# taz.de -- Wasserverbrauch in Rheinland-Pfalz: Viel Grundwasser für Konzerne > Allein in Rheinland-Pfalz fördern Chemie- und Stahlindustrie sowie > Getränkehersteller Milliarden Liter Wasser. Manche Stadtwerke bangen um > Quellen. (IMG) Bild: Das größete Chemiewerk der Welt: Der Firmensitz der BASF in Ludwigshafen am Rhein BERLIN taz | Welch gigantische Mengen [1][Grundwasser] einzelne Unternehmen verbrauchen, zeigen jetzt Zahlen aus Rheinland-Pfalz: Am meisten entnimmt dort die BASF, Deutschlands größter Chemiekonzern, wie der [2][Südwestrundfunk (SWR)] am Donnerstag berichtete. Das Unternehmen fördere nach den letzten verfügbaren Zahlen 22 Millionen Kubikmeter Grundwasser im Jahr, so der Sender unter Berufung auf die zuständigen Behörden, die erstmals die Unternehmen mit den größten Mengen genannt hätten. Der Verbrauch entspricht ungefähr 8 Prozent dessen, was Stadtwerke vor allem fürs Trinkwasser entnehmen. Der Konzern benötigt das Wasser nach eigenen Angaben für seine Produktion. Grundwasser wird aber immer knapper. In den vergangenen rund 20 Jahren bildete sich laut SWR in Rheinland-Pfalz wegen geringerer Niederschläge und mehr Trockenheit infolge des Klimawandels weniger Grundwasser als früher. Dabei wird aus der Ressource das meiste Trinkwasser gewonnen. Auf Platz zwei der gewerblichen Grundwasser-Entnehmer in Rheinland-Pfalz steht dem Bericht zufolge der Verpackungsstahlhersteller ThyssenKrupp Rasselstein mit 10 Millionen Kubikmetern. Es folgen weitere Chemieunternehmen sowie ein Kalkhersteller und auf Platz 7 die Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke MEG. Sie verbraucht nach den Angaben 2 Millionen Kubikmeter und produziert Mineralwasser für die Discounterkette Lidl. Auch andere Getränkehersteller finden sich auf der Liste. Teilweise stehen sie in der Kritik von Anwohnern oder Wasserwerken, die um ihre Quellen fürchten. ## 20 Prozent des Grundwassers für die Industrie Rund 70 Prozent des Grundwassers in Rheinland-Pfalz fließt laut Statistik in die öffentliche Versorgung. 20 Prozent nutzen Industrie und große Unternehmen. 10 Prozent verbraucht die Landwirtschaft, woran es aber Zweifel gibt, weil viele Bauern laut SWR ihren Verbrauch nicht mit Wasseruhren messen. Denn bisher müssen sie nichts für das Wasser bezahlen. Das solle sich aber nach dem Willen der Landesregierung ab dem kommenden Jahr ändern. Sie wolle aber nicht den Preis von 6 Cent pro Kubikmeter erhöhen – anders als Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Sachsen. 27 Jul 2023 ## LINKS (DIR) [1] /Grundwasser/!t5013606 (DIR) [2] https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/bei-hitze-trockenheit-und-klimawandel-diese-firmen-in-rheinland-pfalz-bekommen-das-meiste-wasser-100.html ## AUTOREN (DIR) Jost Maurin ## TAGS (DIR) Grundwasser (DIR) Mineralwasser (DIR) Wasser (DIR) Landwirtschaft (DIR) BASF (DIR) Wassermangel (DIR) Grundwasser (DIR) Tesla (DIR) Schwerpunkt Glyphosat (DIR) Lesestück Recherche und Reportage (DIR) Schwerpunkt Klimawandel (DIR) Regen ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Grundwasser-Vorkommen: Deutschland nicht mehr furztrocken Erstmals seit 2018 füllen sich in weiten Teilen Deutschlands die Grundwasserspeicher. Doch wie stark, ist unklar. Annäherung mit drei Datensätzen. (DIR) Tesla-Fabrik in Grünheide: Werkausbau gefährdet Grundwasser Tesla will in Grünheide ausbauen. Ein Wasserverband kritisiert die Folgen für die Versorgung der Bevölkerung. Der US-Autohersteller sieht kein Problem. (DIR) Behörde wird neue Zulassung empfehlen: EU-Kommission will weiter Glyphosat Die Brüsseler Behörde will vorschlagen, die Zulassung des Pestizids zu erneuern. Um die Folgen für die Natur sollen sich die Mitgliedsländer kümmern. (DIR) Wassermangel in Brandenburg: Wenn die Poolscham mitschwimmt Immer mehr Leute bauen sich einen Pool in den Garten. Wie geht der Wasserverbrauch zusammen mit Dürre und Waldbränden? Ein Ortsbesuch in Brandenburg. (DIR) Spanischer Nationalpark Doñana: „Er wird aussehen wie eine Wüste“ Andalusiens konservative Regionalregierung will die Bewässerung von Plantagen am Nationalpark erlauben. Umweltschützer schlagen Alarm. (DIR) Niederschlag und Grundwasser in Berlin: Steigende Sättigungsgrade Der regenreiche Winter macht Hoffnung für die dürregeplagte Vegetation der Stadt. Beim Grundwasser dauert die Erholung deutlich länger.