# taz.de -- Protest im Dannenröder Wald: Mehr im Danni als zuvor
       
       > Tausende demonstrierten in Hessen gegen den Ausbau der A49. Räumungen der
       > Polizei führten offenbar zu noch mehr Waldbesetzer*innen.
       
 (IMG) Bild: Im Dannenröder Wald war es am Sonntag, 4. Oktober, friedlich wie bei diesem Spaziergang
       
       Nach Angaben der Organisierenden demonstrierten am Sonntag mehr als 5.000
       Menschen am Dannenröder Wald. Sie forderten dessen Erhalt und eine
       grundlegende Verkehrswende. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die
       hessische Landesregierung sollten außerdem die Baumfällungen und den
       Weiterbau der A49 zwischen Gießen und Kassel stoppen. Die Polizei sprach
       von 1.500 bis 2.000 Teilnehmer*innen.
       
       Dieser Mischwald ist seit [1][etwa einem Jahr besetzt]. Bei den Protesten
       geht es um den Erhalt von drei Wäldern: dem Dannenröder Wald, dem
       Herrenwald und dem Maulbachwald. Am Donnerstag und Freitag waren im
       Herrenwald erste Bäume gefällt worden. Die Polizei räumte Aktivist:innen,
       die den Wald vor etwa zwei Wochen besetzt hatten. „Ich sitze vor den Resten
       des Herrenwaldes, Tiere laufen ziellos umher, Menschen weinen …“, twitterte
       eine Aktivist:in.
       
       Bis Sonntagmittag ist der Wald nach Angaben einer Sprecherin der
       Besetzer:innen von etwa 60 Personen wieder neu besetzt worden. Bisher nicht
       von Räumungen betroffen war der Dannenröder Wald selbst. Nach dem
       Wochenende seien dort nun mehr Besetzer:innen als zuvor, sagte eine
       Sprecherin. Ein Teil der 5.000 Demonstrierenden sei mit Schlafsäcken und
       Zelten gekommen, um zu bleiben. Als Ergebnis des Wochenendes gebe es nun
       auch eine Besetzung des Maulbachwaldes, sagte die Sprecherin. Die Polizei
       bestätigte das bis Redaktionsschluss nicht.
       
       Eine Gruppe von Aktivist:innen hatte zudem die Baustelle der A49 bei
       Neuental besetzt. Sie rechneten damit, spätestens Montagfrüh zu
       Arbeitsbeginn geräumt zu werden. „Wir wollen, dass die Kämpfe nicht nur in
       den Wäldern geführt werden, sondern auch auf den Baustellen“, sagte ein
       Aktivist der taz. Hinter den Demonstrationen stehen das Aktionsbündnis
       „Keine A49“, Campact, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland,
       Fridays for Future und die NaturFreunde Deutschland.
       
       Anmerkung: In einer früheren Fassung dieses Artikels hieß es, die Polizei
       habe die Teilnehmer:innen der Demo auf rund 300 geschätzt. Tatsächlich
       schätzt die Polizei, dass bis zu 2.000 Menschen dabei waren.
       
       4 Oct 2020
       
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 (DIR) Ingo Arzt
       
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