# taz.de -- Kommentar Kerry in Israel: Kerrys letzter Anlauf > Der US-Außenminister zeigt Mut bei seiner Nahostmission. Wieder handelt > es sich um die „letzte Chance“ – für die Zweistaatenlösung ist es bald zu > spät. (IMG) Bild: Der US-Außenminister im Nahost: Schon viele haben es versucht, nun will er eine neue Chance für den Frieden schaffen. JERUSALEM taz | John Kerrys Perspektiven für den Einzug in die Geschichtsbücher stehen besser als die, seine Mission zum Erfolg zu führen. So oder so werden künftige Generationen über den unermüdlichen US-Außenminister lernen, der sich einst den Frieden im Nahen Osten zum Ziel setzte. Gelingt es ihm, verdient Kerry den Nobelpreis. Scheitert er, werden sich die, die seine Kompromisse heute ablehnen, eines Tages ihren Kindern stellen müssen. Warum habt ihr nur nicht auf Kerry gehört?, werden sie dann fragen. Auf keinen Fall wollen die Palästinenser der fortgesetzten und doch zeitlich begrenzten Präsenz israelischer Soldaten im [1][Jordantal] zustimmen. Und auf keinen Fall will Jerusalem einen Friedensvertrag unterzeichnen, solange die Palästinenser Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen. Daran soll der Frieden scheitern? Seit 20 Jahren verhandelt Saeb Erekat im Auftrag der Palästinenser, und fast genauso lange hält er jede neue Verhandlungsrunde für die „letzte Chance“. Diesmal könnte er recht behalten, denn es wird sich auf lange Sicht kein anderer US-Diplomat die Hände am Nahen Osten verbrennen wollen bei dem Versuch, die Starrköpfe in der Region zusammenzubringen. Stattdessen ist neue Gewalt absehbar und noch mehr Misstrauen. Ganz sicher ist in zehn oder gar zwanzig Jahren eine Zweistaatenlösung noch illusorischer als heute schon, wenn Israel den Bau in den Siedlungen im selben Tempo fortsetzt wie bisher. Auch die Nachbarn, inklusive Europa, scheinen nicht zu kapieren, was tatsächlich auf dem Spiel steht. Viel zu zaghaft kommen Angebote aus der Brüsseler EU-Zentrale, als dass sie auf die Konfliktparteien überzeugend wirken könnten. Und viel zu wenig Rückendeckung scheint John Kerry auch im Weißen Haus zu genießen. Im Alleingang wird er eine Lösung des Nahostkonfliktes kaum schaffen. Wenn die Zweistaatenlösung jetzt nicht gelingt, dann wird es sie wohl nie geben. 1 Jan 2014 ## LINKS (DIR) [1] /Vor-neuem-Kerry-Besuch-in-Israel/!130195/ ## AUTOREN (DIR) Susanne Knaul ## TAGS (DIR) Israel (DIR) John Kerry (DIR) US-Außenministerium (DIR) Friedensgespräche (DIR) Israel (DIR) Israel (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Prag (DIR) Prag (DIR) Israel (DIR) Palästina (DIR) Unwetter (DIR) Atom ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Israel fürchtet Boykottwelle: Exporte und Investitionen in Gefahr Aufgrund der israelischen Siedlungspolitik stellen Wirtschaftspartner aus Europa zunehmend ihre Geschäfte ein. Regierungsmitglieder warnen vor Boykottwelle. (DIR) Oberstes Gericht in Israel: Lücken im Grenzzaun Zwei historische Kulturstätten in der Nähe von Bethlehem sollen zerstört werden. Auch die israelische Naturbehörde unterstützt den Protest. (DIR) Friedensbemühungen in Nahost: Kerry erweitert seine Reiseroute Der US-Außenminister setzt seine Pendeldiplomatie zwischen Israel und Plästina fort. Er besuchte auch Saudi-Arabien und Jordanien. (DIR) Tod des Botschafters Palästinas in Prag: Ermittlungen zu seltsamer Explosion Nach der Explosion seines Tresors ist ein palästinensischer Diplomat am Neujahrstag an seinen schweren Verletzungen gestorben. Die tschechische Polizei ermittelt. (DIR) Palästinensischer Botschafter in Prag tot: Die Explosion war kein Attentat Nach Medienberichten ist der palästinensische Botschafter am ersten Januar in seiner Residenz tödlich verletzt worden. Ein Attentat wurde ausgeschlossen. (DIR) Vor neuem Kerry-Besuch in Israel: Freiheit für 26 Palästinenser Eine dritte Gruppe freigelassener palästinensischer Häftlinge wird in der Heimat begeistert gefeiert. Abbas fordert die Freilassung aller 5.000 Häftlinge. (DIR) Freigelassene palästinensische Häftlinge: Ramallah feiert, Netanjahu ist erbost Kurz vor dem Nahost-Besuch von US-Außenminister Kerry sind 26 weitere Gefangene freigekommen. Derweil wird weiter um den künftigen Status des Jordantals gestritten. (DIR) Unwetter-Folgen im Nahost: Die Stadt Gaza steht unter Wasser Die UNO und die Hamas-Regierung evakuieren mindesten 5.000 Menschen aus überschwemmten Gebäuden. Treibstoff und Strom waren schon vorher knapp. (DIR) Inspektion iranischer Atomanlage: Obama überraschend skeptisch Der Atom-Kompromiss mit dem Iran hat seine erste Belastungsprobe. Ein Team der IAEA inspiziert die Schwerwasserfabrik Arak.