# taz.de -- Grüne Klimasenatorin in Berlin: Die Chefinnen-Chance
       
       > Dass die ehemalige Spitzenkandidatin Bettina Jarasch sich um Verkehr und
       > Klima kümmern wird, ist die richtige Entscheidung.
       
 (IMG) Bild: Die Chefin als Generalistin: Bettina Jarasch
       
       Gleich zwei Überraschungen gab es am Montag bei der [1][Vorstellung der
       künftigen grünen SenatorInnen]: zum einen Ulrike Gote als die Frau, die in
       Berlin noch niemand kennt. Zum anderen die Personalie Bettina Jarasch.
       Nachdem die Spitzenkandidatin das Rennen ums Rote Rathaus knapp verpasst
       hatte, war sie während der vergangenen Wochen von vielen als
       Wissenschaftssenatorin gehandelt worden. Nun aber soll sie das Großressort
       Verkehr, Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz führen.
       
       Nach jetzigem Ermessen war das genau die richtige Wahl, auch wenn Jarasch
       für keines dieser Politikfelder besondere Expertise mitbringt – ihre eigene
       liegt vor allem in den Bereichen Migration, Bildung und Religion. Aber die
       gelernte Journalistin und frühere grüne Landeschefin hat recht, wenn sie
       sagt, dass sie als Generalistin natürlich das Haus leiten kann, das ihre
       Parteifreundin Regine Günther verlässt.
       
       Wichtig ist allein, dass sie sich mit ExpertInnen umgibt, die die
       Verwaltungsarbeit effizient steuern können. Sollten sich die gerade
       kursierenden Gerüchte erhärten, dass das Ressort eineN dritten
       StaatssekretärIn erhält, wäre das eine weitere gute Nachricht. Denn die
       Aufgaben, die am Köllnischen Park zu bewältigen sind, haben es in sich: Die
       Stadt muss in kürzester Zeit energetisch und verkehrstechnisch umgebaut
       werden, und die Klima- wie die Mobilitätslobby scharren schon lange höchst
       ungeduldig mit den Hufen.
       
       ## Im Wahlkampf vorgelegt
       
       Jarasch hat im Wahlkampf nicht nur mit ihrer Idee eines A-100-Rückbaus
       vorgelegt, sie hatte im Gegensatz zu Günther auch die Unterstützung der
       verkehrspolitisch Aktiven an der Grünenbasis. Und sie hat immer wieder
       klargemacht, dass der Klimaschutz Chefinnensache werden soll. Nun, da eine
       andere Chefin geworden ist, bleibt es das einzig richtige Signal, dass die
       ehemalige grüne Spitzenfrau sich dieser Zukunftsthemen annimmt. Macht sie
       es gut, dürften ihre Chancen auf den Posten der Regierenden Bürgermeisterin
       in einem zweiten Anlauf noch deutlich besser sein.
       
       6 Dec 2021
       
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