# taz.de -- Vorwürfe gegen Annalena Baerbock: Hinschmeißen muss sie nicht
       
       > Die zentrale Aufgabe einer Kanzlerin ist Krisenmanagement – Baerbock
       > lernt genau das gerade. Learning by doing, darin liegt ihre Chance.
       
 (IMG) Bild: Muss endlich kämpfen, wie es sich für eine Kanzlerkandidatin gehört: Annalena Baerbock
       
       Politik ist Vollkontaktsport. Was hat Annalena Baerbock denn erwartet?
       Gewiss, ihr [1][Co-Chef Robert Habeck] hat zugunsten der Frau im Team
       verzichtet. Aber dachte Baerbock, dass da draußen, außerhalb der
       Grünen-Zentrale, lauter euphorisch gestimmte Grünen-Wähler.innen
       herumlaufen, die eifrig ihr Buch lesen, ohne kritische Fragen zu stellen?
       Hinter den Anwürfen stehe eine Kampagne. Ja, Himmel, was denn sonst? Es ist
       Wahlkampf!
       
       Baerbock muss deshalb nicht hinschmeißen, auch Habeck hat seine
       Stolpersteine. Aber sie muss endlich kämpfen, wie es sich für eine
       Kandidatin gehört, die dieses Land führen will. Es rächt sich jetzt, dass
       Baerbock noch kein öffentliches Amt innehatte, Krisenbewältigung steht
       nicht auf ihrem Bewerbungsbogen. Gerade durchläuft Baerbock also
       Krisenmanagement Learning by Doing, und die Republik sieht ihr live und mit
       einer Spur Häme zu.
       
       Dass darin auch eine Chance liegt, ist in der Diskussion über aufgehübschte
       Lebensläufe und übereiltes Bücherschreiben viel zu kurz gekommen. Das ist
       doch das Profil des Amtes, für das Baerbock sich bewirbt: Krisenmanagement.
       Merkel hat 16 Jahre lang vorgemacht, wie es geht, von [2][Fukushima] über
       die Euro-Krise, die Krise um die [3][Geflüchteten] und dann [4][Trump]. Das
       darf man unabhängig von der politischen Bewertung ihrer Politik festhalten.
       
       Mit dieser Qualifikation wird man oder frau nicht geboren, im besten Fall
       ist sie das Ergebnis von Erfahrung. Die leidige Copy-and-paste-Geschichte
       und alle anderen (teils selbst) in den Weg gelegten Stolpersteine müsste
       eine Politikerin, die ins Kanzler.innenamt will, als Training für härtere
       noch kommende Wahlkampfattacken begreifen. Das grüne Team hat schlampig
       gearbeitet, Baerbock überempfindlich reagiert, aber jetzt ist es Zeit,
       Fehler auszuräumen und die öffentlichen Anwürfe hinter sich zu lassen.
       
       Wer ins Kanzler.innenamt will, muss mit Lust und Leidenschaft kämpfen. In
       den kommenden Tagen und Wochen wird sich zeigen, ob Baerbock das kann.
       Genau gesagt wird sich zeigen, ob sie es verdient hat, gewählt zu werden.
       
       5 Jul 2021
       
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