# taz.de -- Polizeigewalt in Mexiko: Sechs Tote bei Lehrerprotesten
       
       > Gegen eine Bildungsreform haben Lehrer im Bundesstaat Oaxaca
       > demonstriert. Bei Gefechten mit der Polizei starben sechs Menschen, mehr
       > als 100 wurden verletzt.
       
 (IMG) Bild: Am heftigsten eskalierten die Proteste in Nochixtlan
       
       OAXACA ap | Bei Zusammenstößen zwischen protestierenden Lehrern und der
       Polizei sind im Süden Mexikos sechs Menschen getötet und mehr als 100
       weitere verletzt worden. Die Zahl nannten die Behörden im Staat Oaxaca in
       der Nacht zum Montag. Die Demonstranten hatten bei Protestaktionen in
       mehreren Orten am Vortag Steine und Brandsätze auf die Beamten geworfen und
       Fahrzeuge angezündet. Die Polizei schoss auf Demonstranten, wie ein
       Journalist der Nachrichtenagentur AP beobachtete.
       
       Der radikale Flügel des Lehrerverbandes CNTE ist gegen verbindliche
       Bewertungen von Lehrkräften im Rahmen einer Bildungsreform der Regierung.
       Die Lehrer demonstrieren außerdem gegen die Festnahmen von
       Gewerkschaftsführern wegen Geldwäsche und anderen Vorwürfen. Auch in
       Mexiko-Stadt und dem westmexikanischen Staat Michoacán kam es zuletzt zu
       Protesten. Lehrer aus der Gewerkschaft blockierten Straßen, ein
       Einkaufszentrum und auch Bahngleise.
       
       In Oaxaca kam es am Sonntag in mehreren Orten zu Gewalt. Am heftigsten
       waren die Auseinandersetzungen in Nochixtlan. Zunächst war von vier Toten
       die Rede, Gouverneur Gabino Cue nannte in der Nacht dann die Zahl sechs.
       Alle Toten seien Zivilisten, zwei von Ihnen hätten Verbindungen zur CNTE.
       Berichte über einen getöteten Polizisten bestätigten sich nicht. Unter den
       Verletzten waren nach offiziellen Angaben 53 Zivilisten, 41
       Bundespolizisten und 14 Polizisten des Bundesstaats.
       
       Obwohl der AP-Reporter mindestens einen schießenden Polizisten beobachtete
       und auch filmte, betonte die mexikanische Bundesregierung, dass die
       beteiligte Bundespolizei keine Waffen bei sich getragen habe. „Die Angriffe
       mit Schusswaffen kamen von Personen außerhalb der Blockaden, die auf die
       Bevölkerung und Bundespolizei geschossen haben“, hieß es. Später bestätigte
       Polizeichef Enrique Galindo, dass einige Beamte Schusswaffen dabei hatten.
       
       20 Jun 2016
       
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