# taz.de -- FAO-Bericht zur Ernährung: 842 Millionen Menschen hungern
       
       > Etwa ein Achtel der Weltbevölkerung leidet unter massiver Unterernährung.
       > Das ist das Ergebnis des Jahresberichts der UN-Organisation für Ernährung
       > und Landwirtschaft.
       
 (IMG) Bild: Ein unterernährtes Kind in Mogadishu, Somalia.
       
       ROM dpa | Trotz Fortschritten im Kampf gegen den Hunger leiden weltweit
       immer noch 842 Millionen Menschen an Nahrungsmangel und chronischer
       Unterernährung. Das hält die UN-Organisation für Ernährung und
       Landwirtschaft (FAO) in ihrem am Dienstag in Rom veröffentlichten
       Jahresbericht zum Hunger fest.
       
       Zwar sind damit 26 Millionen Menschen weniger als im vorangegangenen
       FAO-Jahresbericht betroffen, von massiver Unterernährung ist jedoch
       weiterhin etwa ein Achtel der Weltbevölkerung betroffen. Seit 1990-1992
       ging die Zahl der ständig hungernden Menschen laut FAO aber um 17 Prozent
       zurück.
       
       Die besonders betroffenen Entwicklungsregionen machten im Kampf gegen
       Unterernährung zwar insgesamt Fortschritte, um die von den UN ausgegebenen
       „Milleniumsziele“ zu erreichen, hält die FAO fest. Jedoch seien die
       regionalen Unterschiede den Fortschritten zum Trotz noch groß, und massive,
       sofortige Bemühungen blieben dringend, um Hunger und Armut in weiten Teilen
       der Welt beseitigen zu können.
       
       Kaum voran kommt der Kampf gegen den Hunger in Subsahara-Afrika und in
       großen Teilen Asiens, zeigt der FAO-Jahresbericht. Deutlich verringert
       werden konnte dagegen die geschätzte Zahl der Menschen, die in Ost- und
       Südostasien sowie in Lateinamerika kaum etwas oder nicht genug zu essen
       haben. Die Politik könne auf vielfältige Weise helfen, erinnert die
       UN-Organisation. So müsse die Agrar-Produktion verbessert werden, vor allem
       durch Unterstützung der Kleinbauern.
       
       ## Anhaltendes Wachstum nötig
       
       Wirtschaftswachstum könne zwar die Einkommen erhöhen und Menschen ernähren
       – in armen Ländern seien Hunger und Armut jedoch nur dann erfolgreich
       auszurotten, wenn es breiteren Bevölkerungsteilen besser gehe und das
       Wachstum auch anhaltend sei. Die Politiker sind laut FAO aufgerufen, vor
       allem in den ländlichen Regionen für Jobs zu sorgen.
       
       Wichtig sei es, mit sozialer Politik vor allem die Einkommen armer Familien
       zu erhöhen, damit sie sich Nahrungsmittel überhaupt leisten könnten.
       Langfristig Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung in das Zentrum der
       politischen Entscheidungen und Programme zu stellen, ist aus Sicht der
       Ernährungsexperten der Schlüssel im Kampf gegen Hunger.
       
       1 Oct 2013
       
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