# taz.de -- Kommentar Trumps Handelspolitik: Freihandel, der geliebte Feind
       
       > Die großen Probleme des Welthandels sind nicht die Freihandelsabkommen.
       > Es geht um die globalen Lieferketten der Großkonzerne.
       
 (IMG) Bild: Der Welthandel ist nicht von TPP abhängig
       
       [1][Die USA steigen aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP aus.]
       So verkündet es Donald Trump. Was daran schlimm ist? Aus ökonomischer Sicht
       zunächst nichts. Solange Donald Trump nicht den Zollberserker spielt und
       einen Wirtschaftskrieg mit China beginnt, handeln US-Unternehmen wie
       vorher.
       
       Für alle Kritiker von Freihandelsverträgen klingt das trotzdem nach einer
       guten Nachricht. Kein TPP, wahrscheinlich auch kein TTIP, das in der Linken
       in Deutschland so verhasste Abkommen zwischen der EU und den USA. Und
       trotzdem wird das alles die Welt nicht besser machen.
       
       Denn die bekannten, großen Probleme der Weltwirtschaft sind die
       Lieferketten der Großkonzerne. Wer billig produzieren will, der tut das in
       einem Land ohne Arbeitnehmerrechte und Umweltstandards.
       
       Und doch hat sich in den letzten Jahren einiges getan, und zwar auf drei
       Ebenen: Das eine sind nationale Gesetze. In den USA beispielsweise müssen
       Unternehmen seit 2010 offenlegen, ob sie Rohstoffe aus Kriegsgebieten
       verarbeiten, und machen sich möglicherweise strafbar. Die EU hat
       mittlerweile ähnliche Regeln.
       
       Das Zweite ist die Zivilgesellschaft. Lebensmittelkonzerne wissen
       inzwischen, dass Bilder von Lohnsklaven in ihren Zulieferketten ziemlich
       schnell zu Umsatzeinbußen führen. Das Dritte sind die Regeln des
       Welthandels selbst. Die werden entweder über Freihandelsabkommen oder über
       die Welthandelsorganisation definiert. Allzu oft setzen sich da Unternehmen
       durch, denen es beispielsweise wichtiger ist, ihre weltweiten Patente auf
       Medikamente durchzusetzen, als Menschenleben zu retten.
       
       Trotzdem sind das die einzigen globalen Strukturen, in denen sich überhaupt
       Regeln für einen gerechteren Handel formulieren lassen. Einfach nur über
       ein Ende von Handelsabkommen zu jubeln ist auch keine Lösung.
       
       25 Jan 2017
       
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