# taz.de -- NGO-Razzien in Russland fortgesetzt: „Ausländische Agenten“ gesucht
       
       > Die Kampagne gegen NGOs in Russland geht weiter. Am Mittwoch wurden die
       > Räumlichkeiten von Human Rights Watch und Transparency International
       > durchsucht.
       
 (IMG) Bild: Spione im Schnee: In Moskau tobt derzeit der Winter und die Behörden suchen nach „ausländischen Agenten“.
       
       MOSKAU ap/dpa | Russland setzt seine umstrittenen Razzien bei
       Nichtregierungsorganisationen (NGO) fort. Mitarbeiter der
       Generalstaatsanwaltschaft und der Steuerbehörde durchsuchten am Mittwoch
       die Moskauer Büros der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW)
       und der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International. Das
       teilten die örtlichen Büroleiter der beiden NGOs mit.
       
       „Es läuft eine große Kontrollwelle, in die nun auch wir hineingeraten
       sind“, sagte Rachel Denber von HRW am Mittwoch. Die Durchsuchungen sind
       Teil einer groß angelegten Kampagne der Regierung. [1][Im vergangenen
       Monat] haben die russischen Behörden rund 2000 Organisationen unter die
       Lupe genommen.
       
       Am Dienstag waren auch die Büros der deutschen parteinahen
       Friedrich-Ebert-Stiftung und der Konrad-Adenauer-Stiftung [2][betroffen].
       Die Durchsuchungen in Moskau hatten in Deutschland parteiübergreifend
       Kritik ausgelöst. Die Bundesregierung protestierte scharf. „Mit dieser
       Kontrollwelle wird Druck auf die Zivilgesellschaft in Russland ausgeübt“,
       sagte Denber der Agentur Interfax zufolge.
       
       Die russische Staatsführung geht seit einigen Monaten verstärkt gegen NGOs
       vor, die finanzielle Hilfe aus dem Ausland erhalten. Nach Wladimir Putins
       Rückkehr in den Kreml im vergangenen Jahr [3][verabschiedete] das Parlament
       unter anderem ein Gesetz, das mit fremdem Geld finanzierte Organisationen
       verpflichtet, sich als „ausländische Agenten“ zu registrieren. Das Gesetz
       wird als Versuch gewertet, die Mitarbeiter solcher NGOs als Spione zu
       stigmatisieren.
       
       27 Mar 2013
       
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