# taz.de -- Suche nach Deponie für Atommüll: Kritik an Endlagerkonferenz
       
       > Die Auftaktveranstaltung zur Atommülllagerung stößt auf mäßiges
       > Interesse. Umweltverbände sind mit dem Beteiligungsverfahren unzufrieden.
       
 (IMG) Bild: Wohin damit? Symbolische Atommüllfässer stehen unweit vom ehemaligen Erkundungsbergwerk Gorleben
       
       BERLIN taz | Die Auftaktveranstaltung zur Beteiligung der Öffentlichkeit an
       der Suche nach einem [1][Atommüllendlager] ist am Wochenende nur auf
       geringes Interesse gestoßen. Wegen der Corona-Epidemie fand die eigentlich
       mit bis zu 1.000 Teilnehmenden in Kassel geplante Konferenz als reines
       Onlineformat statt.
       
       Angemeldet hatten sich dafür nach Angaben des Bundesamts für die Sicherheit
       der nuklearen Entsorgung (Base) dafür 827 Personen; tatsächlich
       teilgenommen hat dann aber nur rund die Hälfte von ihnen.
       
       Am Sonntagmittag etwa waren 340 Personen im Konferenztool online; wie viele
       davon Mitarbeiter*innen der beteiligten Institutionen waren, blieb
       offen; rund 100 weitere Personen verfolgten die Debatte im Youtube-Kanal
       der Konferenz, wo dies ohne Anmeldung möglich war. Damit erfüllt sich die
       Befürchtung, dass das Interesse an einer Beteiligung gering ist, weil in
       einem ersten Schritt mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands als
       potenziell Endlager-tauglich qualifiziert worden war und somit noch völlig
       unklar ist, welche Regionen in die engere Auswahl kommen.
       
       Am Samstag stellte die Bundesgesellschaft für Endlagerung den
       Zwischenbericht über die potenziell geeigneten Gebiete vor; dabei wurden
       nach Angaben des Base über 600 Fragen beantwortet. Am Sonntag wurde über
       eine Geschäftsordnung für die drei Konferenzen diskutiert, die im nächsten
       Jahr geplant sind.
       
       Umweltverbände hatten im Vorfeld kritisiert, dass das Onlineformat eine
       echte Beteiligung weiter erschwere, weil das Bundesamt den Ablauf und die
       Interaktionen kontrolliere. „Partizipation ist unter diesen Bedingungen
       nicht möglich“, meinte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative
       Lüchow-Dannenberg.
       
       Nach Ansicht von Jochen Stay von der Anti-Atom-Initiative Ausgestrahlt hat
       sich diese Befürchtung bestätigt. In den sieben Stunden Programm des ersten
       Tages hätten Fragen der Teilnehmenden gerade fünfzehn Minuten ausgemacht,
       schrieb er auf Twitter. Zudem hätten viele Vorgaben der Veranstalter, etwa
       zur Abstimmungsmethode oder zu Themen, über die diskutiert werden dürfe,
       eine echte Beteiligung verhindert.
       
       18 Oct 2020
       
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