# taz.de -- Arbeitskampf in Berlin: Weitere Warnstreiks an Kliniken
       
       > Kommende Woche soll erneut an mehreren Kliniken die Arbeit niedergelegt
       > werden. Verdi rechnet mit rund 1.000 Teilnehmenden.
       
 (IMG) Bild: Streikende am 6. März vor dem Hochhaus der Charité
       
       BERLIN dpa | Wenige Tage nach den [1][Warnstreiks in Berlin] ruft die
       Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten mehrere Krankenhäuser erneut zur
       Arbeitsniederlegung auf. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Charité,
       Vivantes und dessen Tochterunternehmen sowie dem Jüdischen Krankenhaus
       sollen am Dienstag und Mittwoch streiken.
       
       Pflegekräfte, Hebammen, Therapeutinnen und Therapeuten und andere
       Beschäftigte sollen laut Verdi-Sprecher an dem bundesweiten Warnstreik
       teilnehmen. Bei Vivantes streiken demnach auch andere Berufsgruppen, wie
       etwa Gärtner und Gärtnerinnen. Man erwarte mehr als 1.000 Streikende.
       
       Bei allen drei Krankenhäusern gebe es Stationen, die wegen des Warnstreiks
       komplett geschlossen werden müssten, teilte die Gewerkschaft mit. „Das
       haben wir den Arbeitgebern fristgerecht mitgeteilt und erwarten, dass diese
       entsprechend dafür sorgen, dass auf den Stationen keine Patientinnen und
       Patienten mehr liegen“, sagte Gisela Neunhöffer von Verdi. Die
       Beschäftigten im Gesundheitswesen seien in der Pandemie beklatscht und
       bejubelt worden. „Zum Dank dafür soll ihnen der Lohn gekürzt werden können,
       wenn es einem Krankenhaus wirtschaftlich schlecht geht“, sagte sie.
       
       Mit den erneuten Warnstreiks will die Gewerkschaft Druck vor der dritten
       Tarifverhandlungsrunde auf die Bund und Kommunen machen. Verdi und der
       Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5
       Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn.
       
       Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein
       Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von
       insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von
       insgesamt 2.500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend zurück.
       Die dritte Verhandlungsrunde soll Ende März stattfinden.
       
       ## Noch weitere Streiks in Sicht
       
       Indes hat auch der Marburger Bund einen ganztägigen Warnstreik an mehreren
       Krankenhäusern in Berlin und Brandenburg angekündigt. An den kommunalen
       Krankenhäusern (VKA) in Brandenburg und an den Berliner Helios-Kliniken
       sollen die Beschäftigten am 21. März die Arbeit niederlegen. Der Marburger
       Bund ist nach eigenen Angaben der Verband aller angestellten und beamteten
       Ärztinnen und Ärzte. Er fordert einen Inflationsausgleich und ein
       zusätzliches Gehaltsplus um 2,5 Prozent.
       
       10 Mar 2023
       
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