# taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Scholz und Erdogan fordern Waffenstillstand
       
       > Guterres hält Atomkonflikt für möglich. Die Türkei kündigt ein
       > Nato-Sondertreffen für Mittwoch an. 160 Autos konnten die belagerte Stadt
       > Mariupol verlassen.
       
 (IMG) Bild: Das ehemaligen Atomkraftwerk Tschernobyl ist wieder ohne Strom (Archivfoto)
       
       ## Scholz und Erdogan fordern Waffenstillstand
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der türkische Präsident Recep Tayyip
       Erdogan haben gemeinsam einen Waffenstillstand im russischen Krieg in der
       Ukraine gefordert. „Wir sind uns völlig einig, dass es so schnell wie
       möglich einen Waffenstillstand geben muss“, sagte Scholz am Montag bei
       seinem Antrittsbesuch in der Türkei. Es müsse zudem sofort sichere
       Korridore für Zivilisten geben. Erdogan betonte: „Wir werden die Bemühungen
       um einen dauerhaften Waffenstillstand unentwegt fortsetzen.“ Man sei sich
       einig darüber, dass die diplomatischen Bemühungen fortgesetzt werden
       müssten.
       
       Gemeinsam appellierten Scholz und Erdogan an den russischen Präsidenten
       Wladimir Putin: „Halten Sie inne.“ Es sei klar, sagte Scholz: „Mit jedem
       Tag, mit jeder Bombe entfernt sich Russland mehr aus dem Kreis der
       Weltgemeinschaft, die wir miteinander bilden.“ Die Souveränität und die
       territoriale Integrität der Ukraine stünden außer Frage. (dpa)
       
       ## Guterres: Nuklearer Konflikt „im Bereich des Möglichen“
       
       UN-Generalsekretär schließt die Möglichkeit eines Atomkrieges angesichts
       der Entwicklungen im Ukraine-Krieg nicht mehr aus. Dass Russland die
       Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft versetzt habe, sei eine
       gruselige Entwicklung. „Die Aussicht auf einen nuklearen Konflikt, einst
       undenkbar, ist jetzt wieder im Bereich des Möglichen“, sagte Guterres am
       Montag in New York. Damit änderte der UN-Chef seinen Ton: In den
       vergangenen Wochen hatte er die Möglichkeit eines Einsatzes von Atomwaffen
       noch als „unvorstellbar“ bezeichnet.
       
       Gleichzeitig richtete Guterres sich klar wie selten gegen den Aggressor
       Russland: „Die überwältigende Mehrheit der zivilen Opfer und die
       überwältigende Mehrheit der zerstörten zivilen Infrastruktur wurde im
       Zusammenhang mit dem Krieg von den russischen Streitkräften verursacht.“
       Eine Flugverbotszone über der Ukraine lehnte er allerdings mit der
       Begründung ab, dies könnte zu einer Eskalation und einem globalen Konflikt
       führen. (dpa)
       
       ## Russland beschränkt Getreideexporte
       
       Russland als großer Getreideexporteur schränkt die Ausfuhr von unter
       anderem Weizen, Gerste und Roggen zeitweise ein. Damit solle der Bedarf im
       Land gesichert und ein Preisauftrieb für Verarbeiter*innen und
       Verbraucher*innen verhindert werden, sagte die zuständige
       Vizeregierungschefin Wiktorija Abramtschenko am Montag in Moskau.
       
       Im Grundsatz gilt demnach ab diesem Dienstag bis zum 30. Juni ein
       Exportstopp für Weizen, Roggen, Gerste, Mais und Mischgetreide, sogenanntes
       Mengkorn. „Eine Getreideausfuhr im Rahmen von Quoten aufgrund einzelner
       Lizenzen wird erlaubt“, stellte Abramtschenko aber klar. Für Zucker und
       Zuckerrohstoff gilt der Stopp bis Ende August.
       
       Ausnahmen soll es für Exporte in die von Russland dominierte Eurasische
       Wirtschaftsunion sowie in die von der Ukraine abgespaltenen
       Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk geben.
       
       Russland ist der größte Weizenexporteur der Welt. Auch die benachbarte
       Ukraine, gegen die Russland Krieg führt, ist eine wichtige Produzentin.
       Störungen der Getreideausfuhr beider Länder können nach Einschätzung von
       Expert*innen zu massiven Preissteigerungen auf dem Weltagrarmarkt
       führen. (dpa)
       
       ## Türkei kündigt Nato-Sondertreffen für Mittwoch an
       
       Die Nato wird nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums am
       Mittwoch ein Sondertreffen zu der russischen Invasion abhalten.
       Verteidigungsminister Hulusi Akar werde dazu nach Brüssel reisen, heißt es.
       (rtr)
       
       ## Russischer Beschuss verhindert Hilfslieferung an Mariupol
       
       Der Beschuss durch russische Truppen verhindert nach ukrainischen Angaben
       weiterhin humanitäre Hilfe für die Stadt Mariupol. Ein Konvoi, der am
       Montag versucht habe Hilfsgüter zu liefern sowie Frauen und Kinder in
       Sicherheit zu bringen, sei wie bereits in der vergangenen Woche nicht
       durchgekommen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna
       Wereschuk. Einige Zivilisten hätten jedoch die belagerte Hafenstadt mit
       Pkws verlassen können. (rtr)
       
