# taz.de -- Beliebter Chatdienst bei „Querdenkern“: BKA richtet Telegram-Taskforce ein
       
       > Das Bundeskriminalamt will mit einer neuen Einheit Straftaten in dem
       > Messenger bekämpfen. Telegram habe sich zu einem Medium der
       > Radikalisierung entwickelt.
       
 (IMG) Bild: Kein harmloser Papierflieger: Logo von Telegram
       
       WIESBADEN afp | Zur Verfolgung von Straftaten im Messengerdienst Telegram
       hat das Bundeskriminalamt (BKA) eine eigene Taskforce eingerichtet. Ziel
       sei es, „Tatverdächtige zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen“,
       teilte die Behörde am Mittwoch in Wiesbaden mit. Dies geschehe in enger
       Abstimmung mit den Polizeien der Bundesländer und der Zentralstelle zur
       Bekämpfung der Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt
       am Main.
       
       Zusätzlich erhebe das BKA gemeinsam mit den Landeskriminalämtern das
       Kooperationsverhalten von Telegram bei Löschungsanregungen und
       Bestandsdatenabfragen im Bereich der politisch motivierten Kriminalität,
       erklärte die Behörde weiter. Ziel sei die Verbesserung der Kooperation,
       insbesondere bei der Aufklärung von Aufrufen über Telegram zu
       Tötungsdelikten und weiteren schweren Straftaten.
       
       „Insbesondere die Coronapandemie hat dazu beigetragen, dass sich Menschen
       [1][auf Telegram radikalisieren, andere bedrohen oder sogar Mordaufrufe
       veröffentlichen]“, erklärte BKA-Präsident Holger Münch. Der Rechtsstaat
       müsse dieser „besorgniserregenden Entwicklung“ entschlossen begegnen. „Wir
       streben die Zusammenarbeit mit Telegram an, treffen unsere Maßnahmen aber
       auch, wenn Telegram nicht kooperieren sollte.“
       
       Telegram entwickelt sich nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden
       zunehmend zu einem Medium der Radikalisierung. Besonders betroffen sind
       Politiker sowie Experten aus Wissenschaft und Medizin, die sich bei der
       Bewältigung der Corona-Pandemie öffentlich engagieren. Mitte Dezember
       durchsuchte die Polizei Objekte von Mitgliedern einer Chatgruppe, die auf
       Telegram [2][Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael
       Kretschmer (CDU) hegten.]
       
       26 Jan 2022
       
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