# taz.de -- Umweltverbände hinter Klimaaktivismus: Respekt vor Protest
       
       > Umweltverbände und Kirchenvertreter:innen verteidigen
       > Klimaaktionen. Aus dem Evangelischen Arbeitskreis der CDU hagelt es indes
       > Kritik.
       
 (IMG) Bild: Klimaaktivistin der Letzten Generation blockieren eine Autobahnzufahrt in Berlin
       
       BERLIN epd | Umweltverbände haben vor einer Kriminalisierung von
       Klimaprotesten gewarnt. Derzeit herrsche eine absurde Situation im Land,
       heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung von BUND, WWF,
       Greenpeace und weiteren Verbänden: „Statt über realen Klimaschutz zu
       diskutieren, wird öffentlich eine aggressive Debatte über verschiedene
       Formen von Klimaprotesten geführt.“
       
       Angetrieben werde die Debatte über Aktionen der Letzten Generation [1][von
       Politiker:innen der Union, FDP und AfD]. Sie gipfele in der
       Präventivhaft für Aktivist:innen und der Forderung der Union,
       [2][Sitzblockaden mit bis zu drei Jahren Haft] zu bestrafen. Damit seien
       die Grenzen der Verhältnismäßigkeit überschritten, heißt es in der
       Erklärung. Es sei an der Zeit, über wirksamen Klimaschutz zu diskutieren,
       statt besorgte Bürger:innen zu diffamieren. Angesichts der Dimension der
       Klimakrise seien die Sorgen und Proteste nachvollziehbar.
       
       Klar sei dabei, dass ziviler Ungehorsam gewissen Regeln folgen müsse und
       dass von ihm keine Gewalt ausgehen dürfe. Zugleich sollte ziviler
       Ungehorsam „auch vermittelbar und um das Erlangen gesellschaftlicher
       Mehrheiten bemüht sein“.
       
       ## Nicht alle aus der Kirche unterstützen Klimaaktivist:innen
       
       „Ich verstehe den Schmerz der jungen Generation, die sagt: Wir halten das
       nicht aus“, sagte auch der Bischof der Evangelisch-Lutherischen
       Landeskirche Sachsens, Bilz, am Wochenende. Auch [3][Anna-Nicole Heinrich],
       Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hatte
       Respekt für Klimaaktivist:innen geäußert. Sie stellten ihr eigenes
       Wohl zurück, um „gewaltfreien, zivilen Widerstand“ zu leisten, so Heinrich.
       
       Der Evangelische Arbeitskreis der CDU Nordrhein-Westfalen widerspricht
       hingegen Heinrichs Aussagen. In ihrem Text zur Unterschriftsammlung heißt
       es: „Dieser Ansicht widersprechen wir. Wir haben die tiefe Sorge, dass
       solche Äußerungen der Evangelischen Kirche und ihren Mitgliederzahlen
       unermesslichen Schaden zufügen.“
       
       15 Nov 2022
       
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