       ## Weitere EU-Sanktionen gegen Abramowitsch und andere Oligarchen
       
       Die Europäische Union will Sanktionen gegen Roman Abramowitsch und weitere
       russische Oligarchen verhängen. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag
       aus Diplomatenkreisen erfuhr, soll mit der nächsten Sanktionsrunde unter
       anderem das Vermögen des Eigentümers des britischen Fußballclubs FC Chelsea
       in der EU eingefroren werden. Zuvor hatte Großbritannien bereits
       Strafmaßnahmen gegen Abramowitsch und sieben weitere Oligarchen verhängt.
       (afp)
       
       ## Ukraine berichtet von Explosionen nahe AKW Saporischschja
       
       Russische Truppen sollen ukrainischen Angaben zufolge Teile eines
       Munitionslagers unweit des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja
       gesprengt haben. Die Explosion habe sich bei der Ruine eines
       Militär-Ausbildungsplatzes ereignet, teilte der ukrainische
       Atomkraftbetreiber Enerhoatom am Montag auf Telegram mit. Die Angaben
       ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Von russischer Seite gab es
       zunächst keine Stellungnahme. Das Personal im Kraftwerk habe wegen der
       Explosion zwischenzeitlich seine Arbeit niedergelegt, hieß es von
       Enerhoatom. Ob die Strahlenbelastung sich durch den Vorfall verändert habe,
       sei bislang nicht bekannt.
       
       Bei dem von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im
       Süden der Ukraine herrschte zuletzt Unklarheit darüber, wer für Betrieb und
       Sicherheit verantwortlich ist. Enerhoatom meldete der Internationalen
       Atomenergiebehörde IAEA, das Atomkraftwerk stehe „unter der Kontrolle des
       Befehlshabers der russischen Streitkräfte“. Der russische Staatskonzern
       Rosatom dementierte dagegen im Austausch mit der IAEA, die operationelle
       Kontrolle übernommen zu haben. (dpa)
       
       ## Russland hält Militärübungen in Kaliningrad ab
       
       Rund 500 russische Marineinfanteristen haben planmäßige Militärübungen in
       der Exklave Kaliningrad abgehalten. Das meldet die Nachrichtenagentur
       Interfax unter Berufung auf die russische Ostseeflotte. In dem
       Agenturbericht wird der Einmarsch der Russen in die Ukraine nicht erwähnt.
       (rtr)
       
       ## Russland gibt Massenevakuierung von Mariupol bekannt
       
       Das russische Verteidigungsministerium gibt einem Medienbericht zufolge den
       Beginn einer Massenevakuierung der belagerten ukrainischen Stadt Mariupol
       bekannt. Deren Blockade sei aufgehoben, meldet die Nachrichtenagentur
       Interfax. (rtr)
       
       ## Kiew: Verhandlungen mit Moskau bis Dienstag unterbrochen
       
       Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende der
       Kämpfe sind nach Angaben aus Kiew unterbrochen worden und sollen an diesem
       Dienstag fortgesetzt werden. Es handle sich um eine technische Pause für
       zusätzliche Gespräche in Arbeitsgruppen und eine „Klärung individueller
       Definitionen“, [1][twitterte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo
       Podoljak am Montag]. „Die Verhandlungen dauern an.“
       
       Beide Seiten hatten sich am Montag erstmals in größerer Runde per
       Videoschalte getroffen. Zuvor hatten sich die Delegationen drei Mal
       persönlich in Belarus getroffen. Einen Durchbruch gab es bisher nicht,
       allerdings hatten sich beide Seite am Wochenende zurückhaltend optimistisch
       geäußert.
       
       Die Ukraine forderte ein Ende des Krieges und einen Abzug der russischen
       Truppen. Moskau verlangt, dass Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel
       Krim als russisches Territorium sowie die ostukrainischen
       Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkennt. (dpa)
       
       ## Ersten Zivilist*innen gelingt Flucht aus belagertem Mariupol
       
       Nach mehreren gescheiterten Evakuierungsversuchen ist offenbar den ersten
       Zivilist*innen die Flucht aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt
       Mariupol gelungen. Bereits mehr als 160 Privatautos hätten die Stadt am
       Montag in Richtung der mehr als 70 Kilometer westlich gelegenen Stadt
       Berdjansk verlassen, teilte der Stadtrat von Mariupol am frühen Nachmittag
       auf Telegram mit. Ein Konvoi mit Hilfsgütern sei hingegen noch in Richtung
       Mariupol unterwegs. Auch Busse, die größere Zahlen an Zivilisten mitnehmen
       sollen, seien noch nicht angekommen.
       
       In den vergangenen Tagen hatte der Konvoi aufgrund andauernder Kämpfe
       mehrfach erfolglos in Richtung Berdjansk umkehren müssen. Auch
       Evakuierungsversuche scheiterten trotz vereinbarter Feuerpausen und
       Fluchtkorridore immer wieder. Russland und die Ukraine gaben sich dafür
       gegenseitig die Schuld. Die humanitäre Lage im von russischen Truppen
       eingekesselten Mariupol gilt als katastrophal. Die Menschen in der Stadt am
       Asowschen Meer harren seit Tagen ohne Strom, Heizung und Wasser aus.
       
