# taz.de -- FFF-Sprecherin über Banken und Klima: „Fossile Verträge auflösen“
       
       > Tausende gegen die Geldindustrie: Fridays for Future hat am Freitag in
       > Frankfurt am Main gegen klimaschädliche Finanzpolitik protestiert.
       
 (IMG) Bild: Attac-Aktion beim zentralen Klimastreik von Fridays For Future in Frankfurt am Freitag
       
       taz: Frau Rittmann, Fridays for Future hat am Freitag in Frankfurt am Main
       mit tausenden TeilnehmerInnen sozusagen [1][gegen die deutsche Wallstreet
       demonstriert]. Warum? 
       
       Annika Rittmann: Wir sehen, die Klimakrise ist hier. Das hat auch der
       [2][Bericht des Weltklimarats] Anfang der Woche noch mal bestätigt. Es kann
       nicht sein, dass Banken weiterhin in Kohle, Öl und Gas investieren. Es
       braucht eine massive Transformation der Banken.
       
       Aber allein die bestehenden Verträge der Geldinstitute finanzieren fossile
       Projekte, die noch Jahrzehnte brauchen, um sich zu rechnen. Was soll damit
       passieren? 
       
       Man muss langfristig schauen, wie man solche Verträge auflösen kann. Dafür
       braucht es ein Zusammenspiel der internationalen Politik. Es geht ja oft um
       Projekte, die gar nicht in Deutschland stattfinden. Das ist umso schlimmer!
       So befördern deutsche Banken schließlich in anderen Ländern, dass
       Menschenrechte durch das Antreiben der Klimakrise verletzt werden. Da ist
       nicht nur der Finanzsektor, sondern auch die deutsche Politik gefragt.
       
       Im vergangenen Jahr hat der deutsche Finanzsektor, darunter auch
       Schwergewichte wie die Deutsche Bank und die Commerzbank, eine
       Selbstverpflichtung abgegeben, seine Kredit- und Investmentportfolien in
       Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens zu bringen. Was fehlt
       Ihnen da? 
       
       Wir sehen, dass die Banken sich Selbstverpflichtungen geben. Wir sehen aber
       nicht, dass wirklich etwas passiert. Die Banken finanzieren fossile
       Projekte auf der ganzen Welt. Wir bewegen uns vielleicht in
       Trippelschritten in die richtige Richtung, aber die reichen bei weitem
       nicht aus.
       
       Der Weltklimarat hat gerade noch einmal vorgerechnet, wie wenig CO2 noch in
       die Atmosphäre gelangen darf. Glauben Sie, dass drastische Forderungen wie
       die Auflösung von Bestandsverträgen jetzt politisch machbar werden? 
       
       Der Weltklimarat warnt ja schon seit Jahren, wie drastisch die Folgen des
       Klimawandels sind. Und Politiker:innen versuchen einen Tag später
       immer wieder, diese Berichte unter den Tisch zu kehren. Aber der Bericht
       gibt uns natürlich noch mal eine ganz neue Grundlage für unsere
       Forderungen.
       
       Das heißt, Sie glauben eigentlich nicht, dass Ihre Forderungen realistisch
       sind? 
       
       Physikalisch ist es möglich und notwendig, 1,5 Grad einzuhalten. Es hängt
       allein am politischen Willen. Wir können nicht mehr in fossile Projekte
       investieren. Natürlich ist es realistisch, noch eine lebenswerte Zukunft zu
       sichern. Genau das ist doch die Aufgabe von Politik.
       
       13 Aug 2021
       
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