# taz.de -- Übergriffe auf Geflüchtete im Jahr 2020: Wieder über 1.600 Angriffe
       
       > 2020 gab es mindestens 1.606 registrierte Angriffe auf Geflüchtete in
       > Deutschland, 201 Menschen wurden verletzt. Damit ist die Zahl im
       > Vergleich zu 2019 leicht gesunken.
       
 (IMG) Bild: Beleidigungen, Schmierereien, Gewalt: Immer wieder erleben Geflüchtete Anfeindungen
       
       OSNABRÜCK taz | Im Jahr 2020 hat es in Deutschland mindestens 1.606
       Angriffe auf Flüchtlinge und Asylbewerber gegeben. Das geht aus einer
       Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der
       Linken-Fraktion hervor, aus der die „Neue Osnabrücker Zeitung“
       (Dienstagsausgabe) zitiert. 201 Menschen wurden demnach bei den Attacken
       verletzt.
       
       Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der erfassten Übergriffe damit
       leicht zurück, 2019 hatten die Behörden [1][1.620 solcher Fälle] gemeldet.
       Die Zahlen für das Jahr 2020 sind allerdings vorläufig. Die Linke rechnet
       dem Zeitungsbericht zufolge noch mit einem Anstieg der Zahlen durch
       Nachmeldungen.
       
       „Der Rassismus im Land kennt keinen Lockdown“, sagte die
       Linken-Innenpolitikerin Ulla Jelpke der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die
       Zahlen zeigten, wie verfestigt die rechtsextreme Gewalt in Deutschland sei:
       „Dass sie ein tödliches Potenzial hat, daran hat uns eben erst die
       Erinnerung an die [2][rassistischen Morde in Hanau] vor einem Jahr
       gemahnt“, betonte Jelpke.
       
       In der Angriffsstatistik erfasst sind unter anderem Beleidigungen,
       Volksverhetzung, Sachbeschädigungen und Gewalttaten. Darüber hinaus wurden
       für das Jahr 2020 insgesamt 67 Angriffe auf Hilfsorganisationen sowie
       freiwillige Helfer gemeldet.
       
       Zu nahm im Coronajahr laut der Statistik die Zahl rechtsextremer
       Aufmärsche: Nach 124 solcher Kundgebungen im Jahr 2019 hatte es 2020 133
       davon gegeben. Die Zahl der Teilnehmer bei den Aufmärschen sank laut dem
       Bericht aber von mehr als 19.800 auf 14.000.
       
       2 Mar 2021
       
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