# taz.de -- Rassismus im Fußball: Beeindruckende Solidarität
       
       > Vinicius Junior bedankt sich für den großen Zuspruch. Der Stürmer von
       > Real Madrid fordert weiter eine konsequente Bestrafung von Hassattacken.
       
 (IMG) Bild: Kämpfer gegen den Rassismus: Vinicius Junior
       
       Die Aufregung um die rassistischen Anfeindungen gegen Vinicius Junior, den
       Außenstürmer von Real Madrid, mag sich nicht legen. Der Stürmer bedankte
       sich via Twitter für die zahlreichen Solidaritätsbekundungen, die ihm aus
       der ganzen Welt entgegengebracht worden waren. „Ich bin wirklich dankbar
       für all die Zuneigung und Unterstützung, die ich in den letzten Monaten
       erhalten habe. Sowohl in Brasilien als auch auf der ganzen Welt“, schrieb
       er.
       
       Vor allem eine Aktion in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro hatte
       es ihm angetan. Um gegen den rassistisch motivierten Hass auf den Stürmer
       zu protestieren, war in der Nacht auf Dienstag für eine Stunde die
       Beleuchtung der monumentalen Jesus-Statue Cristo Redentor ausgeschaltet
       worden. „Schwarz und imposant“ zwitscherte er zu einem Bild, das die Statue
       nur vom Mond beleuchtet zeigt.
       
       ## Horrorvideo auf Twitter
       
       Zuvor hatte er ebenfalls auf Twitter ein Video mit einem Zusammenschnitt
       von rassistischen Beleidigungen gegen ihn gepostet, das mit Szenen aus dem
       Spiel von Real Madrid gegen den FC Valencia von vergangenen Sonntag endete,
       [1][in dem er zum wiederholten Male als Affe beleidigt worden war]. Die
       Vorkommnisse hatten auch deshalb weltweit für so viel Aufmerksamkeit
       gesorgt, weil sogar Carlo Ancelotti der italienische Trainer von Real
       Madrid, der ein halbes Jahr zuvor noch bestritten hatte, dass es so etwas
       wie Rassismus im spanischen Fußball gibt, entsetzt gezeigt hatte.
       
       Das Video von Vinicius Junior endet mit einem Bild, das eine Puppe im
       Trikot des Brasilianers zeigt, die von einer Brücke in Madrid hängt. Am
       Montag nun wurden die Täter, die aus dem Umfeld von Reals Lokalrivalen
       Atlético Madrid kommen sollen, festgenommen. Sie können nun einer
       Bestrafung zugeführt werden. Angemessene Strafen für rassistische
       Beleidigungen nicht nur für die Täter, sondern auch für die Klubs, in deren
       Umfeld sie ausgespochern werden, hatte Vinicius Junior immer wieder
       gefordert.
       
       Liga-Chef Javier Tebas, der Vinicius Junior zuvor [2][für dessen Verhalten
       auf dem Platz kritisiert hatte] („er soll sich nicht zum Affen machen“)
       weist den Gedanken, es gebe ein grundsätzliches Rassimusproblem zurück.
       „Weder Spanien noch die Liga sind rassistisch, meinte er. „Es ist einfach
       unfair, das zu behaupten“.
       
       23 May 2023
       
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 (DIR) Andreas Rüttenauer
       
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