# taz.de -- Empfehlungen vom Bürgerrat Ernährung: Schulessen, Steuern, Tierwohl
       
       > Wie kann die Politik nachhaltige und gesunde Ernährung fördern? Dazu hat
       > der vom Bundestag eingesetzte Bürgerrat nun seine Empfehlungen
       > vorgestellt.
       
 (IMG) Bild: Was landet im Einkaufswagen? Das hängt auch von politischen Entscheidungen ab
       
       BERLIN taz | Der [1][Bürgerrat „Ernährung im Wandel“] hat am Sonntag seine
       [2][Empfehlungen] für eine Reform der Ernährungspolitik beschlossen. Die
       [3][160 zufällig ausgelosten Teilnehmer:innen] haben sich auf 9 Punkte
       geeinigt, die sie befürworten, um eine „gesündere und nachhaltigere
       Ernährung“ – so der Auftrag des Bundestages an den Bürgerrat – zu
       erreichen.
       
       Zu den gewünschten Maßnahmen zählen folgende: ein kostenfreies Mittagessen
       für alle Kinder in Schulen und Kitas. Ein verpflichtendes staatliches
       Label, das die Bereiche Klima, Tierwohl und Gesundheit berücksichtigt und
       wissenschaftlich fundiert ist, sowie ein verpflichtendes und staatlich
       kontrolliertes Tierwohllabel.
       
       Außerdem fordern die Teilnehmenden eine Überarbeitung der Mehrwertsteuer
       für Lebensmittel. So soll unter anderem Zucker nicht mehr als
       Grundnahrungsmittel gelten, dafür aber pflanzliche Milchersatzprodukte,
       Fleischersatzprodukte und Bio-Lebensmittel. Für sie würde dann ein
       reduzierter Mehrwertsteuersatz fällig. Die Mehrwertsteuer „auf Produkte wie
       unverarbeitetes und tiefgefrorenes Obst und Gemüse in Bio-Qualität,
       Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkorngetreide sowie Mineral- und Tafelwasser“
       soll ganz wegfallen.
       
       Lebensmittelgeschäfte ab 400 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen dazu
       verpflichtet werden, genießbare Lebensmittel, die sie sonst wegwerfen
       würden, zu spenden. Darüber hinaus sprechen sich die Teilnehmer:innen
       aus für mehr Personal in der Lebensmittelkontrolle, ein Mindestalter für
       Energy-Drinks, eine Abgabe zur Förderung des Tierwohls und Zugang zu
       „gesunder und ausgewogener Ernährung“ in Gemeinschaftseinrichtungen, etwa
       in der Pflege.
       
       Seit September hatten die Teilnehmer:innen an den Empfehlungen
       gearbeitet. Dabei erhielten sie unter anderem Input von Expert:innen
       etwa darüber, wie Landwirtschaft und Handel funktionieren. Der Bürgerrat
       soll das Ergebnis in einem Gutachten zusammenfassen, das im Februar an die
       Bundestagspräsidentin übergeben werden und anschließend in die
       parlamentarischen Beratungen gehen soll. Bindend sind die Empfehlungen
       nicht – die Entscheidung darüber liegt bei den Abgeordneten des
       Bundestages.
       
       14 Jan 2024
       
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