# taz.de -- Interne Infos an Attila Hildmann: Maulwurf in Berliner Justiz
       
       > Eine Mitarbeiterin der Generalstaatsanwaltschaft soll den
       > Verschwörungskoch mit Informationen zu Ermittlungen versorgt haben. Der
       > Frau wurde gekündigt.
       
 (IMG) Bild: Soll Infos aus der Justiz bekommen haben: Attila Hildmann
       
       BERLIN afp | Während der Ermittlungen gegen den [1][Verschwörungsideologen
       Attila Hildmann] hat es Medienberichten zufolge in der Berliner Justiz
       offenbar einen Maulwurf gegeben. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Berliner
       Generalstaatsanwaltschaft steht nach ARD-Recherchen in dem Verdacht,
       Informationen an den Beschuldigten Hildmann weitergegeben zu haben.
       
       Nach Informationen des ARD-Politikmagazins Kontraste und des
       Rechercheformats STRG_F, das vom NDR produziert wird, handelt es sich um
       die 32-jährige M. aus Berlin. Sie soll unter anderem auf Unterlagen zum
       Ermittlungsverfahren gegen Hildmann zugegriffen haben.
       
       Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin bestätigte auf Anfrage,
       dass gegen eine ehemalige Angestellte aus der IT-Abteilung der Behörde
       wegen des Verdachts der Verletzung des Dienstgeheimnisses und der
       versuchten Strafvereitelung ermittelt werde. Der Mitarbeiterin wurde
       demnach fristlos gekündigt.
       
       Auf die Spur der Mitarbeiterin M. war die Generalstaatsanwaltschaft den
       Berichten zufolge dadurch gekommen, dass die 32-Jährige mehrfach bei
       Polizeieinsätzen aufgefallen war. Unter anderem habe die Polizei M. im
       Umfeld eines Aktivisten der Querdenkerszene identifiziert.
       
       ## Unberechtigte Abfragen zu Querdenkern
       
       Daraufhin habe [2][die Generalstaatsanwaltschaft im Mai überprüft], auf
       welche Daten die damalige Systemadministratorin zugegriffen habe, sagte
       Sprecher Martin Steltner den Angaben zufolge. „Es ergaben sich
       unberechtigte Abfragen zu verschiedenen Personen der rechtsextremen und der
       Querdenkerszene“, sagte Steltner. Daraufhin sei im Juli die Wohnung der
       Verdächtigen M. in Berlin durchsucht und es seien Datenträger
       sichergestellt worden.
       
       Neben der Weitergabe von Daten soll die Beschuldigte den in Deutschland
       gesuchten Hildmann auch Anfang des Jahres in der Türkei besucht haben. Dies
       behauptet ein ehemaliger Weggefährte von Hildmann, Kai Enderes, im
       Interview mit Kontraste und STRG_F. Die Justizmitarbeiterin M. habe auch
       den Haftbefehl an Hildmann weitergegeben, erzählte Enderes demnach.
       
       Die Justiz will den Berichten zufolge nun Konsequenzen aus dem Datenskandal
       in der Generalstaatsanwaltschaft ziehen. Es soll demnach künftig
       umfassender erfasst werden, wer wann auf welche Dokumente zugegriffen hat.
       Außerdem prüft die Strafverfolgungsbehörde, wie Daten in sensiblen
       Ermittlungsverfahren besser vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden
       können, sagte ein Sprecher der Berliner Justizverwaltung auf Anfrage.
       
       Die ehemalige Justizmitarbeiterin M. wollte den Recherchen zufolge zu den
       Vorwürfen keine Stellung nehmen. Hildmann, der Kontraste und STRG_F nach
       deren Angaben ein Interview gegeben hat, wollte sich zu den konkreten
       Vorwürfen nicht äußern.
       
       1 Nov 2021
       
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