# taz.de -- Freie Mitarbeiter bei Gruner + Jahr: Die einen so, die anderen so > Das Hamburger Verlagshaus Gruner und Jahr macht seinen freien > Mitarbeitern Angebote für feste Jobs. Doch nicht alle werden gleich > behandelt. (IMG) Bild: Kein Witz: Das neueste Heft aus dem Hause G+J heißt „Frei“. BERLIN taz | Gruner und Jahr (G+J) macht seinen festen freien Mitarbeitern derzeit erste Angebote für feste Stellen. Dabei scheinen aber nicht alle MitarbeiterInnen gleich behandelt zu werden: So sollen Grafiker, Dokumentare und Schlussredakteure in der tariffreien G+J Medien GmbH angestellt werden, mit Gehältern, die – so schätzt ein Betroffener – rund 10 Prozent unter dem Tarifgehalt liegen, befristet sind und bei denen maximal drei Jahre Berufserfahrung angerechnet werden. Text- und Bildredakteure sollen im Gegensatz dazu zum Teil direkt bei Gruner und damit zu Tarifkonditionen beschäftigt werden. Andere Text- und Bild-Stellen sollen durch Jungredakteure ersetzt werden. Der G+J-Betriebsrat sowie die Redaktionsbeiräte von Stern, Geo, Geo Reise, Brigitte und art sind über diese Ungleichheit empört. Am vergangenen Montag verteilten sie Flugblätter im Hamburger Verlagsgebäude. „Qualitätsjournalismus setzt auch qualitativ gute Arbeitsbedingungen voraus“, heißt es darin. „Die Beschäftigten der G+J Medien GmbH – ob Angestellte oder Redakteure – dürfen nicht von der Einkommensentwicklung abgekoppelt werden.“ Der Verlag verspreche den Mitarbeitern „flexible Lösungen“. Dringender bräuchten sie nun aber Verlässlichkeit, heißt es. Transformation könne nicht bedeuten, eine prekäre Beschäftigungsform durch die nächste zu ersetzen. G+J-Sprecher Frank Thomsen bestätigte gegenüber der taz, dass die ersten Redaktionen in „konkreter Umsetzung“ seien. „Es wird sowohl Neueinstellungen im Tarif geben als auch in der seit vielen Jahren bestehenden Medien GmbH. Der Betriebsrat ist selbstverständlich beteiligt. Die Konditionen sind fair.“ Die Redaktionspläne selbst lägen bei den Chefredakteuren; Firmendirektiven wie „Schafft möglichst Jungredakteursstellen“ gäbe es nicht. Bis Ende März wolle man mit allen Freien gesprochen haben. Seit Dezember wurden die freien Mitarbeiter, die zum Teil wie Festangestellte arbeiten, informiert, dass [1][ihre freie Tätigkeit zum 1. April beendet] werden könnte. 3 Mar 2016 ## LINKS (DIR) [1] /Pauschalisten-in-Hamburg/!5270321/ ## AUTOREN (DIR) Anne Fromm ## TAGS (DIR) Gruner + Jahr (DIR) Zeitungsverlage (DIR) Pauschalisten (DIR) Gruner + Jahr (DIR) Frauenmagazin (DIR) Gender Pay Gap (DIR) Online-Journalismus (DIR) Gruner + Jahr (DIR) Gruner + Jahr (DIR) Scheinselbstständigkeit (DIR) Journalismus (DIR) Gruner + Jahr ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Festangestellte in Presseverlagen: Ein entscheidendes Wörtchen Mehrere Ex-Mitarbeiter von Gruner+Jahr klagen, weil der Verlag sie nur befristet beschäftigt hat. Das Gericht wiegelt ab und spricht ein wegweisendes Urteil. (DIR) Frauenmagazin „F Mag“: Früher war mehr Lametta Nach einer Ausgabe wird das „F Mag“ im Print eingestellt. Stattdessen wird es künftig digital weitergehen – wie genau, ist noch nicht klar. (DIR) Klage gegen Lohnungleichheit beim ZDF: Formal gesehen war da nichts Lohnungerechtigkeit beim ZDF? Ein Berliner Gericht weist eine Klage der Reporterin Birte Meier zurück. Doch das könnte erst der Anfang sein. (DIR) Arbeitsbedingungen bei der Zeit: Online ist streikbereit Die Redakteure von „Zeit Online“ fordern höhere Löhne und stoßen auf heftigen Widerstand. Ihr Kampf könnte die Branche verändern. (DIR) Kolumne Die Kriegsreporterin: „Es gibt kein Gemeinschaftsgefühl“ Unsere Kolumnistin heute in einem Schlapphut-Spezial: ein Interview mit einem Mitarbeiter von Gruner + Jahr. Stichwort Scheinselbstständigkeit. (DIR) Pauschalisten in Hamburg: Gruner + Jahr tut sich schwer Der Verlag sucht nach einem neuen Umgang mit freien Mitarbeitern. Diese fühlen sich schlecht informiert und formulieren ihren Protest. (DIR) Scheinselbstständigkeit im Journalismus: Plötzlich angestellt Die „Süddeutsche Zeitung“ und deren Onlineredaktion stellen ihre Pauschalisten jetzt fest an. Andere Verlagshäuser dürften nachziehen. (DIR) Problem Scheinselbstständigkeit: Die Leiharbeiter des Journalismus Ohne Pauschalisten geht kaum etwas bei Tageszeitungen und News-Seiten. Über ein System, das bald zerbrechen könnte. (DIR) Entlassungen bei Gruner+Jahr: Im Haus der Hinterhalte Gruner+Jahr entlässt 400 Mitarbeiter. Im Hintergrund stehen die Verlagschefin Julia Jäkel und der Medienkonzern Bertelsmann. Wer ist verantwortlich?