# taz.de -- Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe: Solidarität mit Unterdrückten
       
       > Unter #ZimbabweanLivesMatter protestieren Prominente gegen Repressionen
       > in Simbabwe. Sogar Malawis Präsident übt Kritik – ansonsten ein Tabu.
       
 (IMG) Bild: Der Investigativjournalist Hopewell Chin’ono befindet sich seit zwei Wochen in Haft
       
       JOHANNESBURG taz | Von Politikern bis zu Fußballern, in Südafrika und quer
       durch die Region: Unter dem Hashtag [1][#ZimbabweanLivesMatter] breitet
       sich Solidarität mit Opfern staatlicher Brutalität in Simbabwe aus.
       Inspiriert von [2][#BlackLivesMatter], das sich aus den USA rund um die
       Erde verbreitete, geht es gegen die Entführung von Journalisten, den
       Missbrauch staatlicher Macht und die Plünderung staatlicher Ressourcen.
       
       Zu den prominentesten Figuren hinter #ZimbabweanLivesMatter gehören der
       neugewählte Präsident von Malawi, Lazarus Chakwera, der in England
       spielende südafrikanische Fußballer Percy Tau, Südafrikas wichtigster
       linker Oppositionsführer Julius Malema von der EFF (Economic Freedom
       Fighters) und der ehemalige Chef der liberalen südafrikanischen
       Oppositionspartei DA (Democratic Alliance), Mmusi Maimane.
       
       „Wir verlangen den Rauswurf der simbabwischen Botschaft aus Südafrika, bis
       sie dort die Menschenrechte wiederherstellen“, schrieb Malema auf Twitter.
       „Andernfalls werden wir Offizielle aus Simbabwe an jeglicher Teilnahme an
       Versammlungen in Südafrika hindern, bis sie einfacher Simbabwer
       respektieren.“
       
       Maimane schrieb: „Liebes @Twitter, bitte macht eine Grafik für
       #ZimbabweanLivesMatter. Ich finde, es verdient Anerkennung wie
       #BlackLivesMatter.“
       
       Besonders signifikant ist die Kritik [3][des neuen Präsidenten von Malawi],
       der das ungeschriebene Gesetz bricht, wonach afrikanische Staatschefs
       einander nicht öffentlich kritisieren, auch nicht bei schwersten
       Verfehlungen. „Ich möchte dem simbabwischen Volk meine tiefe Sorge
       ausdrücken“, sagte Chakwera. „Ihr habt es verdient, dass man euch zuhört.“
       
       Simbabwische Oppositionspolitiker wie Tendai Biti und Jonathan Moyo haben
       sich für die öffentliche Unterstützung bedankt. Simbabwes Sicherheitskräfte
       haben seit [4][der Unterdrückung von Demonstrationen gegen Korruption] am
       31. Juli eine neue Welle von Menschenrechtsverletzungen gestartet.
       Investigativjournalist Hopewell Chin’ono und Oppositionspolitiker Jacob
       Ngarivhume befinden sich seit zwei Wochen in Haft, weil sie zu den
       Protesten mit aufriefen, bei denen unter anderem die weltberühmte
       Schriftstellerin Tsitsi Dangaremgba zeitweise festgenommen worden war.
       
       Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa gab sich hart. „Die faulen Äpfel,
       die versucht haben, unser Volk zu spalten und unser System zu schwächen,
       werden aussortiert“, warnte er in einer Rede im Staatsfernsehen am
       Dienstag. „Genug ist genug.“
       
       6 Aug 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/hashtag/ZimbabweanLivesMatter?src=hashtag_click
 (DIR) [2] https://twitter.com/hashtag/BlackLivesMatter?src=hashtag_click
 (DIR) [3] /Malawis-neuer-Praesident/!5693122
 (DIR) [4] /Proteste-in-Simbabwe/!5704934
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Savious Kwinika
       
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