# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum heißt es nicht Hundegold?
       
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 (IMG) Bild: Mit Katzen und Gold hat Katzengold eigentlich nichts zu tun
       
       Katzengold ist ein Mineral, das man oft an Ufern von Flüssen findet – schön
       glitzernd, gerade wenn die Sonne auf es scheint. Doch Katzengold ist gar
       nicht der richtige Name, es heißt eigentlich Pyrit oder Glimmer. Katzengold
       sagt man nur so. Aber warum Katzen- und nicht Hundegold?
       
       Wörter haben oft eine lange Geschichte, die deutsche Sprache entwickelt
       sich seit dem 6. Jahrhundert, erzählt Sprachforscherin Claudia Wich-Reif,
       die Professorin an der Universität Bonn ist. Schon im Altdeutschen – also
       der ältesten Form unserer Sprache – gab es das Wort „Kazzūngold“. So hieß
       das gelbe Harz von Kirschbäumen. Das war im 12. Jahrhundert.
       
       Doch dann hat sich die Bedeutung des Wortes verändert. Wich-Reif erklärt,
       dass im 16. Jahrhundert falsches Gold damit gemeint war. Mit echtem Gold
       hat Katzengold also nichts zu tun, auch wenn es so aussieht.
       
       Und warum Katze? In dem Buch „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ von Johann
       Wolfgang von Goethe findet sich eine Erklärung: „Weil es falsch ist und man
       die Katzen auch für falsch hält.“ Mit Hunden wird Treue verbunden, Katzen
       sind eher Einzelgänger, sagt Wich-Reif. Daher hat man Katzen früher viel
       Schlechtes nachgesagt, auch wenn sie gar nichts dafür können.
       
       Sprachforscher:innen wie Wich-Reif denken sich nicht aus, woher Wörter
       stammen, sondern gucken in alten Büchern nach oder versuchen ähnliche
       Wörter in anderen Sprachen zu finden. Denn oft ist das, was man über ein
       Wort denkt, gar nicht richtig. Zum Beispiel beim Maulwurf, der ja gar nicht
       mit seinem Maul gräbt, sondern mit seinen Händen. Früher nannte man das
       Tier Moltewurf, das heißt so viel wie Erdwerfer. Passt schon viel besser,
       oder?
       
       Dass aus Kazzūngold Katzengold wurde, ist der ganz natürliche Lauf der
       Sprache. Kazzūn hieß früher auch Katze, aber irgendwann begann eine
       Entwicklung, die viele Wörter auf den Buchstaben E enden ließ, wie bei
       KatzE. Außerdem hat man früher oft einfach so geschrieben, wie man spricht,
       erklärt Wich-Reif, deshalb auch die zwei Z. Eine feste Rechtschreibung mit
       Regeln gibt es noch gar nicht so lange.
       
       Wichtig ist: Katzengold ist kein echtes Gold, sondern ein Mineral. Mit
       Katzen hat das eigentlich nichts zu tun. Eine Erklärung aus dem Volksmund
       ist trotzdem sehr schön: Katzengold erinnert an das Glitzern von
       Katzenaugen. Da kommen Hunde nicht heran.
       
       Hast du auch eine Frage? Schreib an kinderfragen@taz.de
       
       25 Jul 2021
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Julia Weinzierler
       
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