# taz.de -- Neuer Verband der Wagenknecht-Partei: BSW jetzt auch in Berlin
       
       > In Berlin hat das Bündnis Sahra Wagenknecht am Sonntag seinen fünften
       > Landesverband gegründet. Die Zahl der Mitglieder ist noch sehr
       > überschaubar.
       
 (IMG) Bild: Setzen in Berlin auf das Thema Frieden: die ersten BSW-Landesvorsitzenden Josephine Thyrêt und Alexander King
       
       BERLIN taz | „Weder der Nahe Osten noch die Ukraine sind weit von Berlin
       entfernt“, sagt [1][Alexander King] bei der Pressekonferenz kurz nach
       seiner Wahl zum Berliner Landesvorsitzenden des Bündnisses Sahra
       Wagenknecht (BSW) am Sonntagmittag in Berlin. Viele Berlinerinnen und
       Berliner hätten familiäre Verbindungen in diese Krisenregionen und wollten,
       „dass an diesen Kriegsschauplätzen das Sterben endet“, so der 55-Jährige.
       
       „Das Friedensthema“ sei für viele der wichtigste Grund, um das BSW zu
       wählen, erklärt King. Auch vor Ort könne man „aktive Friedenspolitik von
       unten“ betreiben – etwa durch Städtepartnerschaften. [2][King saß bis Ende
       2023 für die Linkspartei im Berliner Abgeordnetenhaus und vertritt dort nun
       das BSW].
       
       Weit weg vom Zentrum der Hauptstadt, im östlichen Randbezirk Adlershof, hat
       sich am Sonntag der fünfte Landesverband des BSW gegründet. Im „Theater
       Ost“, einer kleinen Bühne inmitten der neu entstandenen „Media City“ vor
       den Toren Berlins, treffen sich ein paar Dutzend Mitglieder zur Wahl des
       Vorstands und weiterer Gremien. An der Fassade des Gebäudes prangt ein
       Transparent mit dem Slogan „Im Osten geht die Sonne auf“. Unter den
       Anwesenden, die für den erweiterten Vorstand kandidieren, ist auch der
       umstrittene Blogger Manaf Hassan, der als Assad- und Putin-Propagandist
       gilt.
       
       Bis zum Jahresende will das BSW, das erst im Januar gegründet wurde, in
       allen 16 Bundesländern vertreten sein. In Berlin zählt die Partei bisher 81
       Mitglieder. Bis zum Jahresende wolle man „auf jeden Fall dreistellig“ sein,
       sagt die Co-Vorsitzende Josephine Thyrêt. Die 49-jährige Krankenschwester,
       Betriebsrätin und „passionierte Kleingärtnerin“ wurde mit über 80 Prozent
       der Stimmen gewählt, King erhielt rund 75 Prozent.
       
       ## Aktuell in Umfragen in Berlin bei 12 Prozent
       
       Zugleich gab sich der Landesvorstand am Sonntag eine Satzung und übernahm
       das [3][Programm der Bundespartei] – ein eigenes Landesprogramm soll
       folgen, ebenso ein Parteitag und eine Kandidatenliste für den Bundestag.
       Wann, steht noch nicht fest.
       
       Fast 9 Prozent der Stimmen hatte das [4][BSW bei der Europawahl im Juni in
       Berlin] erhalten, vor allem aus den Außenbezirken der Hauptstadt, nicht nur
       im Osten – und damit etwa so viel wie im Bundesdurchschnitt. Aktuelle
       Umfragen sehen es sogar bei 12 Prozent.
       
       „Wir wollen uns in der Mitte der Gesellschaft ansiedeln“, gibt Alexander
       King als Devise aus. Als landespolitische Themen nannte er: mehr
       Wohnungsbau, weniger Insolvenzen und weniger Zuwanderung. Thyrêt ergänzte
       als Thema noch ein „Nein zur Lauterbach-Reform“. Sie fürchtet, es könnte
       für viele Krankenhäuser in Berlin das Ende bedeuten.
       
       14 Jul 2024
       
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