# taz.de -- Verhinderte Proteste gegen die IAA: Umdenken politisch unterstützen! > Die Verkehrswende wird weder mit freundlichen Appellen gelingen, noch > darf sie der Klimabewegung überlassen werden. Die Politik muss Druck > machen. (IMG) Bild: Noch prallen beim Thema Verkehrswende Welten aufeinander Der Autofetisch der Deutschen sitzt tief. Auch wenn die Anzahl der zahlenden Besucher*innen der Internationalen Autoausstellung seit Jahren sinkt, strömten dennoch Tausende Interessierte auf die kostenlos zu besichtigenden Außenflächen in der Münchener Innenstadt. Ein Straßenfest rund ums Auto, so stellte sich die Messe den Besucher*innen dar. [1][Familien mit Kindern, Jugendliche und viele extra Angereiste] nahmen die Angebote der Werbeveranstaltung an. Wo es Klimaaktivist*innen gelang, ihre Transparente zu entrollen, trafen Welten aufeinander. [2][Verständnis für die Proteste?] Fehlanzeige. Schon rein optisch wirkten die Aktivist*innen gegenüber dem Münchener Innenstadtpublikum wie von einem anderen Stern. Es ist noch immer der Deutschen liebstes Hobby, das Autofahren. Doch das muss sich schnell ändern, sonst werden die Folgen der Klimakatastrophe uns noch brutaler und früher treffen als ohnehin schon. Aber der Umstieg von Millionen Menschen auf Bus und Bahn wird nicht gelingen, wenn man ihn der Gesellschaft allein überlässt – das haben Tausende Autofans am Wochenende gezeigt. Klar, Bayern steht nicht exemplarisch für ganz Deutschland, sondern ist eine Hochburg der Autoindustrie. Trotzdem: Wenn man den Deutschen das Auto als primäres Fortbewegungsmittel nehmen will, wird das weder mit freundlichen Appellen gelingen, noch darf es das Privatanliegen der Klimabewegung bleiben. Stattdessen sind drastische Einschnitte in die Verkehrspolitik gefragt: Autos und Parkflächen müssen teurer werden und aus städtischen Räumen verschwinden, Fahrradwege und der ÖPNV müssen ausgebaut werden, die Bahn muss ihr Chaos in den Griff kriegen und schnell, zuverlässig und günstig werden. Neue Autobahnprojekte wie die teure und unnötige A100 in Berlin müssen beerdigt werden. Und nicht zuletzt darf weder in München noch anderswo die Innenstadt, der öffentliche Raum, mehr für [3][die Greenwashing-Show der Autoindustrie] geopfert werden. 10 Sep 2023 ## LINKS (DIR) [1] /Junge-Menschen-und-Autos/!5956466 (DIR) [2] /IAA-in-Muenchen/!5956464 (DIR) [3] /Internationale-Automobilausstellung/!5956426 ## AUTOREN (DIR) Katharina Schipkowski ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Klimawandel (DIR) Verkehrswende (DIR) IAA (DIR) Autoindustrie (DIR) A100 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel (DIR) Autos (DIR) Verkehrspolitik (DIR) Autokonzerne (DIR) Schwerpunkt Klimaproteste ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Ausbau der A 100: Mit 200 Sachen zurück in die 50er Vor 70 Jahren stand die A 100 in Berlin für Zukunft. Heute sollte die Politik die Ausbaupläne verwerfen – und auf klimafreundliche Alternativen setzen. (DIR) Protest gegen Automobilausstellung IAA: Spektakel für die Mobilitätswende Beim Protest gegen die IAA greift die Polizei teilweise hart durch. Aber die Aktionen der Aktivist*innen bekommen Aufmerksamkeit. (DIR) Junge Menschen und Autos: Wer fährt noch Auto? Alle! Noch nie gab es in Deutschland so viele Autos wie heute. Auch bei jungen Menschen sind die Zahlen konstant hoch. (DIR) Internationale Automobilausstellung: Weniger Autos und die richtigen Der Wechsel zum Elektromotor reicht nicht aus für die Verkehrswende. Die Zahl von 50 Millionen Pkws muss deutlich reduziert werden. (DIR) IAA Mobility München: China-Speed auf der IAA Die chinesische Konkurrenz punktet nicht nur preislich, sondern auch beim Design und der Verarbeitung. Das Zittern der Platzhirsche hat begonnen. (DIR) Proteste gegen IAA in München: Klima-Aktivist*innen eingekesselt MItglieder des Bündnisses „Smash IAA“ geraten am Rande der IAA in München an knüppelnde Polizist*innen.