       Für Montag waren ukrainischen Angaben zufolge landesweit zehn
       Fluchtkorridore aus besonders umkämpften Städten und Dörfern geplant. (dpa)
       
       ## Kreml-Sprecher: Keine Bitte Russlands um Militärhilfe von China
       
       Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach
       Russland China um Militärhilfe für seine Offensive in der Ukraine gebeten
       habe. Russland habe „sein eigenes Potenzial, um die Operation
       fortzusetzen“, sagte Peskow am Montag. Sie verlaufe nach Plan und werde
       „termingemäß und vollständig“ abgeschlossen, erklärte Peskow in seiner
       täglichen Konferenzschalte mit Journalist*innen weiter.
       
       Zu Beginn „der Operation“ habe der russische Präsident Wladimir Putin das
       Militär angewiesen, von einer sofortigen Erstürmung großer Städte
       einschließlich Kiews abzusehen, da „bewaffnete nationalistische
       Formationen“ inmitten von Wohngebieten Feuerstellungen errichteten sowie
       schweres militärisches Gerät aufstellten und Kämpfe in dicht besiedelten
       Gebieten unweigerlich zu zahlreichen Opfern unter der Zivilbevölkerung
       führen würden, sagte Peskow.
       
       Zugleich schließe das Verteidigungsministerium die Möglichkeit nicht aus,
       die vollständige Kontrolle über große Ballungsräume zu übernehmen, „die
       jetzt praktisch umzingelt sind, außer Gegenden, die für humanitäre
       Evakuierungen genutzt werden“. (ap)
       
       ## Ukraine weist russischen Bericht über Angriff auf Donezk zurück
       
       Die Ukraine weist den Vorwurf des russischen Verteidigungsministeriums
       zurück, wonach 20 Menschen beim Einschlag einer ukrainischen Rakete in der
       östlichen Stadt Donezk getötet worden sein. „Es handelt sich eindeutig um
       eine russische Rakete oder eine andere Munition“, sagt ein ukrainischer
       Militärsprecher. „Es ist sinnlos, überhaupt darüber zu reden.“ Die
       prorussischen Separatist*innen in der Region warfen zuvor der
       Regierung in Kiew vor, ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. Belege legte
       das russische Verteidigungsministerium nicht vor. Die Angaben lassen sich
       von unabhängiger Seite nicht überprüfen. (rtr)
       
       ## Kiew: Atomruine von Tschernobyl wieder ohne Strom
       
       Die von russischen Truppen eingenommene Atomruine von Tschernobyl ist nach
       ukrainischen Angaben wieder ohne Strom. Der ukrainische Energieversorger
       Ukrenergo teilte am Montag auf Facebook mit, die Stromleitung zwischen der
       Anlage und der Stadt Slawutysch sei durch russische Truppen beschädigt
       worden. Erst am Sonntag hatte die ukrainische Regierung mitgeteilt, dass
       die Stromversorgung wieder hergestellt sei, so dass die Kühlsysteme der
       Anlage wieder normal funktionieren könnten.
       
       Im Akw Tschernobyl hatte sich 1986 das schlimmste Atomunglück der
       Geschichte ereignet, bei dem hunderte Menschen starben und sich
       radioaktives Material über weite Teile Europas ausbreitete. Das Kraftwerk
       ist seitdem stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von
       Radioaktivität verhindern. Die russische Armee hatte das Gelände im Norden
       der Ukraine am ersten Tag ihres Einmarschs erobert. (afp)
       
       ## Putin-Vertrauter: Militäreinsatz kommt langsamer voran als erwartet
       
       Der Chef der russischen Nationalgarde, Viktor Solotow, hat eingeräumt, dass
       der Militäreinsatz in der Ukraine langsamer vorankommt als erhofft. Die
       Äußerungen des engen Vertrauten von Präsident Wladimir Putin sind die
       ranghöchste öffentliche Bestätigung aus der russischen Führungsriege, dass
       die Dinge in der Ukraine nicht nach Plan verlaufen. „Ich möchte sagen, ja,
       nicht alles geht so schnell wie wir es gern hätten“, erklärte Solotow auf
       der Website der Nationalgarde. Andere russische Spitzenvertreter wie etwa
       Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatten dagegen immer wieder betont,
       dass der Einsatz nach Plan laufe.
       
       Solotow machte für die langsameren Fortschritte angebliche rechtsextreme
       Kräfte in der Ukraine verantwortlich, die die Zivilbevölkerung als
       Schutzschild missbrauchten. Dieser Vorwurf wurde schon mehrfach von
       russischer Seite erhoben und von ukrainischer Seite zurückgewiesen. „Aber
       wir gehen Schritt für Schritt auf unser Ziel zu, und der Sieg wird uns
       gehören, und dieses Symbol wird die russische Armee schützen und unseren
       Sieg beschleunigen“, sagte Solotow. Die USA und ihre europäischen
       Verbündeten gehen dagegen davon aus, dass Russland den Widerstandswillen
       der Ukraine unterschätzt hat. Die russische Führung spricht nicht von einem
       Krieg in der Ukraine, sondern von einem militärischen Sondereinsatz, der
       das Nachbarland entmilitarisieren und entnazifizieren solle.
       
