# taz.de -- Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine: Keine Zeit für Floskeln
       
       > Viele Fragen sind offen vor dem Start der Wiederaufbaukonferenz für die
       > Ukraine. Klar aber ist: Ein reiner Wohlfühltermin darf das Treffen nicht
       > werden.
       
 (IMG) Bild: Unterstützung dringend nötig: Menschen warten in der Ostukraine auf die Ausgabe von Hilfsgütern
       
       Während der Krieg in der Ostukraine tobt, verhandeln im schweizerischen
       Lugano rund 40 Delegationen [1][über den Wiederaufbau] des durch den
       russischen Angriffskrieg bereits großflächig zerstörten Landes. Eine
       Geberkonferenz soll das Treffen explizit nicht sein, wird auf allen Kanälen
       betont. Schließlich war sie vor dem Krieg geplant. Ganz oben auf der Agenda
       damals: Maßnahmen gegen Korruption. Jetzt richtet sich der Blick auf die
       Zeit nach dem Krieg. Wann die beginnt, weiß allerdings keiner so ganz
       genau.
       
       Klar ist, dass der Wiederaufbau des Landes Jahrzehnte dauern wird,
       [2][Milliarden kostet] und nur international zu stemmen sein wird. Dass die
       Solidarität von Dauer sein soll, sagten auch die Teilnehmer beim G7-Gipfel
       in der vergangenen Woche auf Schloss Elmau der Ukraine zu. Lugano soll den
       großen Wurf bringen, eine Skizze für einen so genannten Marshallplan.
       
       Der Begriff ist historisch enorm überfrachtet, schließlich steht er für
       eines der bedeutendsten Wirtschaftsförderprogramme für den Wiederaufbau der
       Staaten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Laut
       Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat Deutschland bereits 426
       Millionen Euro an Hilfen zugesagt. Eine Stange Geld für diese „immense
       Aufgabe“, wie sie die SPD-Politikerin nennt.
       
       Auch andere Staaten sind spendabel – wie bereits zuvor bei etlichen
       Geberkonferenzen, die sich auf den Aufbau von Infrastruktur oder die
       Versorgung ukrainischer Geflüchteter konzentrierten. Jetzt muss langfristig
       gedacht werden. Wie sieht die Nachkriegszeit in der Ukraine aus? Wie kann
       die Wirtschaft – und mit welchen Fachkräften – überhaupt angekurbelt
       werden? Wer soll den Wiederaufbau umsetzen und nach welchen Kriterien?
       
       In einem Land Tausender Kriegsversehrter gibt es keine einfachen Antworten
       auf diese Fragen. Und welche internationale Institution nimmt das
       Eintreiben und Verteilen des Geldes in die Hand? Obwohl versprochen, sind
       längst nicht alle Finanzzusagen in der Ukraine angekommen. Lugano darf
       keine weitere Soli-Aktion sein, kein neuer Wohlfühltermin. Davon gab es
       bereits genug.
       
       4 Jul 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/lugano-wiederaufbau-konferenz-ukraine-krieg-russland-100.html
 (DIR) [2] /Angriff-auf-die-Ukraine/!5845127
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Tanja Tricarico
       
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