# taz.de -- Streik bei NDR, WDR und SWR: Kurzfristiger Arbeitskampf
       
       > NDR-Moderatorin Inka Schneider wurde am Dienstag von einem Streik
       > überrascht. Die Beschäftigten von NDR, WDR und SWR fordern mehr Lohn.
       
 (IMG) Bild: Inka Schneider, Moderatorin der NDR-Sendung DAS!
       
       Ein Streik der Gewerkschaft Verdi hat das Dienstagabendprogramm beim NDR
       durcheinandergeworfen. Statt der aktuellen Sendung „DAS!“ bekamen
       Zuschauer:innen um 18.45 Uhr kurzfristig nur ein Best-of früherer Folgen
       vom Talk auf dem roten Sofa zu sehen.
       
       Der nur kurzfristig angekündigte Streik überraschte Moderatorin Inka
       Schneider: „Als mein Gast und ich geschniegelt und gestriegelt ins Studio
       kamen, war keiner an der Kamera und in der Regie“, schrieb sie auf
       Instagram. Laut dem Hamburger Abendblatt seien die Verantwortlichen erst 15
       Minuten vorher informiert worden.
       
       Mitarbeiter:innen aus Regie, Ton, Grafik und Licht [1][legten die
       Arbeit nieder] – insgesamt rund hundert Angestellte. Verdi fordert für sie
       eine Erhöhung der Gehälter und Honorare rückwirkend zu Jahresbeginn um 10,5
       Prozent, aber mindestens 500 Euro monatlich. Auch die Bezüge von
       Volontärinnen und Volontären sowie Azubis sollen um 200 Euro angehoben
       werden.
       
       ## „Zeichen für zügige Verhandlungen“
       
       NDR und Verdi verhandeln bereits seit zweieinhalb Monaten. Einen zuletzt
       angesetzten Termin sagte der Sender laut Verdi jedoch ab. Der NDR
       bestreitet das. „Der Sender will die Tarifverhandlungen offenbar in die
       Länge ziehen“, hieß es von [2][Gewerkschaftsseite]. Die Aktion sei ein
       „kleines, aber sichtbares Zeichen für zügige Verhandlungen“.
       
       Christoph Schmitz-Dethlefsen aus dem Verdi-Bundesvorstand kritisierte den
       Umgang der ARD-Verantwortlichen mit ihren Beschäftigten. Er verwies auf die
       „[3][Rekordinflation] bei parallel sehr niedriger Tarifentwicklung“: „Die
       Erhöhungsforderungen sind wichtig, um den zwischenzeitlichen
       Kaufkraftverlust auszugleichen, deshalb müssen sie auch so schnell wie
       möglich vereinbart werden“.
       
       Verdi hatte am Dienstag zu Streiks bei NRD, WDR und SWR aufgerufen.
       
       Anmerkung der Redaktion: Eine frühere Version dieses Textes enthielt keine
       Stellungnahme des NDR zur Behauptung von Verdi, der Sender habe einen
       Termin abgesagt. Wir haben die Reaktion eingefügt.
       
       13 Mar 2024
       
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