# taz.de -- Sternbrücke in Hamburg-Altona: Kein Denkmal-Abriss bis Mai
       
       > Initiative Sternbrücke sieht Etappensieg bei Gericht, weil die Bahn
       > vorerst keine denkmalgeschützen Bauten abreißt. Andere Häuser hingegen
       > schon.
       
 (IMG) Bild: Protest gegen den Abriss der Brücke vor Gericht und auf der Straße: hier eine Sitz-Aktion im Februar
       
       HAMBURG taz | Die Deutsche Bahn hat am Freitag überraschend zugesagt, bis
       zum 1. Mai auf den Abriss von denkmalgeschützten Gebäuden an der
       [1][Hamburger Sternbrücke] zu verzichten. Dies sei „auf Anraten des
       Oberverwaltungsgerichts“ geschehen, erklärte die Initiative zum Erhalt der
       [2][Sternbrücke]. Ursprünglich hatte die Bahn angekündigt, an diesem
       Freitag und Samstag mit den Abrissarbeiten zu beginnen.
       
       Die in die Jahre gekommene Brücke in Hamburg-Altona soll für 125 Millionen
       Euro durch ein größeres, dem Autoverkehr gerecht werdendes Modell ersetzt
       werden, wogegen sich im Stadtteil erbitterter Widerstand formiert hat. Erst
       am Donnerstag hatte der [3][Umweltverband „Prellbock Altona“] einen
       Eilantrag bei Gericht eingereicht. Der mehr als 70 Seiten [4][umfassende
       Antrag] begründe ausführlich, warum die Brücke nicht wie geplant durch eine
       „schlecht geplante Monsterbrücke“ ersetzt werden dürfe, sagte Sprecher
       Michael Jung.
       
       Damit die Richter ausreichend Zeit für eine Entscheidung hätten – ohne dass
       die Deutsche Bahn weiter Tatsachen schaffe – habe Prellbock Altona das
       Gericht am Mittwoch zudem gebeten, einen Baustopp anzuordnen. Ein
       Gerichtssprecher sagte daraufhin am Donnerstag, das Gericht müsse sich nun
       einen Überblick verschaffen. Wann eine Entscheidung falle, sei unklar.
       
       Doch nun hat der Antrag zumindest das Moratorium erwirkt. „Das OVG hat zum
       einen unsere Klage angenommen und möchte sich Zeit zur Prüfung nehmen“,
       erklärte Jung am Freitag. „Zum Zweiten musste die Deutsche Bahn aufgrund
       der Intervention des OVG denkmalgeschützte Gebäude erhalten.“
       
       Allerdings umfasst der Abriss-Stopp nicht die Gebäude unmittelbar neben der
       Brücke in der Stresemannstraße 117 und Max-Brauer-Allee 213 bis 217, die
       nicht unter Denkmalschutz stehen. An einem der Häuser sind schon die
       Dachziegel abgedeckt.
       
       ## Die Bahn will trotzdem weiterbauen
       
       Ein DB-Sprecher sagte auf taz-Nachfrage: „Über den Eilantrag wird zu
       gegebener Zeit entschieden. Vorher wird die DB keine denkmalgeschützten
       Gebäude abbrechen.“ Die Bahn könne aber im Rahmen des sofort vollziehbaren
       Planfeststellungsbeschlusses die Bauarbeiten für eine neue Sternbrücke
       fortsetzen. Ein so genannter Hängebeschlussantrag beim
       Oberverwaltungsgericht, mit dem noch vor dem Wochenende völliger Baustopp
       hätte erwirkt werden sollen, sei wieder zurückgezogen worden.
       
       Dagegen appellierte die [5][Sternbrücken-Initiative] an Politik und DB,
       „Konsequenzen aus der Intervention des OVG zu ziehen“ und die Bauarbeiten
       insgesamt zu stoppen. „Jetzt mit Verwüstungen um die Sternbrücke
       fortzufahren, ist unverantwortlich“, sagt Sprecherin Marlies Thätner. Nötig
       sei eine Neuplanung, die Eingriffe in das Stadtbild „minimiert“. Der
       Sprecher Axel Bühler sagte: „Wir wollen kurzfristig in Neuplanung und
       Wettbewerb unter Beteiligung der Bürger:innen einsteigen.“
       
       15 Mar 2024
       
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