# taz.de -- Erschossener schwarzer Mann in den USA: „Wir sind nicht Ferguson“
       
       > Nachdem die Polizei in einem Ort nahe Ferguson einen schwarzen Mann
       > erschoss, gibt es nun Proteste. Neben der Polizei will auch die Stadt die
       > Todesschüsse untersuchen.
       
 (IMG) Bild: Vier Personen festgenommen: Protest auf einer Straße in Berkeley.
       
       ST. LOUIS dpa | Nach dem Tod eines weiteren schwarzen Jugendlichen durch
       eine Polizeikugel im US-Bundesstaat Missouri ist es zu Ausschreitungen am
       Tatort in Berkeley gekommen. Ein weißer Beamter hatte in der Nacht zum
       Mittwoch einen 18-Jährigen an einer Tankstelle erschossen, nachdem dieser
       laut Polizei während einer Routinekontrolle eine Waffe auf den Polizisten
       gerichtet hatte. Der Polizist habe in Notwehr gehandelt.
       
       Nach dem Vorfall protestierten etwa 200 Menschen in Berkeley. Demonstranten
       lieferten sich Rangeleien mit der Polizei, auch Müllcontainer wurden in
       Brand gesetzt. Mehrere Personen hätten Steine auf die Beamten geworfen,
       teilte die Polizei mit. Vier Personen seien festgenommen worden. Auch habe
       es Versuche gegeben, an der Tankstelle Feuer zu legen. Diese seien jedoch
       schnell gelöscht worden.
       
       Der erschossene Jugendliche wurde sowohl von den Behörden wie auch von
       seiner Mutter als der 18-jährige Antonio Martin identifiziert. Die Polizei
       [1][veröffentlichte Videoaufnahmen mehrerer Überwachungskameras] der
       Tankstelle. Dabei ist der Jugendliche zu sehen, wie er seinen Arm in
       Richtung des Beamten hebt und anscheinend eine Pistole auf diesen richtet.
       
       Berkeley liegt in der Nähe von Ferguson – einer Vorstadt von St. Louis –,
       das im Sommer Schlagzeilen gemacht hatte. Dort hatte ein weißer Polizist
       auf den unbewaffneten Schwarzen Michael Brown geschossen und den
       17-Jährigen getötet. Es folgten schwere Unruhen. Eine Geschworenenjury
       entschied später, dass der Polizist nicht vor Gericht muss. Auch in anderen
       Landesteilen wie etwa in New York sorgten darauf Berichte über Fälle von
       Polizeigewalt gegen Schwarze für Empörung.
       
       „Wir sind anders als Ferguson“, betonte der Bürgermeister von Berkeley,
       Theodore Hoskins, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Im Gegensatz zu
       Ferguson seien viele Polizisten und Beamte der Stadt Schwarze . Der
       Polizist habe durch seine Schüsse vermutlich sein Leben gerettet. Es gebe
       aber neben den Ermittlungen der Polizei auch eine unabhängige Untersuchung
       der Stadt.
       
       Zunächst hatte die Polizei nicht die Hautfarbe des Schützen und des Opfers
       mitgeteilt. Die Polizisten seien [2][bei ihrer Routinekontrolle] auf zwei
       Männer gestoßen, von denen einer eine Waffe auf die Polizisten gerichtet
       habe. Der Beamte habe „Angst um sein Leben“ gehabt und mehrere Schüsse
       abgegeben. Der zweite Mann sei geflüchtet. Am Tatort sei eine Waffe
       sichergestellt worden.
       
       25 Dec 2014
       
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