# taz.de -- Anteil Erneuerbarer steigt: 2020 mehr saubere Energie
       
       > 4 Prozent mehr Erneuerbare kamen im vergangenen Jahr ins Netz. Großer
       > Gewinner ist die Photovoltaik, verloren haben Stein- und Braunkohle.
       
 (IMG) Bild: Das größte Plus gegenüber dem Vorjahr lieferte die Photovoltaik
       
       BERLIN taz | Fast die Hälfte des deutschen Stroms kam im vergangenen Jahr
       aus erneuerbaren Energiequellen, nämlich 44,6 Prozent. Das gab der
       Energiebranchenverband BDEW in seiner [1][Jahresbilanz] bekannt. Aus Wind,
       Photovoltaik, Biomasse und anderen regenerativen Energieträgern wurden
       danach 2020 insgesamt 251,7 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert –
       gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um mehr als 4 Prozent.
       
       Die [2][Windkraft] war mit Abstand der wichtigste Energieträger in der
       deutschen Stromerzeugung. Windräder an Land und auf See lieferten 24
       Prozent der Elektrizität – so viel wie beide Kohlearten zusammen. Die
       Stromerzeugung aus Steinkohle sank um mehr als ein Viertel, die
       Stromerzeugung aus Braunkohle ging um knapp ein Fünftel zurück. Auch die
       Atomkraft musste auf dem Strommarkt deutliche Einbußen hinnehmen.
       
       In einem Bereich gab es allerdings auch leichten Zuwachs bei der fossilen
       Elektrizität: Die Stromerzeugung mit Gas wuchs gegenüber 2019 um 0,7
       Prozent.
       
       Die Gewinner auf dem deutschen Strommarkt waren dennoch erneuerbar: Das
       größte Plus gegenüber dem Vorjahr gab es mit 12 Prozent bei der
       Photovoltaik, sie lieferte insgesamt 9 Prozent des Stroms.
       
       ## Deutschland muss bei Energiewende nachlegen
       
       Im Jahr 2030 sollen nach aktueller Zielsetzung 65 Prozent des deutschen
       Stroms erneuerbar produziert werden. Es ist absehbar, dass das nach oben
       korrigiert werden muss – spätestens wenn die Europäische Union ihr neues
       Klimagesetz beschlossen hat. Die Verhandlungen in der EU laufen derzeit.
       
       Eine Anhebung des bisherigen europäischen Klimaziels ist aber schon sicher
       – und damit auch klar, dass die Bundesrepublik bei ihrer Energiewende
       nachlegen muss. Bei der Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes vom
       Dezember ist das bisher nicht geschehen.
       
       Der Ausbau der Erneuerbaren geht trotz Strommarkt-Erfolg nach bisheriger
       Planung nicht schnell genug. Laut der Fachagentur Windenergie an Land sind
       im gerade zu Ende gegangenen Jahr beispielsweise nur 1.500 Megawatt an
       Windkapazität hinzugekommen. Im Jahr zuvor war es zwar noch weniger –
       vorgesehen war aber in etwa das Doppelte.
       
       3 Jan 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.bdew.de/media/documents/Jahresbericht_2020_20201218.pdf
 (DIR) [2] https://www.wind-energie.de/presse/pressemitteilungen/detail/buerde-fuer-die-energiewende-nur-2672-megawatt-wind-an-land-in-2020-bezuschlagt/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Schwarz
       
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