# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Wieder zurück nach Hause
       
       > Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus. Zu den Zahlen gibt es
       > unterschiedliche Angaben. Es ist die zweite Aktion nach einer längeren
       > Pause.
       
 (IMG) Bild: Russische Kriegsgefangene nach ihrer Freilassung auf dem Weg nach Hause
       
       KYJIW taz | Russland und die Ukraine haben erneut Kriegsgefangene
       ausgetauscht. „195 gefangene russische Militärs haben die Ukraine
       verlassen, 195 gefangene Ukrainer Russland“, berichtet die russische
       Nachrichtenagentur Interfax. „Als Ergebnis der Verhandlungen mit dem vom
       Kyjiwer Regime kontrollierten Gebiet wurden 195 russische Soldaten, die
       sich in Gefangenschaft in Lebensgefahr befanden, zurückgebracht“, teilte
       das Ministerium mit. Gleichzeitig seien 195 Kriegsgefangene der
       ukrainischen Armee der ukrainischen Seite übergeben worden.
       
       Auch ukrainische Medien melden [1][den Austausch]. Sie berichten jedoch von
       207 ukrainischen freigelassenen Gefangenen, ohne anzugeben, wie viele
       Russen im Gegenzug freigelassen worden sind. 36 der ukrainischen ehemaligen
       Gefangenen, berichtet das Portal rbc.ua, seien verletzt oder krank.
       
       „Unsere Leute sind zu Hause. 207 Jungs. Wir bringen unsere zurück, egal was
       passiert. Wir denken an jeden einzelnen in Gefangenschaft, Soldaten oder
       Zivilisten. Wir müssen alle zurückholen. Wir arbeiten daran“, schrieb
       Präsident Wolodimir Selenski auf Telegram.
       
       Nach Angaben von Andriy Ermak, Chef der Präsidialadministration, seien
       unter den freigelassenen Ukrainern Soldaten der ukrainischen Streitkräfte,
       der Nationalgarde, Grenzsoldaten und Polizisten. Unter den Freigelassenen,
       so Ermak, seien auch Soldaten, die Mariupol verteidigt und Militärs, die in
       Asowstal, auf der Schlangeninsel, in Donezk, Saporischschja, Charkiw,
       Lugansk, Cherson und Sumy gekämpft hätten.
       
       ## Der 50. Austausch
       
       „Dies ist der zweite große Austausch nach einer langen Pause. Wir arbeiten
       weiter und erfüllen den Auftrag des Präsidenten – alle zurückzubringen… Wir
       haben eine große Aufgabe, viele unserer Leute sind noch in Gefangenschaft,
       wir arbeiten daran, sie nach Hause zu bringen“, schrieb Jermak.
       
       Der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets,
       der immer an Gefangenenaustauschaktionen beteiligt ist, betonte, dass dies
       der 50. Austausch zwischen der Ukraine und Russland gewesen sei.
       
       Der Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine fand eine Woche
       [2][nach dem Absturz einer russischen IL-76-Maschine in der Region
       Belgorod, eine Region an der Grenze zur Ukraine, statt]. In dem Flugzeug
       sollen sich nach russischen Angaben auch 65 gefangene ukrainische Soldaten
       befunden haben, die ausgetauscht werden sollten. Die Ukraine bezweifelt
       diese Darstellung. In Kyjiw vermutet man vielmehr, Russland habe die Il-76
       in Wahrheit zum Transport von Raketen genutzt.
       
       31 Jan 2024
       
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 (DIR) Bernhard Clasen
       
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