# taz.de -- Ende von „Sex Education“: Das war’s mit Bildung
       
       > „Sex Education“ geht in die finale Staffel. Ein Abschied, der
       > schwerfällt. Auch wenn manchmal der Raum fehlt, um die Geschichten
       > langsam aufzubauen.
       
 (IMG) Bild: Beste Freunde: Eric (links) und Otis
       
       Stellen Sie sich vor, Sie sind 17 Jahre alt und Sie haben Fragen: [1][Wie
       viel Sex ist normal?] Wie bringe ich meine Freundin zum Orgasmus? Wie
       benutze ich Strap-ons? Und wie funktioniert Analsex?
       
       Bloß ist da niemand, mit dem Sie vertrauensvoll darüber sprechen können.
       Dieses [2][Grundbedürfnis nach sexueller Aufklärung] hat die erfolgreiche
       Serie „Sex Education“ einst aufgegriffen. Aktuell läuft die vierte Staffel
       auf Netflix.
       
       Kurzer Rückblick: In „Sex Education“ geht es um Otis, Eric, Maeve, Adam und
       [3][viele andere Jugendliche], die gemeinsam zur Schule gehen und sich mit
       Sex, Begehren und sexueller Identität beschäftigen.
       
       Otis, der selbst Probleme mit seiner Sexualität und noch keinerlei sexuelle
       Erfahrungen gemacht hat, kann erstaunlich einfühlsam Ratschläge rund um das
       Thema geben. Er bietet aus diesem Grund an seiner Schule Beratungsstunden
       an. Dass seine Mutter Jean eine bekannte Sexualtherapeutin ist, ist für
       Otis von Vorteil.
       
       ## In die Klatschbox einzahlen
       
       In der neuen Staffel wechseln Otis und seine Freund:innen aufs College.
       Statt Mobbing, wird hier Yoga gemacht und auf Nachhaltigkeit gesetzt,
       Klatsch und Tratsch sind verboten. Wer doch lästert, muss in die Klatschbox
       einzahlen. Der Inbegriff einer woken Schule, deren überambitionierter
       Versuch progressiv zu sein in der Serie zurecht auf den Arm genommen wird.
       
       Momente, in denen Otis Ratschläge gibt, werden in der aktuellen Staffel
       seltener. Er bekommt Konkurrenz von der Teenie-Sex-Beraterin namens O. Im
       Verlauf rücken andere Charaktere, zumeist trans Personen, in den
       Vordergrund. „Sex Education“ ist auch diesmal unterhaltsam und wohltuend.
       
       Einziges Manko: Zeitweise wirkt die Serie überladen. Jede
       Beziehungsgeschichte wird erzählt, es fehlt der Raum, um Konflikte langsam
       aufzubauen. Medienberichten zufolge ist die vierte auch die finale Staffel
       der Serie. Das würde die gehetzte Erzählung erklären.
       
       2 Oct 2023
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Erica Zingher
       
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