# taz.de -- taz-talk zum Kampf gegen rechts: Stellschrauben für den Feminismus > AfD-Experte Andreas Kemper und Juristin Armaghan Naghipour diskutieren: > Was haben Frauen zu erwarten, sollte die AfD mehr Macht erhalten? (IMG) Bild: Im taz Talk zum Frauentag: Der Soziologe Andreas Kemper und die Juristin Armaghan Naghipour im Gespräch mit den Chefredakteurinnen Katrin Gottschalk (ganz links) und Ulrike Winkelmann (ganz rechts) Am Abend vor dem [1][Internationalen Frauentag] kamen in der taz Kantine der Soziologe Andreas Kemper und die Juristin Armaghan Naghipour zusammen, um über die politische und rechtliche Lage im Feminismus zu sprechen – besonders im Hinblick auf die ideologischen Bemühungen der AfD. Moderiert wurde das Gespräch von den taz-Chefredakteurinnen Ulrike Winkelmann und Katrin Gottschalk. Die AfD befasse sich in ihrer Ideologie vor allem mit [2][Familienpolitik], Migration und libertäre Strömungen, stellte Andreas Kemper fest. Zentral sei hierbei der Kampf gegen feministische Errungenschaften: „In Deutschland und Österreich existiert immer noch der Adel. Der Kampf der AfD gegen Feminismus wird von diesem Adelsnetzwerk vorangetrieben und finanziert“, so der Soziologe. Dies äußere sich auch in der Diskursverschiebung. „Mittlerweile unternimmt auch die CDU Maßnahmen gegen geschlechtergerechte Sprache“, ergänzte Katrin Gottschalk zum Narrativ des Antifeminismus. Außerdem: Schwangerschaftsabbrüche sind je nach Bundesland unterschiedlich zugänglich. Naghipour kann sich vorstellen, dass falls die AfD mehr Macht bekommen sollte, diese immer schwerer durchzuführen sind. Für die Juristin sei das schon heute so aufgrund der Inkohärenz in der Auflistung der wenigen Ärzten und Ärztinnen, die Schwangerschaftsabbrüche überhaupt noch anböten. Naghipour betont zudem, dass immer öfter vorkommende [3][Gehsteigbelästigungen] von militanten Abtreibungsgegnern den Weg zum Abbruch erschwerten. „Worauf könnte sich die AfD auf EU-Ebene (mit anderen rechtspopulistischen und konservativen Parteien) einigen, um europäische Politik so zu beeinflussen, dass wir es hier auch spüren?“, fragte Ulrike Winkelmann mit Blick auf die kommenden Wahlen. Die bevorstehenden EU-Wahlen am 1. Juni geben akuten Anlass, sich intensiver mit den antifeministischen Absichten der AfD auseinanderzusetzen. 18 Mar 2024 ## LINKS (DIR) [1] /Demos-zum-Frauenkampftag/!5997040 (DIR) [2] /Rueckgang-an-Geburten/!5949300 (DIR) [3] /Abtreibungsgegner_innen-vor-Kliniken/!5984592 ## AUTOREN (DIR) Paola Kaszubowski ## TAGS (DIR) taz Talk (DIR) Feminismus (DIR) Schwerpunkt Feministischer Kampftag (DIR) Alternative für Deutschland (AfD) (DIR) Kolumne Der rechte Rand (DIR) Alternative für Deutschland (AfD) (DIR) Antifeminismus ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Rechte Influencerinnen: Vermeintlich ganz nett Die Influencerin Marie-Thérèse Kaiser tritt freundlich lächelnd auf und bezieht Position. Für die AfD. Mit der Strategie ist sie nicht allein. (DIR) Antifeminismus auf Tiktok: Propaganda mit dem Kochlöffel Die „Tradwives“ kochen, erziehen und gehorchen ihren Männern. Sie inszenieren Selbstbestimmung, aber docken in Wahrheit rechten Ideologien an. (DIR) Antifeministische Gewalt: Bedroht, beleidigt, angegriffen Die neue Meldestelle Antifeminismus der Amadeu Antonio Stiftung legt erstmals Zahlen vor. Über 372 Fälle wurde berichtet.