# taz.de -- Kolumne Pflanzen essen: Auch veganer Käse macht süchtig
       
       > Viele Vegetarier wären gern Veganer. Doch sie scheitern am Käse-Verzicht.
       > Dabei kann man sogar in der eigenen Küche milchfreien Käse herstellen.
       
 (IMG) Bild: Mmmmh! Aber mit Cashewmix kann Milchkäse auch ersetzt werden
       
       Für viele Vegetarier ist Käse die letzte Hürde auf dem Weg zum Wunschziel
       vegane Ernährung. „Ich bin einfach süchtig nach Käse“, witzelte eine
       vegetarische Freundin neulich. Wobei ihr nicht bewusst war, dass die Sache
       mit der Käsesucht kein Scherz ist: Milchprodukte enthalten opiatartige
       Substanzen. Um genauer zu sein, Casomorphine, die besonders
       hochkonzentriert in Käse vorkommen und im menschlichen Körper eine
       Ausschüttung von Morphinen bewirken.
       
       Davon abgesehen ist der Genuss von Käsewürfeln oder einem Stück Pizza mit
       geschmolzenem Käse samt einem Glas Wein für viele Menschen ein gemütliches
       und beruhigendes Ritual. Dass es inzwischen ziemlich gute vegane
       Käsealternativen im Handel gibt, weiß längst noch nicht jeder.
       
       Auch nicht, wie einfach und schnell es geht, selbst veganen Käse
       zuzubereiten. Hier ist eines meiner Basisrezepte für einen komplett
       muhfreien und schnittfesten Käse: In einer Pfanne anderthalb Teelöffel
       Agar-Agar-Pulver mit 120 Milliliter Wasser verrühren und zur Seite stellen.
       Anschließend 45 Gramm rohe, zuvor über Nacht in Wasser eingeweichte
       Cashewkerne samt zwei Esslöffeln Nährhefe, einem Teelöffel Knoblauchpulver,
       anderthalb Teelöffel Tapiokastärke, zwei Esslöffel frischem Zitronensaft,
       120 Milliliter Wasser, einer Messerspitze Kurkumapulver und Salz (nach
       Belieben) in eine Küchenmaschine geben und zu einer cremigen Konsistenz
       verarbeiten.
       
       Die Cashewcreme in die Pfanne mit dem Agar-Agar-Wasser geben und einrühren.
       Unter mittlerer Hitze aufkochen und circa fünf Minuten köcheln lassen, bis
       eine dickflüssigere Konsistenz erreicht ist. Dann sofort in kleine
       Auflaufformen gießen und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
       Schmeckt ausgezeichnet mit Knäckebrot und zu Wein oder geschmolzen auf
       einem Stück Toast. Wer experimentierfreudig ist, der kann zum Beispiel
       einen halben Teelöffel Trüffelöl zur Cashewpaste hinzufügen – oder
       feingehackte Kräuter. Bon Appetit!
       
       28 Feb 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ariane Sommer
       
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