# taz.de -- Studie über Gebäudesektor: Klimaproblem Häuslebau
       
       > Gebäude zu beheizen, verschlingt viel Energie. Aber auch ihr Bau ist
       > CO2-intensiv. Die Emissionen müssen verringert werden, so eine Studie.
       
 (IMG) Bild: Holzhäuser sind nicht unbedingt klimafreundlicher
       
       BERLIN taz | Gut ein Drittel aller Treibhausgasemissionen eines Gebäudes
       entsteht vor seiner Nutzung. Das geht aus einer Studie der Deutschen
       Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hervor, die den CO2-Fußabdruck
       von 50 Gebäuden aus verschiedenen Materialien wie Holz und Beton
       ausgewertet hat.
       
       Für die Studie hat die DGNB die Ökobilanz der Gebäude ausgerechnet.
       Herausgekommen sind im Durchschnitt 440 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter auf
       die gesamte Lebenszeit der Gebäude. Dieser Wert sei in Bezug auf die
       Klimaschutzziele der Bundesregierung viel zu hoch und müsse dringend
       gesenkt werden. Allein schon fertige Gebäude sind in Deutschland für rund
       ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich.
       
       Den größten Anteil machen Decken aus mit gut einem Drittel der Emissionen
       aus, gefolgt von den Außenwänden und der Gründung, also der Platte, auf die
       das Haus schließlich gebaut wird. Welche Bauweise die beste ist, möchten
       die Autor:innen der Studie nicht beurteilen, denn das hänge von zu
       vielen Faktoren ab und sei immer im Einzelfall zu beurteilen.
       
       Es habe sich zum Beispiel herausgestellt, dass die [1][Holzbauweise] nicht
       unbedingt CO2-freundlicher als andere auf Beton basierende Bauweisen ist,
       auch wenn sie tendenziell bessere Ergebnisse erreicht.
       
       ## Neubauten sollten sorgfältig geprüft werden
       
       Bisher habe sich die Diskussion immer um den Gebäudebetrieb gedreht, heißt
       es in dem Bericht. Wichtig sei aber auch, die Konstruktion mit in die
       Rechnung einfließen zu lassen. Denn die habe mit einem Drittel einen
       maßgeblichen Anteil am CO2-Aussoß. Die DGNB weist darauf hin, dass sie bei
       ihrer Analyse wichtige Daten wie zum Beispiel den Einfluss von
       [2][Photovoltaikanlagen] auf die Klimabilanz nicht mitberücksichtigen
       konnte. Daher würden die Daten nur einen groben Maßstab liefern und könnten
       als Orientierung dienen.
       
       „Uns interessieren beispielsweise die Wechselwirkungen zwischen Bauwerk und
       Nutzung mit Blick auf den Lebenszyklus und der CO2-Fußabdruck der
       Gebäudetechnik“, wird Dr. Anne Braune, Abteilungsleiterin Forschung und
       Entwicklung der DGNB, in dem Bericht zitiert. Vor dem Hintergrund der hohen
       verbauten Emissionen in Gebäuden müsse bei jedem [3][Neubau] sorgfältig
       geprüft werden, ob auch ein schon bestehendes Gebäude infrage käme.
       
       In den kommenden Jahren müsste die Forschung hierzu deswegen intensiviert
       werden und ein stärkerer Fokus auf die Treibhausgasemissionen von Bauwerken
       gelegt werden. Es sei ein Zentrales Ziel dieser Studie, die Diskussion
       anzuregen und dazu beizutragen, konkrete Ziele für 2030 zu formulieren, so
       Braune weiter.
       
       22 Nov 2021
       
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