# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum versickert Meerwasser nicht?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Hugo, 5 Jahre alt.
       
 (IMG) Bild: Wenn ganz viel Wasser nicht mehr versickert, entsteht ein Meer
       
       Du hast das ganz richtig beobachtet: Kippt man Wasser auf eine Wiese oder
       in die Sandkiste, dann verschwindet es im Boden, es versickert. Im Meer ist
       der Boden auch aus Sand, aber da versickert Wasser nicht. Warum ist das so?
       
       Um das zu verstehen, habe ich mit [1][Uta Steinhardt] gesprochen. Sie ist
       Geografin und Landschaftsökologin, das heißt, sie kennt sich sehr gut damit
       aus, wie die Erde und unsere Umwelt aufgebaut sind.
       
       Sie hat mir erklärt, dass das Wasser, wenn es im Boden versickert, in
       sogenannte Porenräume fließt. Das sind winzigkleine Lücken zwischen den
       Sandkörnern, die man mit dem Auge kaum sehen kann. Wenn sich nun aber sehr
       viel Wasser an einer Stelle sammelt, sind irgendwann alle Lücken gefüllt –
       und dann versickert das restliche Wasser nicht mehr. So ist das auch im
       Meer. Die Lücken zwischen den Sandkörnern im Meeresboden sind bereits
       komplett mit Wasser gefüllt.
       
       Du kannst das auch selbst testen. Wenn du den Boden eines Eimers mit Sand
       füllst und dann ein wenig Wasser darauf gießt, versickert es am Anfang.
       Wenn du nun aber langsam immer mehr dazu gießt, füllen sich nach und nach
       alle Porenräume, und sobald kein Platz mehr zwischen den Sandkörnern ist,
       bleibt das Wasser stehen. Eigentlich logisch, oder?
       
       ## Große Sandkistenkörner, obwohl sie klein sind
       
       Das Ganze passiert manchmal auch an Land, wenn es lange und viel regnet. Am
       Anfang kann das Wasser noch versickern, aber irgendwann sind die Lücken
       unter der Erde voll – und dann bilden sich Pfützen. So eine große Pfütze
       auf einer Wiese oder auf einem Acker hast du bestimmt auch schon mal
       gesehen.
       
       Es gibt noch einen anderen Grund, warum das Meer nicht versickert, sagt die
       Wissenschaftlerin Uta Steinhardt. Das hat auch etwas mit der Art des Bodens
       zu tun. Sandböden unterscheiden sich nämlich durch die Größe ihrer Körner.
       Wenn die Körner größer sind, dann gibt es auch größere Lücken, in die das
       Wasser versickern kann. Die Körner in einer Sandkiste sind vergleichsweise
       groß. Ja wirklich, obwohl sie so klein sind!
       
       Aber unter dem Meer gibt es einen Boden aus noch viel kleineren und
       feineren Körnern, zwischen denen nun wirklich fast gar kein Platz ist. Das
       sind die sogenannte Tone. Dieser Ton „dichtet den Meeresboden ab“, sagt Uta
       Steinhardt. Da kommt kaum Wasser durch.
       
       Für uns Menschen ist das natürlich sehr praktisch. Denn so können wir im
       Sommer im Meer [2][baden gehen].
       
       Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an: [3][kinderfragen@taz.de]
       
       21 Aug 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.hnee.de/de/Fachbereiche/Landschaftsnutzung-und-Naturschutz/Team/Professuren/Prof.-Dr.-Uta-Steinhardt/Prof.-Dr.-Uta-Steinhardt-E2333.htm
 (DIR) [2] /Baden/!t5028233
 (DIR) [3] /
       
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 (DIR) Marlena Wessollek
       
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