       Solotow ist ein mächtiger Sicherheitsbeamter. Er war einst Putins
       Sicherheitschef. Inzwischen steht er an der Spitze der Nationalgarde, einer
       Art interner Sondertruppe, zu der auch die Bereitschaftspolizei und andere
       Kräfte gehören. Sie ist Putin direkt unterstellt und hat auch Truppen in
       der Ukraine stationiert. (rtr)
       
       ## Über 2,8 Millionen Menschen aus Ukraine geflohen
       
       Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind mehr als 2,8
       Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. Das ergeben Daten der
       Vereinten Nationen (UN). Die meisten Menschen haben im Nachbarland Polen
       Zuflucht gefunden. Vertreter der Europäischen Union schätzen, dass es fünf
       Millionen Geflüchtete werden könnten. Auch innerhalb der Ukraine sind
       Millionen Menschen auf der Flucht. Vor Beginn des Krieges lebten rund 44
       Millionen Menschen in der Ukraine. (rtr)
       
       ## Lettischer Abgeordneter schließt sich ukrainischen Truppen an
       
       Ein lettischer Abgeordneter hat sich als Freiwilliger dem Kampf gegen
       russische Truppen in der Ukraine angeschlossen – und dafür nun sein Mandat
       im Parlament niedergelegt. Nach seinem Eintritt in die ukrainischen
       Streitkräfte habe er nun die Volksvertretung Saeima in Riga über seinen
       Rückzug informiert, sagte der Politiker Juris Jurass von der
       Regierungspartei Konservative der lettischen Agentur Leta am Montag. Jurass
       hatte sich zuvor nach Angaben von Parteichef und Justizminister Janis
       Bordans in der vergangenen Woche auf den Weg in das von Russland
       angegriffene Land gemacht.
       
       Jurass war zuletzt der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Parlament des
       baltischen EU- und Nato-Landes. Der Absolvent der Polizeiakademie war vor
       seiner Wahl zum Abgeordneten 2018 mehrere Jahre ein leitender Beamter in
       der lettischen Anti-Korruptionsbehörde KNAB. Bilder in sozialen Netzwerken
       und ukrainischen Medien zeigen Jurass in olivfarbener Montur in der
       Ukraine. „Wir alle verstehen, dass dies nicht der Krieg der Ukraine mit
       Russland ist. Das ist unser gemeinsamer Krieg“, sagte er dem Sender
       Hromadske.ua.
       
       Lettland erlaubt seinen Staatsbürger*innen, als Freiwillige auf
       ukrainischer Seite den Kampf gegen den russischen Angriff zu unterstützen.
       Das Parlament hatte dafür Ende Februar die gesetzlichen Voraussetzungen
       beschlossen. Demnach müssen sich Freiwillige vor Abreise als
       Reservist*innen bei der lettischen Armee registrieren. Bis Freitag
       hatten dies offiziell fünf Personen getan. (dpa)
       
       ## Bundesregierung bildet Taskforce zur Umsetzung von Sanktionen
       
       Die Bundesregierung setzt eine Taskforce ein, die die Umsetzung der
       EU-Sanktionen gegen Russland überwachen soll. Ein Regierungssprecher
       kündigt in Berlin weiter an, dass die Taskforce noch diese Woche ihre
       Arbeit aufnehmen werde. Beteilgt daran seien unter anderem die Ministerien
       der Finanzen, Wirtschaft, Inneres und das Auswärtige Amt. Es gelte
       sicherzustellen, dass die Sanktionen „lückenlos“ umgesetzt würden. (rtr)
       
       ## Gespräche haben begonnen
       
       Die vierte Runde der Gespräche zwischen der Ukraine und Russland hat
       begonnen. Die Kommunikation mit der russischen Seite sei schwierig, gehe
       aber weiter, schreibt der ukrainische Unterhändler, Mychailo Podoljak, der
       zugleich Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski ist, auf
       Twitter. Er postet ein Foto von den Gesprächen, die per Video-Konferenz
       abgehalten werden. „Die Parteien legen aktiv ihre festgelegten Positionen
       dar“, schreibt Podoljak. Grund für den Streit seien die zu
       unterschiedlichen politischen Systeme. (rtr)
       
       ## Ukraine-Russland-Gespräche mit neuen Positionen
       
       Die vierte Runde der Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine und
       Russlands wird sich nach ukrainischen Angaben auf einen Waffenstillstand,
       einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantieren für die
       Ukraine konzentrieren. Die Position seines Landes habe sich nicht geändert,
       erklärt der Unterhändler und Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
       Selenski, Mychailo Podoljak, in den sozialen Medien. Die Ukraine bestehe
       auf einem Waffenstillstand, bevor es Gespräche über die künftigen
       Beziehungen geben könne. „Verhandlungen. 4. Runde. Über Frieden,
       Waffenstillstand, sofortigen Abzug der Truppen und Sicherheitsgarantien.
       Harte Diskussion.“ Er denke, dass Russland noch immer die Wahnvorstellung
       habe, dass 19 Tage der Gewalt gegen friedliche ukrainische Städte die
       richtige Strategie sei. (rtr)
       
       ## Russland vermeldet Geländegewinne in der Ukraine
       
       Russland hat am Montag Geländegewinne in der Ukraine vermeldet. Das
       russische Verteidigungsministerium erklärte, die russischen Streitkräfte
       seien innerhalb von 24 Stunden elf Kilometer vorgerückt und hätten fünf
       Städte nördlich der umkämpften Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer
       erreicht. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor
       Konaschenkow, machte keine weiteren Angaben zum Vorrücken und kommentierte
       auch die humanitären Korridore und die Krise in Mariupol nicht.
       
