# taz.de -- Schäden durch Extremwetter: Teurer Klimawandel
       
       > Die Klimakrise verursacht steigende Kosten durch Naturkatastrophen. Aber
       > die Hauptverantwortlichen weigern sich, den globalen Süden zu
       > unterstützen.
       
 (IMG) Bild: Vor allem den globalen Süden trifft die Klimakrise: Überflutungen im Sudan im November
       
       Alles wird teurer. Sogar das Wetter. Dieses Jahr haben die zehn
       wirtschaftlich verheerendsten Naturkatastrophen nach Angaben der britischen
       Hilfsorganisation Christian Aid über 170 Milliarden US-Dollar gekostet,
       [1][13 Prozent mehr als im Vorjahr]. Das ist mangels verfügbarer Daten sehr
       wahrscheinlich noch unterschätzt.
       
       Daraus lassen sich mehrere Lehren ziehen. Erstens: In der Nachschau wird es
       immer absurder, dass Deutschland vor der Wahl des neuen Bundestags
       ausgiebig darüber diskutiert hat, ob Klimaschutz nicht zu teuer ist. Die
       wirklich teure Politik ist die, die die Emissionen von Treibhausgasen nicht
       im erforderlichen Maße senkt. Extremes Wetter wie die Stürme, Fluten und
       Dürren, die in dem neuen Bericht auftauchen, stehen schließlich in
       Verbindung mit dem Klimawandel. Das muss nicht in jedem Einzelfall so sein,
       aber der Trend ist klar: Wir machen die Welt mit unseren Gaskraftwerken,
       Autos und Stahlfabriken gefährlicher – und teurer.
       
       Und das trifft vor allem die, die wenig haben. Dem scheinen die Zahlen des
       aktuellen Reports auf den ersten Blick zu widersprechen. Die teuersten
       Naturkatastrophen gab es demnach nämlich eher [2][in den reichen Ländern
       des globalen Nordens]; auch die deutsche Flutkatastrophe ist darunter. Aber
       – und das ist die zweite Lehre – extremes Wetter wütet nicht im
       sozioökonomischen Vakuum. Die Schadenszahlen liegen in Ländern wie
       Deutschland und den USA deshalb so hoch, weil hier Häuser, Autos und
       Infrastruktur von vornherein oft mehr gekostet haben.
       
       Außerdem sind mehr von diesen Vermögenswerten versichert, weshalb die
       Schäden genauestens geprüft und erhoben werden. Die absoluten Zahlen sagen
       also noch nicht viel darüber aus, ob und wie sehr die Zerstörung den
       betroffenen (Staats-)Haushalt überfordert. Die Regierungen der reichen
       Industrieländer weigern sich bisher, arme Länder bei solchen Schäden
       finanziell zu unterstützen.
       
       Sie haben Angst, dass das als Schuldeingeständnis ausgelegt werden könnte –
       für die gesamte Klimakrise. Und letztlich wissen es die Regierungen aller
       Couleur eben doch: Teurer als das geht es nicht.
       
       28 Dec 2021
       
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 (DIR) Susanne Schwarz
       
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