# taz.de -- Extremwetter Im Mittelmeerraum: Hitze und Fluten
       
       > Feuer in Italien, Hitze in Spanien, Überschwemmungen in der Türkei:
       > Extremwetter macht europaweit Einsatzkräften zu schaffen. In Spanien
       > könnte der Hitzerekord fallen.
       
 (IMG) Bild: Kimaexpert*innen warnen schon lange vor Extremwetter: Überschwemmungen in der türkischen Stadt Bozkurt
       
       ROM/MADRID/ISTANBUL dpa | In der Umgebung der italienischen Hauptstadt Rom
       hat die Feuerwehr am Freitagabend weiter gegen [1][Waldbrände] gekämpft.
       Die Einsatzkräfte löschten die Feuer von zwei Fronten, wie die Feuerwehr am
       Abend mitteilte. Im Einsatz seien auch ein Löschflugzeug und zwei
       Helikopter. Die Flammen brannten im Naturschutzgebiet Monte Catillo
       nördlich von Tivoli. Die Stadt im Osten Roms ist für ihre
       Unesco-Welterbe-Villen Villa d'Este und Villa Adrianna bekannt.
       
       Staatspräsident Sergio Mattarella begutachtete unterdessen die Lage auf
       Sardinien. Beim Besuch der Luftwaffe in Alghero überflog der 80-Jährige
       auch das Waldbrandgebiet in der Provinz Oristano im Westen der Insel. „Die
       Verwüstung durch die Brände zu sehen, lässt einen das enorme Ausmaß der
       Schäden für das Leben der betroffenen Kommunen verstehen“, sagte
       Mattarella. In der Süd-Region Kalabrien brannten am Freitag viele Feuer in
       der Gegend um den Aspromonte Nationalpark. Dort gab es bislang vier Tote im
       Zusammenhang mit den Waldbränden.
       
       Auf Sizilien und Sardinien stufte der Zivilschutz die Waldbrandgefahr für
       Samstag in vielen Provinzen zurück. Extreme Hitze und anhaltende
       Trockenheit begünstigen seit Ende Juli die Flammen. Hinter vielen Feuern
       vermuten die Behörden Brandstiftung.
       
       ## Hitzerekord in Spanien erwartet
       
       In Spanien brachte die bisher schlimmste Hitzewelle des Sommers Millionen
       Menschen ins Schwitzen. Am Freitag kletterten die Werte in vielen Gebieten
       des Landes deutlich über die 40-Grad-Marke, auch in der Hauptstadt Madrid.
       Wie der Wetterdienst Aemet mitteilte, wurden am Freitagnachmittag in der
       andalusischen Provinz Córdoba 46,1 Grad gemessen. Damit war der im Juli
       2017 in Córdoba erfasste Landesrekord von 46,9 Grad in greifbarer Nähe.
       „Samstag wird der schlimmste Tag sein. Nicht ausgeschlossen, dass der
       Rekord dann auch gebrochen wird“, sagte ein Aemet-Sprecher.
       
       Aemet rief vor allem für mehrere Gebiete in Andalusien bis Montag
       Alarmstufe Rot aus. Die extreme Hitze setzte auch den spanischen Winzern
       zu. In der Region Kastilien-La Mancha mussten sie die Weinernte – die
       normalerweise im September beginnt – am Freitag vorzeitig beginnen. Die
       Trauben seien schon sehr reif, hieß es.
       
       ## Tote durch Überschwemmung in der Türkei
       
       In der Türkei sind bei einer verheerenden Überschwemmung mehrere Menschen
       gestorben. Einer vorläufigen Bilanz der Katastrophenschutzbehörde zufolge
       starben bisher 44 Menschen. Besonders schwer war das Dorf Babacay in der
       Provinz Sinop von der Flutkatastrophe betroffen. Dort seien 40 Häuser sowie
       beide ins Dorf führenden Brücken zerstört worden.
       
       In den gebirgigen Schwarzmeer-Regionen der Türkei kommt es in den
       Sommermonaten häufig zu heftigen Niederschlägen, die Hochwasser und
       Schlammlawinen auslösen. Viele Experten warnen allerdings, dass die
       Häufigkeit und das Ausmaß solcher Naturkatastrophen als Folge des globalen
       Klimawandels zunimmt.
       
       Angesichts der [2][jüngsten Naturkatastrophen in der Türkei] steigt der
       Druck auf Präsident Erdoğan, mehr zu unternehmen, um die klimaschädlichen
       Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die Türkei gehört zu den wenigen
       Staaten, die das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 nicht ratifiziert
       haben.
       
       14 Aug 2021
       
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