       Der Generalstab der ukrainischen Armee hatte dagegen am Montagmorgen
       erklärt, russische Truppen hätten trotz einer Ausweitung der Angriffe
       Richtung Westen in den vorangegangenen 24 Stunden keine großen
       Geländegewinne verzeichnet. (ap)
       
       ## Selenski-Berater: Mehr als 2.500 Bewohner*innen von Mariupol getötet
       
       In der unter russischem Beschuss liegenden Hafenstadt Mariupol sind nach
       ukrainischen Angaben bislang mehr als 2.500 Bewohner*innen getötet
       worden. Das teilt der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
       Selenski, Olexii Arestowytsch, in einem Fernsehinterview mit. Er beziehe
       sich auf Angaben der Stadtverwaltung von Mariupol, sagt Arestowytsch. Er
       wirft den russischen Truppen vor, sie hätten am Sonntag verhindert, dass
       Hilfsgüter die eingekesselte Stadt am Asowschen Meer erreicht hätten. Die
       russische Führung hat wiederholt erklärt, sie ziele auf die militärische
       Infrastruktur der Ukraine und nicht auf die Zivilbevölkerung. (rtr)
       
       ## Separatisten melden ukrainischen Angriff mit mindestens 20 Toten in
       Donezk
       
       Bei einem Angriff der ukrainischen Armee im ostukrainischen Donezk sind
       nach Angaben der pro-russischen Separatist*innen mindestens 20
       Menschen getötet worden. Neun weitere Menschen seien im Stadtzentrum von
       Donezk verletzt worden, teilten Sicherheitskräfte der Separatist*innen
       am Montag im Messengerdienst Telegram mit. Die Flugabwehr der
       Separatist*innen hatte demnach eine ukrainische Rakete abgeschossen,
       deren „Trümmer“ dann Menschen in Donezk trafen. (afp)
       
       ## Rund 147.000 Geflohene aus Ukraine in Deutschland eingetroffen
       
       Die Zahl der Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg nach Deutschland
       geflohen sind, nimmt weiter stark zu. Bis Montag seien 146.998 Geflohene
       aus der Ukraine registriert worden, teilte das Bundesinnenministerium in
       Berlin mit. Diese Zahl habe die Bundespolizei erhoben, die momentan
       verstärkte Kontrollen an den Grenzen ausführe. Am Sonntag waren 135.000
       Geflüchtete registriert, am Samstag waren es rund 120.000.
       
       Das Bundesinnenministerium wies abermals darauf hin, dass die tatsächliche
       Zahl der nach Deutschland eingereisten „bereits wesentlich höher“ sein
       könnte. Da keine festen Kontrollen an den Grenzen stattfänden, sei die
       genaue Zahl nicht zu ermitteln. (afp)
       
       ## London: Russland hat Ukraine vom Seehandel abgeschnitten
       
       Russische Kriegsschiffe haben die Ukraine nach Erkenntnissen britischer
       Behörden vom internationalen Seehandel abgeschnitten. „Russische
       Seestreitkräfte haben aus der Ferne eine Blockade der ukrainischen
       Schwarzmeerküste herbeigeführt“, hieß es in einer Mitteilung des britischen
       Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Montag. Das schneide das Land
       effektiv vom internationalen Seehandel ab. Gleichzeitig führten russische
       Schiffe weiterhin Raketenangriffe gegen Ziele in der gesamten Ukraine
       durch, hieß es in dem Geheimdienst-Update weiter. In den kommenden Wochen
       könne es vermehrt auch zur Landung russischer Truppen an der ukrainischen
       Küste kommen, warnten die Briten.
       
       Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Sonntag erneut mit dem
       ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski telefoniert. Johnson versprach,
       weitere Optionen zu verfolgen, um die Fähigkeiten der Ukraine zur
       Selbstverteidigung zu stärken, hieß es in einer Mitteilung des Londoner
       Regierungssitzes Downing Street. Unter anderem darum solle es auch bei
       einem Treffen Johnsons mit Amtskollegen mehrerer skandinavischer und
       baltischer Staaten in dieser Woche in Großbritannien gehen, so die
       Mitteilung weiter. (dpa)
       
       ## China wirft USA Verbreitung von Falschinformationen vor
       
       China hat Berichte zurückgewiesen, wonach Russland die chinesische
       Regierung nach Beginn des Krieges in der Ukraine um militärische und
       wirtschaftliche Hilfe gebeten haben soll. „In letzter Zeit haben die USA
       ständig Desinformationen gegen China verbreitet. Das ist bösartig“, sagte
       ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Montag. China habe immer
       eine konstruktive Rolle bei der Förderung von Friedensgesprächen gespielt.
       Oberste Priorität habe nun, dass alle Parteien Zurückhaltung üben, um die
       Situation zu deeskalieren, so der Sprecher weiter.
       
