# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Den Widerstand hochleben lassen
       
       > Trotz aller Zermürbungen durch Staat und Kapital halten einige
       > Hausprojekte die Stellung. Das kann auch einfach mal gefeiert werden.
       
 (IMG) Bild: Der Wagenplatz wurde geräumt, doch die Köpi lebt weiter!
       
       Am 15. Oktober jährt sich der Tag X, die Räumung des Køpi-Wagenplatzes,
       [1][zum zweiten Mal]. Während der Wagenplatz als Opfer kapitalistischer
       Profitgier niemals in Frieden ruhen wird, ist man in Räumlichkeiten des
       Køpi-Hauses weiterhin aktiv [2][mit dem Betrieb der Kellerbar Koma F und
       der Veranstaltungsräume im Erdgeschoss, welche das AGH Kollektiv betreibt].
       Dort finden seit nun 30 Jahren, dank zahlreicher freiwilliger Helfer:innen,
       unzählige DIY Events aus der ganzen Welt statt.
       
       Das Køpi AGH-Kollektiv feiert runden Geburtstag und zelebriert seine
       Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in seinen geschätzten Räumlichkeiten
       an gleich zwei Abenden mit Konzerten. [3][Zum AGH Jeburtstach am Freitag]
       spielen „Svaveldioxid“ (Käng Råpunk, Stockholm) und „WüT“ (Metalic Crust
       Punk, Berlin) (Freitag, 6. 10. Köpenicker Straße 137, 21 Uhr).
       
       Am Samstag stehen zum [4][zweiten Abend der Geburtstagssause] „Kara“
       (Raging Hardcore Punk, Warschau), „Ex-Dom“ (Ufta Ufta Charged Hardcore,
       Bremen) und „Usura“ (D-Beat Hardcore, Mallorca) auf der Bühne (Samstag, 7.
       10., Köpenicker Straße 137, 21 Uhr).
       
       ## Noch eine Geburtstagsparty!
       
       Hausgeburtstag feiert auch [5][die Scharni38]. 1990 gegründet und 2005 über
       das Mietshäuser Syndikat gekauft, ist das Hausprojekt im Friedrichshainer
       Südkiez unter anderem ein Ort für Soli-Projekte, politische Arbeit und
       Parties. Auch die [6][Initiative Togo Action Plus (ITAP e. V.,)], die
       kostenlose Sprachkurse anbietet, hat hier ihr Zuhause gefunden.
       
       Die Geburtstagsparty soll auch Anlass bieten zur Vernetzung mit anderen
       Häusern. Die Bars werden von der [7][GoMokry Crew vom Hausprojekt GoMokry*]
       aus Hamburg-Wilhelmsburg und der [8][AZ Kim Hubert Gang vom Autonomen
       Zentrum Kim Hubert Salzwedel] betrieben. Neben Soli-Getränken und
       regionalen Spezialitäten werden die Gäste Infomaterial zu ihren Projekten
       mitbringen. Es wird eine Freebox geben und die ITAP-Sprachschule lädt mit
       Kaffee und Kuchen zum Tag der offenen Tür ein. Auch der Garten mit Live
       Piano ist geöffnet.
       
       [9][Rehzi Malzahn] gibt außerdem einen Workshop zum Thema „restorative
       justice“. An diesem kann nur nach vorheriger Anmeldung unter
       [10][scharni@systemli.org] teilgenommen werden. Live Acts sind unter
       anderem „Dauerwille“ und „Ponys auf Pump“. Im Anschluss legen mehrere DJs
       auf. [11][(Samstag, 7. 10., Scharnweberstraße 38, 16 Uhr)].
       
       ## Niemand ist vergessen!
       
       Wem nicht nach Feiern zumute ist, kann das Wochenende auch antifaschistisch
       aktiv werden und Opfern von rechtsextremer und polizeilicher Gewalt (still)
       gedenken.
       
       Am [12][Mahnmal für die Opfer von Rassismus und Polizeigewalt] in Kreuzberg
       wird am Freitag (06. 10., Oranienplatz, 16:30 Uhr) [13][dem grausamen Tod
       von Kupa Ilunga Medard Mutombo gedacht], der 2022 durch brutale
       Polizeigewalt und ihren Folgen gestorben ist. Er hatte in einem Heim für
       seelisch und psychisch kranke Menschen in Spandau gewohnt und sollte in ein
       Krankenhaus verlegt werden. Als er die Polizei sah, geriet er in Panik und
       wehrte sich gegen seine Verlegung. Er erlag am 6. Oktober 2022 in der
       Charité den [14][Verletzungen, die ihm die am Einsatz beteiligten
       Polizist:innen zugefügt hatten].
       
       Ebenfalls [15][am Freitag (06. 10., Rudolf-Reusch-Straße 8, 18 Uhr)] soll
       auch Kurt Schneider mit Blumen und Kerzen gedacht werden. Vor 24 Jahren
       wurde der damals 38-jährige Maurer im ehemaligen Urnenhain in Lichtenberg
       von Neonazis ausgeraubt und ermordet. Die vier Täter hatten zuvor erfolglos
       versucht, in einem besetzten Haus in der Samariterstraße provozieren. Auf
       ihrem Heimweg trafen sie auf Schneider, den sie mit Schlägen und Tritten
       traktierten und anschließlend schwer verletzt liegen ließen.
       Sozialchauvinismus tötet! Niemand ist vergessen!
       
       Beim [16][offenen Antifa Tresen im Bandito Rosso] gibt es dieses Mal einen
       Vortrag zum Thema Autismus-Konversionstherapie (Applied Behavior Analysis/
       ABA). Es gibt daher eine Inhaltswarnung bezüglich Ableismus, Folter, Mord
       und Suizid. Die Räumlichkeiten sind nicht barrierearm (Samstag, 7. 10.,
       Lottumstraße 10A, 19 Uhr).
       
       4 Oct 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://radar.squat.net/de/node/450059?language=de
 (DIR) [2] /Freiraeume-in-Berlin/!5786180
 (DIR) [3] https://stressfaktor.squat.net/node/276069
 (DIR) [4] https://stressfaktor.squat.net/node/276070
 (DIR) [5] https://www.syndikat.org/scharni38/
 (DIR) [6] https://togoactionplus.de/
 (DIR) [7] https://www.syndikat.org/gomokry/
 (DIR) [8] https://squatsalzwedel.noblogs.org/
 (DIR) [9] https://rehzimalzahn.net
 (DIR) [10] /scharni@systemli.org
 (DIR) [11] https://stressfaktor.squat.net/node/294517
 (DIR) [12] /Denkmal-fuer-Opfer-von-Rassismus/!5717616
 (DIR) [13] https://asanb.noblogs.org/?event=in-gedenken-an-kupa-ilunga-medard-mutombo
 (DIR) [14] /Tod-nach-Polizeieinsatz/!5896276
 (DIR) [15] https://stressfaktor.squat.net/node/298446
 (DIR) [16] https://stressfaktor.squat.net/node/298478
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Desiree Fischbach
       
       ## TAGS
       
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