# taz.de -- Artenschutzkonferenz Cites in Panama: Hoffnung für Meerestiere
       
       > Vor der zweiten Woche der Artenschutzkonferenz Cites ist das bislang
       > größte Schutzpaket für Haie und Rochen in Sicht. Aber was ist mit
       > Flusspferden?
       
 (IMG) Bild: Scheint erschrocken zu gucken: Stechrochen in einem Aquarium
       
       PANAMA-STADT/BERLIN dpa/taz | Der Handel mit den Stoßzähnen von Elefanten
       bleibt verboten, Haie und einige Seegurken- und Geigenrochen-Arten werden
       künftig besser geschützt. Mit diesen Ergebnissen der jeweiligen Ausschüsse
       geht die Weltartenkonferenz Cites in Panama in ihre zweite Woche. Ein
       Handelsverbot für Flusspferde ließ sich nicht durchsetzen.
       
       Insgesamt verhandeln die Delegierten aus 184 Ländern über rund 600
       gefährdete Tierarten, die mit dem Washingtoner Artenschutzabkommen Cites
       vor übermäßigem Handel geschützt werden sollen. Am Ende dieser Woche muss
       das Plenum abschließend über die Beschlüsse abstimmen.
       
       Bereits am Donnerstag hatten die Delegierten 60 Haiarten erstmals unter
       internationalen Schutz gestellt. Sie sind vor allem gefährdet, weil ihre
       Rückenflossen in einigen Ländern als Delikatessen gelten. Haifischer
       trennen sie bei gefangenen Tieren ab und werfen die verstümmelten Körper
       meist zurück ins Wasser. Wenn das Plenum den Beschluss übernehme, sei das
       ein großer Schritt, sagte Iris Ziegler, Expertin für nachhaltige Fischerei
       und Mitglied des Shark Projects: Mit [1][dem Verbot des Handels sei auch
       die Fischerei gezwungen, sich zu verändern].
       
       Am Freitag entschieden die Ausschüsse, auch die Seegurkenarten der Gattung
       Thelenota, 37 Arten von Geigenrochen und die südamerikanischen
       Süßwasserstechrochen unter internationalen Schutz zu stellen. Seegurken
       gelten als eine Art Staubsauger des Meeres – und in einigen Ländern als
       Delikatesse. Die Praktiken beim Rochenfang ähneln denen bei der Jagd auf
       Haie. Für den Handel mit diesen Tierarten werden künftig Nachweise und
       Genehmigungen erforderlich.
       
       ## Zweierlei Maß bei Elfenbein
       
       „Es ist ein guter Tag für Meerestiere“, sagte WWF-Expertin Heike Zidowitz.
       Die Cites-Konferenz könne nun das bislang größte Schutzpaket für Haie und
       Rochen auf den Weg bringen. „Über 90 Prozent aller gehandelten Hai- und
       Rochenarten fallen zukünftig unter das Cites-Abkommen.“
       
       In der Debatte zum Schutzstatus großer afrikanischer Säugetiere trafen
       dagegen stark gegensätzliche Positionen aufeinander. So konnte das Verbot
       des Handels mit Elefanten-Elfenbein zwar bestätigt werden. Es gilt aber
       nicht für die Zähne von Flusspferden, die ebenfalls international als
       Elfenbein verkauft werden. Überhaupt wurde [2][ein strengerer Schutz für
       Flusspferde] abgelehnt, die je nach Land in Afrika unterschiedlich
       gefährdet sind.
       
       20 Nov 2022
       
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