# taz.de -- Trump schützt Statuen: Rassismus von ganz oben > US-Präsident Trump will zum Schutz umstrittener Statuen und Denkmäler die > Nationalgarde mobilisieren. Das passt zu seinen rassistischen Ausfällen. (IMG) Bild: Hat es Trump angetan: Andrew Jacksons Denkmal vor dem Weißen Haus US-Präsident Donald Trump will die Nationalgarde mobilisieren, um [1][Angriffe auf Statuen und Denkmäler] zu verhindern. Immer wieder hatten Demonstrierende im Zuge der Proteste gegen [2][rassistische Polizeigewalt] in den vergangenen Wochen auch Denkmäler angegriffen. Zuletzt wurde in der Hauptstadt Washington DC ein Denkmal des früheren Konfödierierten-Generals Albert Pike zu Fall gebracht. Die Statue von Andrew Jackson blieb allerdings stehen, weil Polizeieinheiten die Menge vertrieben, bevor sie das Denkmal stürzen konnte. Besonders Jackson hat es Trump angetan. Schon im Wahlkampf machte Trump deutlich, wie sehr er den 7. Präsidenten der Vereinigten Staaten (1829–1837) bewunderte, einen Volkstribun, den manche Historiker*innen als „ersten Populisten im Weißen Haus“ charakterisieren. Und als einer der überzeugtesten Verfechter und größten Profiteure der Sklaverei. Auf Jacksons Plantage in Tennessee arbeiteten rund 150 versklavte Schwarze. Floh einer, bot Jackson Kopfgeld und 10 Dollar extra für jeden, der dem Entflohenen 100 Peitschenhiebe verabreichte. Auch bei der gewaltsamen Vertreibung der Ureinwohner*innen mischte Jackson ganz vorne mit. Trump hängte sein Porträt ins Oval Office. Und 2019 erklärte Trumps Finanzminister Steve Mnuchin, Jackson werde noch mindestens zehn weitere Jahre den 20-Dollar-Schein zieren. Dabei war 2016 unter Barack Obama die Entscheidung gefallen, statt seiner ab 2020 mit Harriet Tubman die erste Schwarze Frau auf einer US-Banknote zu ehren. Tubman war die bekannteste Helferin von Schwarzen bei ihrer Flucht aus der Sklaverei im Süden in den Norden. Fadenscheinig argumentierte Mnuchin, es gebe Probleme mit der Fälschungssicherheit der neuen Banknoten. In diesem Zusammenhang wirkt es weniger wie „Law and Order“, sondern eher wie [3][Rassismus von ganz oben], wenn Trump „unsere wunderschönen Monumente“ unter Einsatz der Nationalgarde schützen will. Ja, es ist vermutlich nicht legal, sie einfach so niederzureißen. Besser wäre es, sie wären nie errichtet worden. 25 Jun 2020 ## LINKS (DIR) [1] /Black-Lives-Matter-Protest-in-England/!5692293 (DIR) [2] /Kampf-gegen-US-Polizeigewalt/!5689397 (DIR) [3] /Simone-Dede-Ayivi-ueber-Denkmaeler/!5691362 ## AUTOREN (DIR) Bernd Pickert ## TAGS (DIR) Donald Trump junior (DIR) Kolonialismus (DIR) Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus (DIR) Black Lives Matter (DIR) Schwerpunkt Rassismus (DIR) Kolonialismus (DIR) Black Lives Matter (DIR) Kolumne Die eine Frage (DIR) Schwerpunkt Rassismus (DIR) Schwerpunkt Rassismus (DIR) Schwerpunkt Rassismus (DIR) Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus (DIR) Black Lives Matter ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Die steile These: Baut neue Denkmäler! Überall in der Welt werden gerade Monumente gestürzt. Das ist okay. Aber es wäre gut, neue zu errichten – zum Beispiel für Gastarbeiter. (DIR) Erinnerungsorte in USA und Russland: Widerspruch zweckvoll In den USA wird aktuell über koloniale Denkmäler diskutiert. Russland zeigt, wie man auf kuriose Art mit historischer Erinnerung umgehen kann. (DIR) Liberale Politik und Populismus: Warum wurde Donald Trump gewählt? So richtig scheinen wir das immer noch nicht verstanden zu haben. Aber es wäre wichtig, damit wir die Ursachen verstehen und überwinden. (DIR) Trump versucht sich als Denkmalschützer: Statt Bälle „Anarchisten“ einlochen Der Präsident hat sein Golf-Wochenende abgesagt. Dafür unterzeichnete er am Freitag eine Verfügung, wonach der Sturz von Statuen härter bestraft werden soll. (DIR) Immanuel Kant und der Rassismus: Lasst das Denkmal stehen Immanuel Kant hatte rassistische Vorurteile. Aber er war ein Gegner des Kolonialismus und glaubte keineswegs an „verschiedene Arten von Menschen“. (DIR) Simone Dede Ayivi über Denkmäler: „Weg vom Blick auf die Täter“ Eine Onlinekarte listet Orte mit Kolonialvergangenheit auf. Es brauche eine antirassistische Perspektive, sagt Simone Dede Ayivi von der Initiative Schwarze Menschen. (DIR) Kampf gegen US-Polizeigewalt: Aus Gewalt Politik formen Zu viele Namen, zu viele Opfer. Es ist Zeit, die sinnlose Polizeigewalt in konkrete politische Reformen umzumünzen. (DIR) Black-Lives-Matter-Protest in England: Bristol und London gehen voran Erst die Statue eines Sklavenhändler, nun die eines Plantagenbesitzers in der Kolonie: In Großbritannien lebt eine alte Debatte neu auf.