# taz.de -- „Der talentierte Mr. Ripley“ auf Netflix: Mord, Espresso und lustige Beamte
       
       > Manchmal schafft man es leider nicht selbst nach Italien. Aber man kann
       > sich von der Netflix-Adaption von „Der talentierte Mr. Ripley“ mitnehmen
       > lassen.
       
       Die italienische Gemeinde Atrani an der Amalfiküste ist einfach zu schön,
       als dass dort Böses passieren könnte. So kann sich irren, wer die
       [1][Netflix-Adaption von „Der talentierte Mr. Ripley“] schaut, die wie
       ältere Verfilmungen auf dem gleichnamigen Kriminalroman der US-Autorin
       [2][Patricia Highsmith] aus dem Jahr 1955 basiert.
       
       Andrew Scott, den viele als sexy Priester aus der Serie „Fleabag“ kennen,
       spielt darin den adretten Betrüger Tom Ripley. Jener wird vom Werftbesitzer
       Herbert Greenleaf nach Italien geschickt, um dessen Sohn, den
       untalentierten Maler und Lebemann Richard „Dickie“ Greenleaf, in die USA
       zurückzuholen. Weil Ripley aber gerne auch so ein zwangloses Leben führen
       würde, bringt er den Sohn um und nimmt seine Identität an. Das neue Leben
       kann Ripley aber nicht genießen, weil das folgende Versteckspiel viel mehr
       beansprucht als ein Vollzeitjob.
       
       Weil man Ripley in dieser zurückgelehnten Minisierie meistens auf der
       Flucht begleitet oder beim Espresso auf einer Piazza oder in eine
       Bankfiliale oder beim Bestaunen eines Caravaggio-Werks, fühlen sich die
       acht knapp einstündigen Folgen manchmal noch viel länger an. Die Handlung
       steht aber nicht unbedingt im Vordergrund. Denn diese Serie lebt von der
       anfänglich genannten ästhetischen Spannung zwischen dem Schönen und dem
       Bösen.
       
       Dabei folgen auf Atrani die Städte Sanremo, [3][Rom], Neapel, [4][Palermo]
       und Venedig als Schauplätze. Die Gewalt, die bei Ripleys Morden plötzlich
       in diese Kulissen hineinbricht, wirkt durch deren Schönheit noch
       erschütternder. Wer Italien liebt und manchmal den Impuls hat, alles
       liegenzulassen und abzuhauen, der kommt hier auf seine Kosten. Wer drollige
       Charaktere und witzige Dialoge mag, darf sich außerdem auf die tollen
       Nebenfiguren freuen, wie den Postbeamten von Atrani, den Polizisten Pietro
       Ravini und die Vermieterin Signora Buffi.
       
       „Ripley“, Acht Folgen auf Netflix
       
       5 May 2024
       
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