# taz.de -- Private Ladestationen für E-Autos: Großer Andrang auf Wallboxen
       
       > Schon 85.000 Personen haben einen Förderantrag für eine private
       > Elektroauto-Ladestation gestellt. Ein Landkreis hat besonders viele
       > Ladepunkte.
       
 (IMG) Bild: Mehr als 85.000 BürgerInnen haben einen Förderantrag für eine private Ladestation gestellt
       
       BERLIN taz | Innerhalb nur einer Woche haben mehr als 85.000 BürgerInnen
       einen Antrag auf [1][Förderung eines privaten Ladepunkts für E-Autos
       beantragt]. Das gab Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) beim
       Spitzengespräch zum Ausbau der Infrastruktur für elektrische Fahrzeuge am
       Donnerstag bekannt, an dem VertreterInnen der Regierung, kommunaler
       Unternehmen sowie der Auto- und Energiebranche teilgenommen haben. Seit
       Ende November können BürgerInnen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau
       einen Antrag auf einen Zuschuss von 900 Euro für die Einrichtung einer
       Wallbox an Wohngebäuden stellen, das sind etwa die Hälfte bis zwei Drittel
       der Kosten.
       
       Das Bundesverkehrsministerium wird in den kommenden Jahren mehr als 4
       Milliarden Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur an Autobahnen, bei
       Arbeitgebern, auf Parkplätzen und in Privathaushalten bereitstellen, sagte
       Scheuer. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier lässt derzeit einen
       Vorschlag für ein nutzerfreundliches und europaweit einsetzbares
       Bezahlsystem für das spontane Laden an öffentlichen Ladesäulen erarbeiten.
       
       Der Verband der Automobilindustrie (VDA) drängt auf den raschen Ausbau der
       Ladeinfrastrukur. Vor allem Volkswagen, [2][aber auch andere deutsche
       Hersteller setzen nach einer langen Phase des Abwartens] mittlerweile stark
       auf Elektromobilität. Die Bundesregierung forciert den Umstieg von
       Verbrenner- auf E-Autos, etwa mit Kaufprämien. Sie will bis zum Jahr 2030
       eine Million öffentliche Ladepunkte schaffen.
       
       Zurzeit gibt es nach Angaben der Bundesnetzagentur erst 32.110, private
       Stationen werden bislang nicht zentral erfasst. „Um das staatlich
       vorgesehene Ziel zu erreichen, sind künftig rund 2.000 neue öffentliche
       Ladepunkte pro Woche nötig“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
       Aktuell würden aber nur rund 200 neue installiert. Die monatlich 50.000
       neuen E-Autos auf deutschen Straßen „müssen laden können, sonst können wir
       die geforderten Klimaziele nicht erreichen“, forderte Müller.
       
       Nach einem Ladepunkte-Ranking des VDA hat zurzeit der bayrische Landkreis
       Regen die beste Infrastruktur für E-Autos. Hier teilen sich 1,9
       Elektro-Pkws einen öffentlichen Ladepunkt, gefolgt vom Landkreis
       Freyung-Grafenau mit 2,8, Salzgitter mit 3 sowie dem Kyffhäuserkreis mit
       3,2 und der Uckermark mit 3,3. Am schlechtesten ab schneiden Wuppertal mit
       78 E-Autos pro öffentlicher Ladesäule, Stuttgart mit 88 und Krefeld mit
       199.
       
       3 Dec 2020
       
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