# taz.de -- Deutsches Seenotrettungsschiff auf dem Mittelmeer: „Sea-Eye 4“ in Palermo festgesetzt > Nun teilt sie das Los anderer deutscher Rettungsschiffe. Der „Sea-Eye 4“ > fehle die nötige Klassifizierung, begründen die italienischen Behörden > ihren Schritt. (IMG) Bild: Das Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ beim Aufbruch zu seinem Einsatz im Mittelmeer Mitte April PALERMO dpa | Die italienischen Behörden haben das Schiff der deutschen Seenotrettungsorganisation Sea-Eye im Hafen der sizilianischen Stadt Palermo festgesetzt. Man wisse nicht, für wie lange die „Sea-Eye 4“ dort bleiben müsse, sagte der Sprecher der Organisation, Gorden Isler, am Samstag. Als Grund hatten die Behörden ihm zufolge unter anderem angeführt, dass zu viele Menschen auf dem Schiff transportiert wurden. Die Behörden betonten laut Isler, dass das Schiff nicht als Rettungsschiff klassifiziert ist und deshalb andere Regeln zum Beispiel beim Abwassersystem oder der erlaubten Zahl von Menschen an Bord gelten. Der Kapitän der „Sea-Eye 4“ sei jedoch „der Pflicht zur Seenotrettung vorbildlich nachgekommen“, so Isler. „Er hat Seenotfälle gesehen und eine sichere Rettung durchgeführt.“ Das Problem für die Organisation sei, dass es unter der deutschen Flagge die von den italienischen Behörden verlangte Rettungsschiff-Klassifizierung nicht gebe. Sea-Eye fordert deshalb Unterstützung aus Deutschland. [1][Die „Sea-Eye 4“ hatte bei ihrem zurückliegenden Einsatz im Mai] nach eigenen Angaben 408 Bootsmigranten, darunter 150 Kinder, aus dem zentralen Mittelmeer gerettet [2][und sie nach Pozzallo auf Sizilien gebracht]. Von dort setzte die Crew der privaten Organisation für die Zeit der Quarantäne und zur Wartung des Schiffes später nach Palermo über. Der Bürgermeister der Stadt ernannte die Schiffscrew am Freitagabend wegen ihres Engagements zu Ehrenbürgern. Das Schiff ist den Angaben zufolge das vierte Rettungsschiff unter deutscher Flagge, das von Italien festgesetzt wurde. Betroffen sind demnach noch die „Alan Kurdi“ sowie die [3][„Sea-Watch 3“] und „Sea-Watch 4“. Seit Januar haben nach Angaben des Innenministeriums in Rom bereits tausende Menschen Italien über das Mittelmeer erreicht. Die meisten Boote starten aus Libyen und Tunesien. Mindestens 760 Menschen sind laut der UNO seit Januar bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ertrunken. 5 Jun 2021 ## LINKS (DIR) [1] /Sea-Watch-Rettungseinsatz-im-Mittelmeer/!5769325 (DIR) [2] /Seenotrettung-im-Mittelmeer/!5773697 (DIR) [3] /Seenotretterin-vor-Gericht-in-Italien/!5773700 ## TAGS (DIR) Sea Eye (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Mittelmeer (DIR) Palermo (DIR) Italien (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Tunesien (DIR) Horst Seehofer (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Schwerpunkt Flucht ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) „Sea-Watch 3“ mit 400 Menschen an Bord: Seenotretter finden keinen Hafen Nach mehreren Evakuierungen wartet die „Sea-Watch 3“ immer noch auf einen sicheren Hafen. Eine schwangere Frau brachte die italienische Küstenwache an Land. (DIR) Rettungsschiff „Alan Kurdi“: Nicht mehr unter deutscher Flagge Die „Alan Kurdi“ läuft künftig für eine italienische Organisation aus. Grund für den Verkauf sind finanziellen Belastungen durch mehrere Blockaden. (DIR) Migration nach Europa: Dutzende ertrinken im Mittelmeer Bei der Havarie eines Bootes aus Libyen sterben mehr als 43 Menschen. Die Flüchtlingszahlen auf der südlichen Mittelmeerroute steigen. (DIR) Spendenaktion für zivile Seenotrettung: Ein Geschenk an Horst Am Sonntag feiert Innenminister Horst Seehofer seinen 72. Geburtstag. Mehr als 6.000 Menschen wollen ihm etwas ganz Besonderes schenken. (DIR) Seenotrettung im Mittelmeer: „Sea-Eye 4“ darf Pozzallo anlaufen Das Rettungsschiff hat Pozzallo auf Sizilien als sicheren Hafen zugewiesen bekommen. Bis dahin sind es zwei Tage Reise – mit 400 Geretteten an Bord. (DIR) Nach Rettung von über 450 Flüchtlingen: „Sea-Watch“ darf nach Sizilien Italien hat den Seenotrettern Trapani als sicheren Hafen zugewiesen. Die Besatzung hatte die Menschen vor der libyschen Küste gerettet (DIR) Sea-Watch Rettungseinsatz im Mittelmeer: Kein Hafen in Sicht Das Rettungsboot Sea-Watch 4 hat bei mehreren Einsätzen 455 Menschen in Seenot gerettet. Das Schiff sucht weiterhin nach einer sicheren Anlegestelle.