       Zuvor hatte es in übereinstimmenden Medienberichten geheißen, dass Russland
       die Chinesen nach Angaben von Vertretern der US-Regierung um militärische
       Hilfe gebeten haben soll. Die nicht namentlich genannten
       Regierungsvertreter*innen machten demnach keine Angaben dazu, welche
       Waffen oder Munition Moskau sich von Peking erhoffte. Auch blieb unklar,
       wie oder ob China auf die Anfragen reagierte, wie am Sonntag unter anderem
       die Washington Post, die New York Times und die Financial Times
       berichteten. Russland habe auch um wirtschaftliche Unterstützung gebeten,
       um die Auswirkungen der Sanktionen zu begrenzen, hieß es.
       
       Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan,
       wollte sich am Montag in Rom mit dem obersten chinesischen Außenpolitiker,
       Yang Jiechi, treffen. Dabei sollte es nach US-Angaben auch um den
       russischen Angriffskrieg in der Ukraine gehen.
       
       Auf der am Freitag zu Ende gegangenen Tagung des Volkskongresses hatte
       Chinas Regierungschef Li Keqiang bereits zu „äußerster Zurückhaltung“ in
       Russlands Krieg in der Ukraine aufgerufen, um eine größere humanitäre
       Katastrophe zu verhindern. Er vermied es aber weiterhin, Russland für die
       Invasion zu kritisieren. Auch sprach sich der Premier gegen die
       internationalen Sanktionen gegen Russland aus, weil sie seiner Meinung nach
       der wirtschaftlichen Erholung der Welt schadeten. (dpa)
       
       ## Fast 1,8 Millionen Flüchtlinge aus Ukraine in Polen angekommen
       
       Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich fast 1,8 Millionen
       Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische
       Grenzschutz am Montag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Allein am
       Sonntag hätten rund 82.100 Menschen die Grenze überschritten, damit stieg
       die Zahl auf insgesamt 1,76 Millionen.
       
       Am Montag seien von Mitternacht bis 7.00 Uhr morgens weitere 18.400
       Ukrainer*innen abgefertigt worden, hieß es. Es gibt derzeit keine
       offiziellen Angaben dazu, wie viele der Geflüchteten in Polen geblieben und
       wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Polen und die
       Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze. (dpa)
       
       ## Facebook-Eigner konkretisiert Umgang mit Gewaltaufrufen
       
       Der [2][Facebook]-Eigner Meta Platforms grenzt den Umgang mit
       Gewaltaufrufen im Ukrainekrieg weiter ein. Gewalt gegen Russ*innen im
       Allgemeinen werde nicht geduldet, stellte der für die Außenkommunikation
       zuständige Facebook-Manager Nick Clegg in der Nacht zu Montag in einem
       internen Schreiben klar, in das Reuters Einblick nehmen konnte. Forderungen
       nach der Ermordung von Staatsoberhäuptern gehörten dazu. „Meta stemmt sich
       gegen Russlandphobie.“ Laut Clegg werden die Richtlinien ständig überprüft.
       Meta war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
       
       In der vergangenen Woche hatte Meta in der Ukraine zunächst Gewaltaufrufe
       wie beispielsweise Forderungen nach dem Tod des russischen Präsidenten
       Wladimir Putin oder belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko
       zugelassen, um Nutzern mehr Möglichkeiten für Kritik an dem russischen
       Angriff zu geben. Am gleichen Tag eröffnete Russland ein Strafverfahren
       gegen den US-Technologieriesen und seit Montag ist auch Instagram in
       Russland nur noch eingeschränkt verfügbar. Bisher traf dies nur auf
       Facebook zu. (rtr)
       
       ## Nächste Verhandlungsrunde mit Russland soll am Vormittag starten
       
       Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine soll laut
       ukrainischen Angaben um 09.30 Uhr (MEZ) starten. Die Gespräche sollen
       demnach per Videokonferenz um 10.30 Uhr Kiewer Ortszeit beginnen, wie der
       Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko,
       mitteilt. (rtr)
       
       ## Luftschutzsirenen heulen in vielen Städten
       
       Luftschutzsirenen heulen am frühen Morgen in vielen Städten und Regionen
       der Ukraine, darunter Kiew, Lwiw und Odessa. Die örtlichen Behörden in Kiew
       melden, sie sammelten Nahrungsmittelvorräte, um die nächsten zwei Wochen zu
       überstehen. Die russisch kontrollierte Region Donbass und die Krim, die
       2014 von Russland erobert wurde, sind nun durch eine Straße verbunden, die
       von russischen Truppen kontrolliert wird. Dies meldet die russische
       Nachrichtenagentur Ria in Bezug auf örtliche Behörden. (rtr)
       
       ## Kämpfe der Nacht: Russland setzt Angriffe fort
       
       Das russische Militär hat in der Nacht nach ukrainischen Angaben Vororte im
       Nordwesten der Hauptstadt Kiew unter Artilleriebeschuss genommen. Außerdem
       seien Ziele östlich der Hauptstadt beschossen worden, sagte der Chef der
       Regionalverwaltung im Großraum Kiew, Oleksij Kuleba, am Montag. Ein
       Stadtrat aus Browary, östlich von Kiew, sei bei Kämpfen dort getötet
       worden, sagte er im ukrainischen Fernsehen.
       
