# taz.de -- Mutmaßlicher Nazi-Terror 1991: Ermittlungserfolg nach 30 Jahren
       
       > 1991 starb ein Mann bei einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim in
       > Saarlouis. Nun hat die Polizei einen rechten Tatverdächtigen
       > identifiziert.
       
 (IMG) Bild: Opfer von Fremdenhass: Samuel Yeboah aus Ghana starb 1991 bei einem Brandanschlag in Saarlouis
       
       KARLSRUHE afp | Im Fall eines tödlichen Brandanschlags auf ein
       saarländisches Flüchtlingsheim hat die Bundesanwaltschaft nach fast 30
       Jahren einen mutmaßlichen Täter ermittelt. Nach Informationen der
       Nachrichtenagentur AFP vom Donnerstag handelt es sich dabei um einen
       49-jährigen [1][Rechtsextremisten] aus Saarlouis. Am Morgen wurden die
       Wohnung und der Arbeitsplatz des mutmaßlichen Täters durchsucht, wie ein
       Sprecher der Bundesanwaltschaft sagte. Zuerst hatte der Spiegel berichtet.
       
       Bei vier Menschen, die nicht an der Tat beteiligt gewesen sein sollen, gab
       es laut Bundesanwaltschaft ebenfalls Durchsuchungen. Festgenommen wurde der
       Verdächtige nicht, weil die Voraussetzungen für einen Haftbefehl nicht
       erfüllt gewesen seien.
       
       Der Mann wird verdächtigt, am 19. September 1991 einen Brandanschlag auf
       ein Flüchtlingsheim in Saarlouis verübt zu haben, bei dem der 27-jährige
       Samuel Yeboah aus Ghana starb und zwei Menschen verletzt wurden. Zum
       Zeitpunkt des Brands befanden sich 19 Menschen in dem Gebäude.
       
       Die Ermittlungen gegen Unbekannt wurden zwischenzeitlich eingestellt. Neue
       Erkenntnisse hätten schließlich dazu geführt, die Ermittlungen wieder
       aufzunehmen, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Ausschlaggebend
       seien „gravierende Anhaltspunkte“ für ein rechtsextremistisches Verbrechen
       gewesen, die sich „vor nicht allzu langer Zeit“ ergeben hätten. Die
       Ermittlungen dauern an.
       
       28 Jan 2021
       
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