# taz.de -- Aktionswoche von Extinction Rebellion: Blockaden im Regierungsviertel
       
       > Mit Protesten in Berlin hat die Umweltbewegung Extinction Rebellion am
       > Montag mehr Klimaschutz gefordert. Geplant ist eine ganze Protestwoche.
       
 (IMG) Bild: Extinction Rebellion macht einen „Trauerzug der toten Bäume“ auf der Marschallbrücke in Berlin
       
       BERLIN epd | Die Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“ hat am Montag
       [1][in Berlin eine Protestwoche] für mehr Klimaschutz gestartet. Bereits in
       den frühen Morgenstunden wurden Zugänge zum Bundesverkehrsministerium sowie
       zum Landwirtschaftsministerium blockiert. Überdies zog „Extinction
       Rebellion“ mit einer Demonstration unter dem Titel „Zug der toten Bäume“
       durch das Regierungsviertel. Dabei wurde vorübergehend die Marschallbrücke
       blockiert, als sich mehr als 100 Demonstrationsteilnehmer minutenlang auf
       die Straße legten.
       
       Die Zahl der Demonstrationsteilnehmer lag im „mittleren dreistelligen
       Bereich ohne die 500 zu überschreiten“, wie ein Polizeisprecher sagte.
       Insgesamt sei die Stimmung bei dem Aufzug ruhig gewesen. Am
       Verkehrsministerium war am frühen Montagmorgen unter anderem mit einer
       Sitzblockade die Zufahrt blockiert worden. Um diese freizuräumen seien
       Zwangsmaßnahmen nötig gewesen, erklärte der Polizeisprecher. Dabei sei
       Pfefferspray eingesetzt worden.
       
       Nach Angaben von „Extinction Rebellion“ beteiligten sich an der
       Protestaktion am Verkehrsministerium rund 80 Menschen. Gefordert wurde ein
       sofortiger Stopp des Aus- und Neubaus von allen Flughafen-, Autobahn- und
       Bundesstraßenprojekten. Dazu gehöre unter anderem der Ausbau der [2][A49 in
       Hessen durch den Dannenröder Wald], erklärte die Gruppe.
       
       Am Landwirtschaftsministerium gab es ebenfalls eine Blockadeaktion mit rund
       30 Teilnehmern, wie die Untergruppe „Animal Rebellion“ mitteilte. Die
       Teilnehmer forderten eine „Agrarwende hin zu einem pflanzenbasierten
       Ernährungssystem“, um „die Klimakatastrophe abzuwenden“.
       
       ## „Großflächige Störaktionen“ geplant
       
       „Extinction Rebellion“ will bis Samstag mit Protest- und Blockadeaktionen
       in Berlin den Druck auf die Bundesregierung erhöhen. In der
       „Rebellionswelle“ für mehr Klimaschutz seien auch Aktionen des „zivilen
       Ungehorsams“ sowie „großflächige Störaktionen“ geplant, hatte die Gruppe
       vorab angekündigt. Die Polizei war nach eigenen Angaben bei den Blockaden
       und der Demonstration mit insgesamt 840 Kräften im Einsatz.
       
       Die zentralen Forderungen von „Extinction Rebellion“ sind Transparenz und
       Offenlegung der ökologischen Krise durch die Politik sowie die Ausrufung
       des Klimanotstandes. Ziel sei ein „sofortiger Kurswechsel“, wie eine der
       politischen Sprecherinnen, Manon Gerhardt, vorab betonte. Bis 2025 müsse
       [3][Klimaneutralität] erreicht werden. Auf Bundesebene müsse eine
       BürgerInnenversammlung zum Klimaschutz einberufen werden. Zudem müsse die
       mutwillige Zerstörung der Natur als Ökozid strafbar werden, hieß es.
       
       5 Oct 2020
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Die-Wochenvorschau-fuer-Berlin/!5715882
 (DIR) [2] /Protest-im-Dannenroeder-Wald/!5715870
 (DIR) [3] /Rolle-der-EU-beim-Klimaschutz/!5715281
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Extinction Rebellion
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) klimataz
 (DIR) Schwerpunkt Klimaproteste
 (DIR) Sitzblockade
 (DIR) Extinction Rebellion
 (DIR) Schwerpunkt Coronavirus
 (DIR) Lesestück Recherche und Reportage
 (DIR) Extinction Rebellion
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Upcycling für bequeme Sitzblockaden: Filztasche for Future
       
       Ob für Klimaschutz oder gegen Ungleichheit: Sitzstreiks sind ein probates
       Mittel des zivilen Widerstands. Diese Tasche hält trocken und warm.
       
 (DIR) Extinction Rebellion gegen A 49: Blockierer fordern Aus für Autobahn
       
       Aktivist*innen von XR blockieren das Gebäude der Autobahnplaner. Für die A
       49 soll der Dannenröder Forst gerodet werden.
       
 (DIR) Corona und Klimawandel: Die Apokalypse ist politisch
       
       Die tiefgreifende Umgestaltung der Erde hat längst begonnen. „Weiter so“
       kann nicht die Antwort sein. Ein Plädoyer für eine radikale Neuerfindung.
       
 (DIR) Neue Schnellbahn in Großbritannien: Ökorebellion im alten England
       
       Der Bau des derzeit größten Infrastrukturprojekts Europas HS2 beginnt – und
       der Widerstand wächst. Denn jahrhundertealte Wälder müssen weichen.
       
 (DIR) Extinction Rebellion protestiert wieder: Wider die Zerstörung
       
       Ab kommender Woche will Extinction Rebellion wieder fürs Klima
       protestieren. Auch Aktionen zivilen Ungehorsams sind geplant.