       Kuleba berichtete zudem von nächtlichen Angriffen auf die nordwestlichen
       Städte Irpin, Butscha und Hostomel. Der Generalstab der ukrainischen Armee
       erklärte am Montagmorgen, russische Truppen hätten trotz einer Ausweitung
       der Angriffe Richtung Westen in den vergangenen 24 Stunden keine großen
       Geländegewinne verzeichnet.
       
       Ukrainische Streitkräfte zielten auf russische Stützpunkte in der Ukraine
       und auf deren logistische Fähigkeiten ab, erklärte der Generalstab bei
       Facebook. Der Generalstab beschuldigte russische Streitkräfte,
       Feuerstellungen und militärische Ausrüstung in Kirchen und anderer ziviler
       Infrastruktur unterzubringen, damit die ukrainischen Streitkräfte nicht
       zurückschießen könnten. Dies konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt
       werden, wenngleich die Nachrichtenagentur AP gepanzerte russische Fahrzeuge
       in Wohngebieten beobachtet hat.
       
       Ein neunstöckiges Wohnhaus im Norden Kiews wurde am Montagmorgen von
       Artilleriefeuer getroffen, wobei mehrere Wohnungen zerstört wurden und ein
       Feuer ausbrach. Die staatliche Notfallbehörde veröffentlichte Bilder von
       dem Gebäude, aus dem Rauch aufstieg. Ein Berater des Innenministeriums,
       Anton Geraschtschenko, erklärte, zwei Menschen seien getötet worden, drei
       weitere seien ins Krankenhaus gebracht und neun vor Ort behandelt worden.
       (ap)
       
       ## Kiew: Russische Truppen bereiten mehrere Offensiven vor
       
       Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs bereiten russische Truppen im
       Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher
       von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich
       neu zu gruppieren, hieß es in einem in der Nacht zu Montag auf Facebook
       veröffentlichten Bericht. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue
       Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch
       den Kiewer Vorort Browari.
       
       Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes konzentriere sich Russland vor allem
       auf den Vormarsch in Richtung Sjewjerodonetsk. Moskau hatte am Sonntag
       mitgeteilt, dass Kämpfer*innen der prorussischen Separatist*innen
       den östlichen und südlichen Teil der Stadt mit 100.000 Einwohner*innen
       blockiert hätten. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen. (dpa)
       
       ## USA warnen China vor Konsequenzen für Unterstützung Russlands
       
       Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, warnt die
       chinesische Regierung vor ernsthaften Konsequenzen, falls China Russland
       bei der Umgehung internationaler Sanktionen unterstützen sollte. Sullivan
       will sich am Montag mit dem chinesischen Spitzendiplomaten Yang Jiechi in
       Rom treffen. US-Regierungsbeamte sagten, Russland habe China nach seinem
       Einmarsch in die Ukraine um militärische Ausrüstung gebeten und damit im
       Weißen Haus die Sorge geweckt, Peking könne die Bemühungen des Westens, den
       ukrainischen Streitkräften bei der Verteidigung ihres Landes zu helfen,
       untergraben. Sullivan werde die amerikanischen Bedenken darlegen und
       gleichzeitig die Konsequenzen und die wachsende internationale Isolation
       Chinas deutlich machen. (rtr)
       
       ## Selenski fordert erneut Flugverbotszone
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski rief den Westen erneut auf,
       den Luftraum über der Ukraine zu schließen. „Wenn Sie das nicht tun, dann
       ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihre Gebiete
       fallen“, sagte er in einer Videoansprache. Die Nato lehnt eine
       Flugverbotszone ab, um nicht in einen direkten Konflikt mit Russland
       verwickelt zu werden. Die Ukraine gehe durch die schwerste Bewährungsprobe
       ihrer Geschichte, sagte Selenski. Russische Raketen und Bomben hätten am
       Sonntag vom Westen bis zum Osten das Land getroffen. Beim Angriff auf einen
       Truppenübungsplatz an der Grenze zu Polen wurden 35 Menschen getötet und
       134 verletzt. Selenski versuchte, den Bürgern Mut zuzusprechen. „Wir werden
       alle dunklen Tage überleben, weil wir zusammenhalten.“ (dpa)
       
       ## Gesundheitsminister: Bisher sieben Krankenhäuser zerstört
       
       Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wurden in der Ukraine nach
       Angaben aus Kiew sieben Krankenhäuser irreparabel zerstört. Die Kliniken
       müssten nach russischem Beschuss ganz neu aufgebaut werden, sagte
       Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko. Mehr als 100 weitere
       Gesundheitseinrichtungen seien beschädigt worden. Für besonderes Entsetzen
       hatte vor einigen Tagen ein russischer Angriff auf eine Geburtsklinik in
       der Hafenstadt Mariupol gesorgt. Moskau behauptete, das Gebäude sei von
       ukrainischen Kämpfer*innen genutzt worden. Von ukrainischer wie auch von
       UN-Seite jedoch hieß es, dass es sich um eine funktionierende Geburtsklinik
       gehandelt habe. (dpa)
       
