# taz.de -- Graffito erinnert an israelische Geiseln: Bringt sie jetzt nach Hause > Sieht aus wie ein Banksy, ist aber keiner. Ein Wandbild des Sprayers > Benzi in Berlin fordert die Freilassung der von der Hamas verschleppten > Menschen. (IMG) Bild: Street Artist Benzi fordert in Berlin die Freilassung der im Gaza-Streifen festgehaltenen Geiseln Auf den ersten Blick sieht das Graffito, das am Donnerstag in der Berliner Auguststraße im Bezirk Mitte entstanden ist, wie ein Bild von Banksy aus. Das ist wohl Absicht, sind doch zwei typische Elemente zu sehen, die [1][im Werk von Banksy] immer wieder erscheinen: Der Luftballon und die naive, an eine Kinderzeichnung erinnernde gelbe Sonne, die im blauen Himmel schweben. Darunter ist es schwarz. Im Dunklen kauert ein einsamer Junge, der den Luftballon in der einen und einen Teddybär in der anderen Hand hält – fern des Lebens, verlassen. So wie die dreijährige Abigail, deren Eltern von der Hamas ermordet wurden. Sie wird derzeit vermutlich in einem Tunnel der Hamas festgehalten und weiß wohl nicht einmal, dass sie am heutigen Freitag vier wird. ## Benzi war am 6. Oktober auf dem Supernova-Festival [2][Banksy steht fest auf der Seite Palästinas] und hat seine Werke unter anderem [3][auf der Mauer verewigt], die israelisches Territorium von den Palästinensergebieten trennt. Das Werk in der Auguststraße ist nicht von Banksy, der glaubt, das „historische Palästina“ sei von der israelischen Armee besetzt. Der israelische Street Artist Benzi hat das Graffito in der Auguststraße gemalt. [4][Benzi Brofman] stammt aus der Nähe von Haifa, das Bild in Berlin ist sein bisher größtes. Benzi hatte am 6. Oktober beim Supernova Festival beim Kibbuz Be'eri live gesprayt, dann fuhr er wieder nach Hause. Am nächsten Morgen wurde ihm klar, dass viele der Menschen, die er tags zuvor getroffen hatte, entweder von Hamas-Kommandos ermordet oder [5][in den Gazastreifen verschleppt worden waren]. An letztere, insbesondere die Babys und Kinder darunter, erinnern seither seine Arbeiten, nun auch sein Berliner Bild. Auf dem Hintergrund des blauen Himmels hat er seine Botschaft formuliert: „Bring them home now“ – bringt sie jetzt nach Hause. 24 Nov 2023 ## LINKS (DIR) [1] /Banksy-Hotel-in-Bethlehem/!5396197 (DIR) [2] /Banksy-Hotel-in-Bethlehem/!5396197 (DIR) [3] /Neue-Banksy-Graffiti-in-Gaza/!5018655 (DIR) [4] https://www.instagram.com/benzi_brofman/ (DIR) [5] /Entfuehrte-Israelis-in-Gaza/!5966225 ## AUTOREN (DIR) Ulrich Gutmair ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Hamas (DIR) Street Art (DIR) Street Art (DIR) Kolumne Grauzone (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Clubszene (DIR) Gaza ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Wirbel um Künstler-Enigma Banksy: Street-Art von der Straße geklaut Ein Stoppschild elektrisiert Großbritannien. Es wurde vom mysteriösen Künstler Banksy verziert, aber schnell abmontiert. Scotland Yard ermittelt. (DIR) Gewalt an Frauen: Und was ist mit den Israelinnen? Die Hamas wollte gezielt Frauen schänden und entmenschlichen. Internationale Frauenrechtsorganisationen – wie auch die UN Women – interessiert das kaum. (DIR) Israelische Hamas-Geiseln: Wann kommen sie heim? Avichai Brodutch wartet. Der Familienvater hofft, dass seine Frau und seine drei Kinder unter den freigelassenen Geiseln der Hamas sind. (DIR) Freilassung von Hamas-Geiseln: Warten aufs Ende der Bombardements Die Feuerpause für Gaza und die Freilassung der Geiseln verzögern sich. Gleichzeitig feuert die Hisbollah weiter Raketen auf Israel. (DIR) DJ über Antisemitismus in der Clubszene: „Propaganda verkauft sich besser“ In Berlin findet eine Soliveranstaltung für die Opfer des Supernova-Festivals in Israel statt. DJ Ori Raz über die Stimmung in der Szene. (DIR) Essay zum Angriff der Hamas: Einfach weitermachen ist unmöglich Seine genozidale Botschaft unterscheidet den 7. Oktober von früheren Angriffen auf Israel: Sie steht in direktem Zusammenhang mit dem Holocaust.