# taz.de -- Flüchtlingsunglück im Mittelmeer: Das Sterben nimmt kein Ende
       
       > Bei einem Bootsunglück sind vor Sizilien dutzende Flüchtlinge ertrunken.
       > Rund 200 Überlebende erreichten den nächsten Hafen mit einem
       > Containerschiff.
       
 (IMG) Bild: Schon im April wurden Flüchtlinge gerettet, nummeriert, abgehakt.
       
       ROM/CATANIA dpa | Bei einem neuen Flüchtlingsunglück im Mittelmeer sind
       nach Angaben einer Hilfsorganisation vermutlich rund 40 Menschen ertrunken.
       „Überlebende haben uns erzählt, dass viele Migranten von Bord ins Wasser
       gestürzt seien, demnach könnten es etwa 40 sein“, sagte die Sprecherin von
       Save the Children, Giovanna Di Benedetto, der Deutschen Presse-Agentur am
       Dienstag in Catania. Auf einem Schlauchboot sei es vor Sizilien zu einem
       Notfall gekommen. Womöglich habe es eine Explosion gegeben. Die genaue Zahl
       der Opfer sei nicht bekannt.
       
       Etwa 200 Überlebende kamen am Dienstag im Hafen von Catania auf Sizilien
       an. Das Containerschiff „Zeran“ hatte sie aufgenommen. Auch in anderen
       Häfen auf Sizilien und in Süditalien machten Schiffe mit Hunderten
       Migranten fest. Allein am vergangenen Wochenende waren mehr als 7000
       Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet worden. Vor etwa zwei Wochen war es zu
       dem bisher schwersten Unglück mit etwa 800 Toten gekommen. Oft gibt es
       keine endgültige Bestätigung der Opferzahl, weil die Leichen nicht geborgen
       werden können.
       
       Italien stößt bei der Versorgung der Migranten an seine Grenzen und pocht
       auf mehr Hilfe aus Europa. Außenminister Paolo Gentiloni sagte, um die
       Krise zu lösen, reiche es nicht, die Zahl der Schiffe für die Rettung zu
       erhöhen. Vielmehr müssten zum Beispiel mehr Mittel zur Aufnahme der
       Migranten bereitgestellt werden.
       
       Die Aufnahmelager in Sizilien seien voll, und viele entsprächen nicht den
       Mindestanforderungen, sagte Save the Childen-Sprecherin Di Benedetto.
       Derzeit kommen so viele Migranten in Italien an, weil das Wetter gut und
       die See ruhig ist.
       
       5 May 2015
       
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