zwar sehr schnell. Vieles anderes bleibt nebulös. So ist
       unklar, [1][wie viele Menschen dort arbeiten sollen]: 3.000? 4.000? 8.000?
       Alle Zahlen stehen im Raum.
       
       Seit Freitag ist zumindest die Dimension der geplanten Fabrik offiziell
       bekannt: Jährlich 500.000 Elektrofahrzeuge sollen dort hergestellt werden
       können. So steht es in der Bekanntmachung des Brandenburger Landesamts für
       Umwelt im Amtsblatt des Landes. Mit der Veröffentlichung ist das
       Genehmigungsverfahren für das Werk eröffnet.
       
       Tesla rechnet offensichtlich mit einem [2][massiv wachsenden Markt] und
       spekuliert auf einen gleichzeitig stark steigenden Verkauf eigener
       Fahrzeuge. Im vergangenen Jahr hat die Firma nach eigenen Angaben weltweit
       insgesamt 367.500 Fahrzeuge ausgeliefert, eine Steigerung von 50 Prozent
       gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig erreichte das Unternehmen damit seine
       selbst ausgegebenen Ziele knapp. Auch die jüngst in Betrieb gegangene
       Fabrik im chinesischen Shanghai soll eine Kapazität von 500.000 Fahrzeugen
       erreichen können.
       
       In Grünheide entsteht nun die erste Tesla-Fabrik in Europa. Laut Amtsblatt
       soll sie in nur eineinhalb Jahren die Arbeit aufnehmen: Die Inbetriebnahme
       ist laut der Veröffentlichung im Amtsblatt bereits im Juli 2021 vorgesehen
       – ein Zeitplan, der angesichts vieler Vorgaben und Vorschriften in
       Deutschland zumindest ambitioniert erscheint.
       
       Den Genehmigungsantrag sowie die dazu gehörigen Unterlagen kann nun jeder
       Mensch ab diesem Montag bis einschließlich 5. Februar einsehen. Sie werden
       an vier Orten ausgelegt: im Landesamt für Umwelt in Frankfurt (Oder), im
       Rathaus der Gemeinde Grünheide, im Rathaus der Stadt Erkner und in der
       Bauverwaltung in Spreenhagen. Enthalten sind in den Unterlagen laut
       Umweltamt auch Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit. Einwendungen gegen
       den Antrag von Tesla sind bis 5. März möglich.
       
       ## Hoch motorisierte SUVs
       
       Laut der Veröffentlichung im Amtsblatt plant Tesla den Bau mehrerer Modelle
       – bisher war stets nur vom Kompakt-SUV Model Y die Rede gewesen.
       Einstiegspreis: 56.000 Euro. Nun soll auch das Modell 3, mit Preisen ab
       rund 44.400 Euro Teslas günstiges Fahrzeug, dort hergestellt werden sowie
       „künftige Modelle“. Alle bisherigen Autos von Tesla sind [3][hoch
       motorisiert – für den Einsatz in der Stadt sinnlos hoch erscheinend].
       
       Aus dem Amtsblatt geht auch hervor, was die Fabrik in Grünheide leisten
       können soll. Geplant sind ein Presswerk, eine Gießerei, Karosserierohbau,
       Lackiererei, Sitzefertigung, Kunststoff- und Batteriefertigung sowie die
       Fertigung von Antrieben und die Endmontage untergebracht werden. Auch ein
       zentrales Versorgungsgebäude und eine Abwasserbehandlungsanlage sind
       vorgesehen.
       
       Keine Angaben enthält die Veröffentlichung über die Zahl der geplanten
       Arbeitsplätze. Bisher war immer von 3.000 die Rede, der zuständige Landrat
       des Kreises Oder-Spree, Rolf Lindemann (SPD) hatte im Dezember davon
       gesprochen, dass bis zu 4.000 Menschen in drei Schichten in der Fabrik
       arbeiten sollen. Zudem kursiert die Zahl von 8.000 Arbeitsplätzen, auf die
       die Fabrik allerdings wohl erst mit der Zeit hochgefahren werden soll.
       
       Für die ersten Jobs kann man sich bereits bewerben. Auf der Tesla-Webseite
       sind zum Beispiel eine Reihe von Manager-Posten ausgeschrieben und auch
       Praktika. Den genauen Standort der Fabrik in Brandenburg verschweigt Tesla
       allerdings lieber: Meist heißt es dort „Gigafactory Berlin“.
       
       5 Jan 2020
       
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