       ## Selenski will Treffen mit Putin
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski drängt auf direkte Gespräche
       zwischen ihm und dem russischen Präsidenten. „Unsere Delegation hat eine
       klare Aufgabe – alles zu tun, um ein Treffen der Präsidenten zu
       ermöglichen“,sagte Selenski in einer Videoansprache am späten Sonntagabend.
       Die Ukraine hat wiederholt darauf verwiesen, dass Präsident Wladimir Putin
       alle endgültigen Entscheidungen treffe. Der Kreml sagte dazu, man werde ein
       solches Treffen nicht ablehnen, wenn es um „spezifische Fragen“ gehe. Die
       nächste Runde der Gespräche zwischen Russland und der Ukraine soll am
       Montagmorgen per Videoverbindung stattfinden. (rtr)
       
       ## Stromversorgung an ehemaligem AKW Tschernobyl läuft wieder
       
       Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist ukrainischen Angaben zufolge
       wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen. „Heute ist es
       unseren Atomwissenschaftlern und Elektrikern (…) gelungen, die
       Stromversorgung des von den russischen Besatzern beschlagnahmten
       Kernkraftwerks Tschernobyl wiederherzustellen“, teilte der ukrainische
       Betreiber Enerhoatom mit. Damit liefen die Kühlsysteme des Lagers für
       abgebrannten Kernbrennstoff nun wieder normal und nicht länger nur über
       eine Notstromversorgung. Das von russischen Einheiten besetzte
       Atomkraftwerk Tschernobyl war am vergangenen Mittwoch von der
       Stromversorgung abgeschnitten worden. (dpa)
       
       ## Herrscher über Tschetschenien: Kadyrow wohl in die Ukraine gereist
       
       [3][Ramsan Kadyrow], Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien,
       ist einem Medienbericht zufolge in die Ukraine gereist. Der
       tschetschenische Fernsehsender Grosny veröffentlicht auf seinem
       Telegram-Kanal ein Video, auf dem Kadyrow in einem abgedunkelten Raum zu
       sehen sein soll. Den Angaben zufolge spricht er mit tschetschenischen
       Truppen über eine Militäroperation, die sieben Kilometer von der
       ukrainischen Hauptstadt Kiew entfernt stattgefunden habe. Es blieb offen,
       wo oder wann das Treffen stattgefunden haben soll. Kadyrow gilt als enger
       Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
       
       ## Instagram nun in Russland blockiert
       
       Nach Facebook und Twitter ist nun auch das Online-Netzwerk Instagram in
       Russland blockiert. Die russische Medienaufsicht Roskomnadsor hatte die
       Sperre am Freitag erklärt. Sie verwies darauf, dass der Mutterkonzern Meta
       in der Ukraine Gewaltaufrufe gegen russische Truppen toleriert. Die
       Medienaufsicht wies die Bürger*innen darauf hin, dass Russland eigene
       Internetplattformen habe, wie etwa die Facebook-Kopie VKontakte. Die Sperre
       solle aber auch die „psychische Gesundheit“ der Bürger*innen
       sicherstellen, indem sie vor Belästigungen und Beleidigungen im Internet
       geschützt würden. (dpa)
       
       ## Habeck kündigt weiteres Entlastungspaket wegen hoher Energiepreise an
       
       Die Bundesregieung geht Entlastungen angesichts der steigenden
       Energiepreise an. Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck
       (Grüne) kündigte ein neues Maßnahmenpaket an. So müsse es erstens bei
       Strom, Wärme und Mobilität Erleichterungen geben. „Gerade die hohen
       Heizkosten erdrücken zahlreiche Familien.“ Zweitens brauche es auch
       Energieeffizienz und Einsparungen, etwa eine Minderung des Verbrauchs beim
       Autofahren oder einen Austausch von Gasheizungen, sagte Habeck. Drittens
       seien weiter marktwirtschaftliche Impulse nötig, damit gelte: „je
       effizienter, desto geringer die Kosten“. (dpa)
       
       ## US-Medien: Russland hat China um militärische Hilfe gebeten
       
       Medienberichten zufolge hat Russland nach Angaben von Vertretern der
       US-Regierung China nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine um
       militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten. Die nicht namentlich
       genannten Regierungsvertreter machten demnach keine Angaben dazu, welche
       Waffen oder Munition Moskau sich von Peking erhoffte. Auch blieb unklar,
       wie oder ob China auf die Anfragen reagierte, wie am Sonntag unter anderem
       die Washington Post, die New York Times und die Financial Times
       berichteten. Russland habe auch um wirtschaftliche Unterstützung gebeten,
       um die Auswirkungen der Sanktionen zu begrenzen, hieß es. Das
       kommunistische China bemühte sich bislang um eine eher neutrale Haltung.
       (dpa)
       
       ## Das wird am Montag wichtig
       
       Unterhändler der Ukraine und Russlands wollen in einem Online-Format
       miteinander sprechen. Zuletzt hatten sich Vertreter der Delegationen
       zurückhaltend optimistisch zu den Verhandlungen geäußert. Selenski sieht
       als eine wichtige Aufgabe bei den Gesprächen die Organisation eines
       Treffens der Staatschefs der Länder. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss am
       Sonntag ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Selenski
       nicht aus. Man müsse aber verstehen, was das Ergebnis des Treffens sein
       solle und was dort besprochen werde. (dpa)
       
       14 Mar 2022
       
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