# taz.de -- Hamburg investiert in Integration: Mehr Geld für die Helfer
       
       > Rot-Grün legt 10-Millionen-Fonds für Integration auf. Ab nächsten Jahr
       > wird Quartiersfonds der Bezirke auf sieben Millionen Euro erhöht.
       
 (IMG) Bild: Mehr Geld für Integration: Hamburg gibt Millionen
       
       HAMBURG taz | Bescherung vor der Sommerpause: SPD und Grüne bringen einen
       neuen Fonds in Höhe von zehn Millionen Euro für Integrationsprojekte auf
       den Weg. Bürger könnten sich mit Anträgen an die Abgeordneten wenden, sagt
       SPD-Fraktionschef Andreas Dressel. Förderwürdige Projekte sollen dann
       einzeln von der Bürgerschaft bewilligt werden.
       
       Der Fonds soll helfen, die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund
       „im Sinne guter Nachbarschaft“ voranzutreiben, erklären SPD und Grüne. Man
       wolle die vielen Projekte in der Flüchtlingshilfe „mit den nötigen
       finanziellen Mitteln ausstatten“, sagt Grünen-Fraktionschef Anjes Tjarks.
       Um zu hören, wo Bedarf besteht, gebe es Frühstückstreffen mit Helfern.
       
       Unterstützt würden zum Beispiel Nachbarschaftsinitiativen und Vereine, die
       Anschaffung von Geräten oder Materialien und zeitlich begrenzt auch
       Honorarkräfte und Personal. Oft benötige man ja „nur ein bisschen Anschub“,
       sagt Dressel. Für Projekte zur Wohnungsvermittlung für Flüchtlinge zum
       Beispiel könnte „mehr Input auch mehr Output bedeuten“.
       
       Die beiden Politiker verhandeln noch bis zum 11. Juli mit der
       Volksinitiative, die Großunterkünfte verhindern will. Damit bei den Bürgern
       nicht der Eindruck entsteht, dass das zusätzliche Geld nur für Flüchtlinge
       ausgegeben wird, wollen SPD und Grüne in einem zweiten Antrag den bereits
       seit 2011 existierenden „Sanierungsfonds“ für städtische Infrastruktur auch
       um zehn Millionen Euro aufstocken.
       
       Solche Fonds seien sehr sinnvoll, „sie stärken nicht nur den Kontakt
       zwischen Politikern und Zivilgesellschaft, sondern ermöglichen auch das
       Setzen von thematischen Schwerpunkten“, sagt Tjarks. Geld, das nicht
       ausgegeben wird, soll aufs Jahr 2017 übertragen werden.
       
       Mit dem nächsten Doppelhaushalt 2017/18 steht den sieben Bezirken ohnehin
       [1][mehr Geld für Quartiersarbeit] zur Verfügung, das ist bereits
       beschlossen. Der bisherige Quartiersfonds von zwei Millionen Euro im Jahr
       wird strukturell auf vier Millionen Euro pro Jahr erhöht. Darüber hinaus
       steht ein Topf von drei Millionen für Flüchtlingsprojekte bereit –
       ebenfalls jährlich. In der Summe sind das sieben Millionen Euro, für jeden
       Bezirk eine.
       
       Die Idee des Quartiersfonds war im Jahr 2012 eigentlich nur [2][als
       klitzekleines Trostpflaster] für die Kürzungen bei Stadtteilprojekten durch
       den Kahlschlag bei Beschäftigungsprojekten für Langzeitarbeitslose gedacht.
       Später diente er auch der Abmilderung der Kürzungen bei Kinder- und
       Jugendtreffs. Im Jahr 2013 wurden mit 1,5 Millionen Euro für alle sieben
       Bezirke insgesamt 86 Projekte unterstützt, sie reichten vom Schwimmbad bis
       zum Stadtteilcafé.
       
       Doch das Geld war immer knapp bemessen. In Altona gab es mehr Anträge als
       Geld. „In Harburg hatten gar nicht alle Projekte die Chance, einen Antrag
       zu stellen“, sagt die Fraktionschefin der Linken, Sabine Boeddinghaus. Man
       brauche eine transparente Geldvergabe, sagt sie: „Es darf nicht dazu
       führen, das Wahlkreisabgeordnete sich durch die Ausgabe von Euros
       profilieren.“
       
       30 Jun 2016
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.buergerschaft-hh.de/ParlDok/dokument/50805/aufstockung-der-wohnungsbauf%C3%B6rderung-wohnunterk%C3%BCnfte-zu-neuen-quartieren-in-guter-nachbarschaft-entwickeln-%E2%80%93-25-punkte-f%C3%BCr-eine-gelingende-integration.pdf
 (DIR) [2] http://www.frank-schmitt.info/spd-beschliest-dauerhaften-quartiersfonds-bezirkliche-stadtteilarbeit/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Kaija Kutter
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Hamburgische Bürgerschaft
 (DIR) Rot-Grün Hamburg
 (DIR) Hamburger Bürgerschaft
 (DIR) Integration
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Schwerpunkt Flucht
 (DIR) Erstaufnahme
 (DIR) Sexuelle Übergriffe
 (DIR) Flüchtlinge
 (DIR) Hamburg
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Bewältigung der Flüchtlingskrise: EU hilft Griechenland nicht genügend
       
       Griechenland bekommt in der Flüchtlingskrise einem Bericht zufolge nicht
       genug Hilfe von anderen EU-Staaten. Die Kommission widerspricht.
       
 (DIR) Jugendbuch über Fliehende: „Ha, des isch a Flüchtling“
       
       Der Reader „Neu in der Fremde“ lässt Jugendliche an den Erfahrungen
       Geflohener teilhaben und gibt Hinweise, wie Integration gelingen könnte.
       
 (DIR) Weniger Geflüchtete kommen neu an: Helfer fürchten um ihre Jobs
       
       Viele ankommende Geflüchtete sorgen für viele neue Jobs. Nun leeren sich
       die Notunterkünfte wieder und die Helfer wissen nicht, wie es weitergeht.
       
 (DIR) Streit über Flüchtlingsunterkünfte: Der Ton wird schärfer
       
       Initiative will Verkauf von Grundstücken für Unterkünfte verhindern und
       droht mit Milliarden-Schadenersatzforderungen. Senat bleibt entschlossen.
       
 (DIR) Frauen auf der Flucht: Ganz vorsichtige Forderungen
       
       Hamburgs Bürgerschaft will den Senat auffordern, die Situation geflüchteter
       Frauen und Mädchen zu verbessern. Die Abgeordneten bleiben dabei unkonkret
       und zahm.
       
 (DIR) Neue Initiative für Flüchtlinge: „Wir wollen mitbestimmen“
       
       Die „Initiativen für gute Integration“ bekommen Konkurrenz: Der neue Verein
       „Hamburg Integriert“ hält die geplanten Bürgerbegehren für den falschen
       Weg.
       
 (DIR) Nicht in meinem Hinterhof: Ausweitung der Kampfzone
       
       In Hamburg kündigen die Gegner großer Flüchtlingsheime Bürgerbegehren an.
       Damit sind sie auf dem Holzweg: Die Bezirke werden sie wohl für unzulässig
       erklären.