# taz.de -- Münchner Kunstfund: Taskforce räumt Fehler ein > Erstmals erklärt die Leiterin der Taskforce zur Gurlitt-Sammlung, es > seien Fehler gemacht worden. Sie wünsche sich jetzt eine einvernehmliche > Lösung. (IMG) Bild: Sorgt weiter für Aufsehen: Cornelius Gurlitt. MÜNCHEN/BERLIN dpa | Die Leiterin der Taskforce zur Sammlung Gurlitt, Ingeborg Berggreen-Merkel, hat Fehler beim Umgang mit dem spektakulären Kunstfund eingeräumt. „Der Fall hätte unter allen Beteiligten besser kommuniziert werden müssen“, sagte sie [1][dem Nachrichtenmagazin Focus]. Die Behörden hatten den Fund eineinhalb Jahre lang geheim gehalten, was international scharfe Kritik auslöste. In der Münchner Wohnung des Kunsthändlersohns Cornelius Gurlitt hatten Ermittler die verschollen geglaubte Sammlung seines Vaters beschlagnahmt, darunter Werke von Picasso, Chagall, Matisse, Beckmann und Nolde. Fast 600 Bilder stehen im Verdacht, Nazi-Raubkunst zu sein. Berggreen-Merkel möchte verhindern, dass Nachkommen der früheren Eigentümer für die Rückgabe von Kunstwerken vor Gericht ziehen müssen. „Ich wünsche mir im Sinne aller Beteiligten natürlich gütliche Einigungen“, sagte sie. Berggreen-Merkel erklärte, die Task-Force werde weder Eigentumsansprüche klären noch Alteigentümer informieren. Die Erkenntnisse würden an die Staatsanwaltschaft Augsburg weitergegeben. Die neue Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), sei laut Berggreen-Merkel bereits über den Fall informiert. ## Kunstexperte fordert Veröffentlichung Bereits vergangene Woche forderter der Berliner Rechtsanwalt und Kunstexperte Peter Raue die Veröffentlichung aller 1406 Bilder aus der Gurlitt-Sammlung im Internet. „Das, was sich die öffentliche Hand erlaubt, ist unfassbar“, sagte Raue dem [2][Kunstmagazin art] (Januar-Ausgabe). Man wisse nicht, nach welchen Kriterien bisher einige wenige Bilder auf der Internetplattform [3][www.lostart.de] veröffentlicht wurden. „Dieses Geheimverfahren ist der eigentliche Gurlitt-Skandal, nicht die Tatsache, dass der schrullige alte Mann auf seinem Hort sitzt“, sagte Raue. Der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann forderte in art den Bund auf, ein wirkungsvolles Restitutionsgesetz zu erlassen. „Natürlich wird es schwer werden, Verjährungsfristen rückwirkend aufzuheben. Doch es geht darum, die ewigen Diskussionen über zu restituierende Kunst zu beenden - vor allem in Museen“, sagte er. 22 Dec 2013 ## LINKS (DIR) [1] http://www.focus.de/kultur/kunst/fall-haette-kommuniziert-werden-muessen-leiterin-der-gurlitt-taskforce-gesteht-fehler_id_3500228.html (DIR) [2] http://www.art-magazin.de/szene/68212/naumann_raue_kunstfund (DIR) [3] http://www.lostart.de ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Cornelius Gurlitt (DIR) Kunst (DIR) Kunstfund (DIR) Raubkunst (DIR) NS-Raubkunst (DIR) Raubkunst (DIR) Raubkunst (DIR) Raubkunst (DIR) Hildebrand Gurlitt (DIR) Schwerpunkt Cornelius Gurlitt (DIR) taz.gazete (DIR) Wien ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Rückgabe von NS-Raubkunst: Die Freiheit der Kunst Wer wissentlich Raubkunst besitzt, soll sich bei einem Rechtsstreit nicht mehr auf eine Verjährungsfrist berufen können. Das fordert der Freistaat Bayern im Bundesrat. (DIR) Deutsche Raubkunst: Licht ins Depot bringen Wie viele von den Nazis geraubte Kunstwerke in Deutschland lagern, weiß niemand. Nun soll eine Kommission das Problem lösen. (DIR) Stiftung „Zurückgeben“ über Nazierbe: „Unser Appell zielt auf Freiwilligkeit“ Nazierbe sollte man zurückgeben. Dazu hat Hilde Schramm, Tochter Albert Speers, eine Stiftung gegründet. Ein Gespräch mit ihr und Sharon Adler über den Fall Gurlitt. (DIR) Bild aus dem Gurlitt-Fund: Der Matisse der Rosenbergs Für einen Matisse der Sammlung Gurlitt steht der rechtmäßige Vorbesitzer fest: Ein Pariser Kunsthändler. Seine Nachfahren wollen das Bild zurück. (DIR) Gurlitt als Kunstsammler und Profiteur: Kunstraub und Kunstdienst Das Schloss Schönhausen diente von 1938 bis 1942 als Zentrale für den Verkauf „entarteter Kunst“. Christen bereiteten die Händlerware auf. (DIR) Kolumne Macht: Herr Gurlitt bleibt höflich Angelina Jolie schenkt Brad Pitt eine herzförmige Insel. Der Kunstliebhaber Cornelius Gurlitt dagegen besinnt sich seiner Privatsphäre. (DIR) Kultur im Koalitionsvertrag: Muffensausen statt Staatsziel Kultur sollte zum Staatsziel werden, im Koaltionsvertrag ist davon nichts übriggeblieben. Stattdessen ist von „Investitionen in die Zukunft“ die Rede. (DIR) Rekonstruktion von Rothschild-Sammlung: Zeichen der Leere Die Künstlerin Anna Artaker zeigt Fotos von Bildern der zerstörten Rothschild’schen Gemäldesammlung am historischen Ort in Wien.